02.04.2004
Eröffnung am 7. April um 18 Uhr in der Knochenhauerstraße 20-25
Irgendwo in Deutschland: Die Toilette einer Autobahnraststätte, über einem Waschbecken hängt eine Neonröhre, an der Wand graue Fliesen, ein weißer Plastikstuhl steht vor dem Wickel-Tisch in der Ecke. Sibylle Hofter ist mit ihrer Kamera durchs Land gereist und hat Fotos von öffentlichen Wickel-Räumen gemacht. Während zur Zeit in den Räumen des Paula Modersohn-Becker Museums die Gummibabies der Künstlerin den Besuchern zwischen den Füßen herum kriechen, dokumentiert die Fotoserie über Wickel-Räume deutschen Reisealltag junger Eltern. Die Bilder sind Teil der Ausstellung „doublebind special“, die ab dem 7. April in der Reihe „Kunst in der Knochenhauerstraße“ gezeigt wird. Parallel zur aktuellen Schau „doublebind. kunst kinder karriere“ im Paula Modersohn-Becker Museum sind hier weitere Arbeiten von Sibylle Hofter, Hanna Lenz und Judith Samen zu sehen.
Mit „génération désenchantée“ zeigt Hanna Lenz eine Fotoserie, in der sich Jugendliche, für die Kamera selbst in Szene setzen. Die Teenager schauen mal selbstbewusst, mal fragend, mal keck, ihre Posen drücken die Suche nach der eigenen Identität aus. Judith Samen präsentiert über den Rahmen von „doublebind“ hinaus fünf Arbeiten aus dem Themenkreis „Mutter und Kind“. Die Künstlerin inszeniert sich selbst als eva-gleiche Schwangere und zeigt ihre Kinder in artifiziellen Arrangements.
„Kunst in der Knochenhauer Straße“ stellt seit 1994 viermal im Jahr zeitgenössische Künstlerinnen vor. „Wir wollen die Positionen von Künstlerinnen stärken“, erklärt Ulrike Hauffe, Landesbeauftragte für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, „denn Frauen haben nach wie vor im Kunstbetrieb weniger Chancen, sich zu präsentieren als Männer.“
„doublebind special“ wird am 7. April um 18 Uhr von Signe Theill, Kuratorin der Ausstellung „doublebind. kunst kinder karriere“ und Ulrike Hauffe, Landesbeauftragte für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, in der Knochenhauerstraße 20-25, eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 9. Mai zu sehen.
Öffnungszeiten: Mo - Do 9.00-16.00 Uhr, Fr 9.00 -14.00 Uhr