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Senatskanzlei

Vor 650 Jahren trat Bremen dem Hansebündnis bei

25.04.2008

Gefeiert wird mit einer Koggenparade,einem zünftigen Koggenfest, mit hansischer Musik und Vorträgen

Bremen und die Hanse: Das ist eine ganz besondere Beziehung. Mit dem Beitritt zu diesem um 1300 entstandenen mittelalterlichen Städtebündnis ließen sich die Bremer Zeit. Vor nunmehr 650 Jahren – exakt am 3. August 1358 - trat die Stadt dem Bündnis bei. Das war zwar spät, aber durchaus klug, denn um diese Zeit war das Bündnis auf dem Höhepunkt seiner Macht. Mit einer großen Jubiläumsfeier will die Hansestadt in diesem Jahr an dieses historische Ereignis erinnern – u.a. mit einer Koggenparade, einem zünftigen Koggenfest sowie einem Konzertreigen hansischer Musik und einer wissenschaftlichen Vortragsreihe.


Die Hanse hatte sich Anfang des 14. Jahrhunderts aus einer Kaufmannsvereinigung entwickelt und dominierte zwischen 1350 bis 1500 den Handel in Nord- und Ostsee. Bremen war zunächst nicht interessiert, weil es als bedeutender Handelsplatz seine Verbindungen bereits eigenständig ausgebaut hatte. Der Wohlstand wuchs, ohne dass man hierzu die Hanse benötigte. Nachdem sich die Stadt and der Weser 1358 zum Beitritt entschlossen hatte, gab es manch Konflikte mit den anderen Mitgliedsstädten. Über mehrere Jahre wurde Bremen „gehanst“ – also aus dem Städtebündnis ausgeschlossen. Kein Wunder, denn die Wesermetropole verfolgte gern Eigeninteressen – im Zweifel auch gegen die Hanse. „Das entsprach durchaus dem bremischen Selbstverständnis“, so der Historiker Prof. Dr. Konrad Elmshäuser, „die Stadt hatte im Spätmittelalter einen Höhepunkt ihrer Bedeutung erlangt. Sie war eine Territorialmacht an der Unterweser“.


Ab 1499 fanden mehrere Hansetage in Bremen statt, womit der Bremer Rat vor anderen Städten und den eigenen Bürgern seinen Rang im Städtebund demonstrieren konnte. Im 16. Jahrhundert kam es zum Niedergang der Hanse. Mit ihrem althergebrachten System von Handelsprivilegien auf Nord- und Ostsee waren die Städte neuen Handelskonkurrenten – etwa aus Holland und England – nicht gewachsen. 1669 fand der letzte Hansetag statt, danach übernahmen Lübeck, Hamburg und Bremen als Erben die Nachlassverwaltung Bis heute trägt Bremen die Bezeichnung „Freie Hansestadt“ im Namen und erinnert so an den mittelalterlichen Städtebund, der zu seiner Hochzeit rund 300 Hafen- und Binnenstädte umfasste.


Programm zum Hansefest

Am Jubiläumstag, dem 3. August, gibt es in der Oberen Rathaushalle eine öffentliche Mare-Sendung des Nordwestradios zum Thema „Freiheit der Städte“ mit zahlreichen Gesprächspartnern und viel Musik. Am Freitag, dem 22. August machen sich vier nachgebaute Hansekoggen, darunter die Roland von Bremen, auf den Weg von Bremerhaven nach Vegesack. Mit Ankunft um 18 Uhr beginnt das Vegesacker Koggenfest, mit viel Musik, mit Piratenfrühstück am Sonnabend (23.8.), kulinarischen Leckereien und jeder Menge Spaß für Kinder. Höhepunkt des Wochenendes ist die Koggenparade. Am Sonnabend verlassen die Koggen den Vegesacker Hafen. Nun geht es in Richtung Überseehafen - begleitet von weiteren Schiffen. Hier sind Gäste auf den Schiffen herzlich willkommen, wer mag kann die kleine Armada mit dem Fahrrad entlang der Deiche begleiten.


Die Hochschule für Künste bringt hansische Kultur zu Gehör. Unter dem Titel ‚Mare- Balticum – alte Musik aus dem Ostseeraum’ finden vom 15. -17. August in der Kulturkirche St. Stephani vier Konzerte mit dem Ensemble Villancico aus Stockholm (Musik aus Gotland), dem polnischen Ensemble Harmonia Sacra aus Krakau (Musik aus Danziger Manuskripten), dem Ensemble Weser-Renaissance (Musik des 16. Jh.) und dem Bremer Barock Consort (Stralsunder und Königsberger Klänge) statt.

Die Bedeutung der Hanse für Bremen und die nicht immer einfache Rolle der Stadt in dem Städtebündnis sind die zentralen Themen einer Veranstaltungsreihe des Staatsarchivs Bremen, die im Juni beginnt und im November endet.


Die Veranstaltungen werden von der Bremen Marketing GmbH, Hal över, City Marketing Vegesack, Roland von Bremen e.V., Staatsarchiv Bremen sowie der Hochschule für Künste geplant und durchgeführt. Zum Programm und zur Bremer Hansegeschichte erscheint in Kürze eine Informationsbroschüre.


Informationen zum Programmablauf, zu Schiffsbeteiligungen, zur Teilnahme an der Radtour, zum Ticketverkauf für die Schiffsreisen (Bremerhaven –Vegesack, Koggenparade, Vegesack- Bremen) gibt es bei der Bremen Marketing, Ines Dannenberg, Tiefer 2, 28295 Bremen 0421 – 361 59528.