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Sonstige

Schreiben zwischen Alltag und Utopie

03.03.2004

Vortrag über die Schriftstellerin Irmtraud Morgner

Über Leben und Werk der Schriftstellerin Irmtraud Morgner spricht die Oldenburger Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Doering am Sonnabend, 6. März, 18 Uhr, in einer gemeinsamen Veranstaltung von Stadtbibliothek und Volkshochschule in der Bibliothek Neustadt (Friedrich-Ebert-Straße 101/105). – Irmtraud Morgner, eine der vielseitigsten Schriftstellerinnen der ehemaligen DDR entwickelte Schreibweisen, die die starren Vorgaben des „Sozialistischen Realismus“ spielerisch außer Kraft setzten. In ihren Büchern schuf sie phantastische Gegenwelten zum Alltagsleben von Frauen und Männern und stellte virtuos die Grundlagen der gegenwärtigen Gesellschaft auf den Kopf. Ihre Romanfiguren schickte sie auf Entdeckungsreise in die sogenannte Normalität, um im literarischen Spiel die Absurdität des Vertrauten aufzudecken und kühne Gegenentwürfe eines neuen Zusammenlebens der Geschlechter zu erproben. Vor allem die Romane „Leben und A-benteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura“ (1974) und „A-manda. Ein Hexenroman“ (1983) fanden in Ost- und Westdeutschland breite Beachtung. Als Irmtraud Morgner 1990 nach langer Krankheit starb, hinterließ sie einen umfangreichen Nachlass, der erst in Teilen erschlossen ist. Einfallsreichtum, Witz und Gelehrsamkeit kennzeichnen eine Erzählerin, die sich jenseits aller Moden ihren eigenen literarischen Kosmos erschlossen hat. – Die Referentin, Sabine Doering, hat sich in ihren wissenschaft-lichen Veröffentlichungen ausführlich mit Hölderlin, Kleist und der Deutschen Klassik beschäftigt. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit gilt der Gender-Forschung und der Gegenwartsliteratur. Seit mehreren Jahren ist sie als Literaturkritikerin für die FAZ tätig.