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Zwei Jahrzehnte „belladonna“: Festakt im Rathaus

24.10.2008

„belladonna“ – unter diesem prägnanten Namen wurde vor nunmehr 20 Jahren die inzwischen bundesweit größte Frauenkultur- und Bildungseinrichtung in Bremen gegründet. „Wir sind stolz und froh, es so weit geschafft zu haben – und wir haben noch viel vor“, sagt Geschäftsführerin Maren Bock anlässlich des Jubliläums, das morgen (Sonnabend, 25.10.) mit einem Konzert der bekanntesten Frauenband Deutschlands „Kick La Luna“ in der Schwankhalle gefeiert wird. Am Mittwoch, dem 29. Oktober würdigt Bürgermeisterin und Finanzsenatorin Karoline Linnert die Einrichtung in der Oberen Rathaushalle im Rahmen eines Festaktes (16.30 Uhr), es schließt sich ein Empfang im Festsaal (18 Uhr) an.

Der Verein „belladonna – Kultur- und Bildungszentrum für Frauen e.V.“ wurde 1986 gegründet mit dem Ziel, ein Forum für politische, gesellschaftliche und kulturelle Bildung nur für Frauen zu etablieren. Zwei Jahre später bezog der Verein zwei Etagen im Haus der Sonnenstraße 8 im Viertel. Inzwischen organisieren die belladonnas hier auf 300 Quadratmetern Seminare, Lesungen, Diskussionen, Existenzgründungsqualifizierung sowie das umfangreiche und vielgenutzte Frauenarchiv. Mit ihrer Coaching-Reihe und ihren Netzwerk-Treffen bietet die Einrichtung seit 2001 wichtige Unterstützung für junge Gründerinnen an. belladonnas Kompetenz in diesem Bereich zeigte schnell Wirkung über Bremen hinaus: 2006 wurde belladonna zur Regionalvertretung der „bundesweiten gründerinnenagentur“ (bga). In diesem Jahr wurde zum zweiten Mal der schon jetzt renommierte belladonna-Gründerinnenpreis verliehen. belladonna unterhält das größte Frauenpressearchiv im nordeuropäischen Raum.


„belladonna hat frauenpolitisch Maßstäbe in Deutschland gesetzt und hat vor, das weiterhin zu tun“, erklärt Geschäftsführerin Bock. „Wir betrachten die Welt aus Frauenperspektive, wir sehen und thematisieren die ungerechte Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern genauso wie die ungleichen Lebensläufe. Aber wir entlassen uns Frauen auch nicht aus der gesellschaftlichen Verantwortung für Unrecht.“

Zunehmend zeigen sich Institutionen, Verwaltungen, Parteien und Unternehmen davon überzeugt, dass es – auch ökonomisch – Sinn macht, auf Frauen zu setzen. „Wir haben unsere Qualität und Kompetenz lange genug unter Beweis gestellt“, sagt Maren Bock. Doch um die Einrichtung weiterhin so professionell zu führen, zu verstetigen und auch um innovative Ideen umsetzen zu können, wünscht sich Maren Bock „klare und deutliche Planungssicherheit mit entsprechenden Haushaltsmitteln“.
Zur Jubiläumsfeier gehört auch eine Podiumsdiskussion „90 – 40 – 20: Drei Meilensteine der Frauenbewegung“ am 12. November im Bürgerhaus Weserterrassen, 19.30 Uhr.