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Sonstige

„Von Mensch und Mäusen !- Zur Problematik des Therapeutischen Klonens

20.02.2004

Die Landeszentrale für politische Bildung teilt mit:

Am Dienstag, 24. Februar 2004 um 19.30 Uhr veranstaltet der Ratschlag Bioethik (näheres siehe unten) eine öffentliche Vortragsveranstaltung mit Diskussion im DGB-Haus, Clara-Zetkin-Saal, Bahnhofsplatz 22-28, zum Thema

„Von Menschen und Mäusen“ - Therapeutisches Klonieren (Science-Artikel)

Referent ist Prof. Dr. Jörn Bullerdiek, Leiter des Zentrums für Humangenetik der Universität Bremen, die Moderation übernimmt Dr. Eva Schindele (Wissenschaftsjournalistin).

Zu dieser Vortragsveranstaltung sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.

Sein Vortragsthema skizziert Prof. Dr. Bullerdiek wie folgt:
Großes öffentliches Echo hat in der letzten Woche ein Artikel im amerikanischen Wissenschaftsmagazin Science zum Thema therapeutisches Klonieren ausgelöst. Grund genug zu fragen, was sich nun an wirklich wissenschaftlich Neuem hinter dieser Nachricht verbirgt und welches die Konsequenzen sein könnten.

Mit dem für Laien kaum verständlichen Hinweis auf „eine pluripotente menschliche embryonale Stammzelllinie abgeleitet von einer klonierten Blastocyste“ hat das Wissenschaftsmagazin Science einen aufsehenerregenden Beitrag übertitelt. Griffiger, aber nicht ganz zutreffend reagiert die Bild-Zeitung auf den Artikel mit der Frage „Wie verändert das 1. Klonbaby die Welt?“ und stellt sicherheitshalber schon einmal „das Ende aller schlimmen Krankheiten“ in Aussicht.

So ganz unerwartet kam aus wissenschaftlicher Sicht nicht, was jetzt in Korea passiert ist, denn ähnliche Experimente wurden bereits bei anderen Säugetieren erfolgreich praktiziert. Jedenfalls wissen wir aber nun, dass eine wesentliche methodische Voraussetzung für das sog. therapeutische Klonieren auch beim Menschen erfüllt wurde. In einem Kommentar des DeutschlandRadios zu dem Science-Artikel heißt es „den ersten Stein für die Neuauflage einer Debatte nicht nur im Feuilleton über Gen- und Biotechnologie sollten wir alle und vor allem sofort werfen - jenseits von Stereotypen und Ritualen…“ Bevor diese Steine jetzt reichlich fliegen, sollten aber die inhaltlichen und methodischen Hintergründe der Experimente, die in der letzten Woche so reichlich Schlagzeilen geliefert haben, vermittelt und analysiert werden, um eine solide Basis für die anstehenden Diskussionen zu bieten.

Bei der Veranstaltung wird es u.a. um folgende Fragen gehen:
Was sind Stammzellen?
Was ist therapeutisches Klonieren und warum braucht man dazu Eizellen?
Wodurch unterscheiden sich die jetzt publizierten Ergebnisse von vorhergegangenen Experimenten?

Was ist der Ratschlag Bioethik?
Der Ratschlag Bioethik ist ein Netzwerk, das zur Zeit von über 40 bremischen Einrichtungen und Pädagogen aus der schulischen und außerschulischen Bildung, aus der Erwachsenenbildung und den Hochschulen getragen wird. Die Zielsetzung ist der Austausch über die aktuellen Entwicklungen in der humangenetischen Forschung und die voraussichtlichen Folgen für alle Bereiche der Gesellschaft zur Vorbereitung und Durchführung von Bildungsmaßnahmen und der Produktion von geeigneten Informations- und Unterrichtsmaterialien. Die Koordinierung wird von der Landeszentrale für politische Bildung übernommen.

Rückfragen beantwortet der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Herbert Wulfekuhl, Osterdeich 6, 28203 Bremen. Telefon: 0421-361-2119; Fax: -4453; E-Mail: herbert.wulfekuhl@lzpb.bremen.de