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Sonstige

Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz übernommen - Größtes Bremer Krankenhaus hat wirksames Umweltmanagementsystem eingeführt

09.12.2002

„Das Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße hat in Sachen Umweltschutz Maßstäbe gesetzt. Als einziges Krankenhaus in Bremen und erstes Krankenhaus dieser Größe in Deutschland hat es die Zertifizierung nach den strengen Kriterien von EMAS-II, der Öko Audit Verordnung der Europäischen Gemeinschaft, erreicht.“ Damit, so Umweltsenatorin Christine Wischer am Montag, 9. Dezember, vor Journalisten, gehöre das Krankenhaus zu den insgesamt 15 bremischen Betrieben, die das Qualitätssiegel „geprüftes Umweltmanagement“ führen dürfen. Ziel der EMAS-II-Verordnung ist nach den Worten Wischers, den Umweltschutz ständig – über die gesetzlichen Anforderungen hinaus – zu verbessern und einen möglichst niedrigen Ressourcenverbrauch zu erreichen. Dabei greife EMAS in interne Abläufe wie Einkauf und Materialwirtschaft, Energie- und Wasserverbrauch sowie Abfallproduktion ein.


Nach Angaben von Verwaltungsdirektor Walter Bremermann hat die Direktion das 100.000 DM teure Öko-Audit-Projekt im Dezember 2000 gestartet, nachdem klar war, dass aus dem Haus der Umweltsenatorin ein Zuschuss in Höhe von 35.000 DM erfolgen würde. Um das Krankenhaus in puncto Umweltschutz für die Zertifizierung fit zu machen, bedufte es eineinhalb jähriger Arbeit. Fachlich unterstützt durch eine Beratungsfirma wurden alle Bereiche des Krankenhauses aus dem Blickwinkel des Umweltschutzes durchgecheckt und ein wirksames Umweltmanagement aufgebaut. „Da das System kontinuierliche Verbesserungen des Umweltschutzes vorsieht, wird eine stetige Entlastung der Umwelt erreicht. Die strukturierte Erfassung, Dokumentation und Fortschreibung aller umweltrelevanten Daten führt darüber hinaus zu einer größeren Transparenz. Und nicht zuletzt wird durch die Festlegung der Verantwortung für umweltbezogene Aufgaben die Betriebsorganisation verbessert,“ betonte Bremermann.


Um eine größtmögliche betriebliche Akzeptanz des Projektes zu erreichen, sind die MitarbeiterInnen von Anfang an aktiv in das Umweltmanagement eingebunden worden. Im August 2002 wurde das Resultat aller Anstrengungen durch einen externen Gutachter auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Prüfer hielt in seinem Bericht, der die Zertifizierung bestätigt, fest: „Besonders beeindruckend war das feststellbare hohe Engagement der befragten Mitarbeiter für den Umweltschutz. Ebenso die in den vergangenen Jahren verwirklichten Verbesserungen im Bereich der Rechtssicherheit (insbesondere im Bereich der Gefahrstoffe), die bisherigen Leistungen in der Abfallwirtschaft, aber auch die verwirklichten und laufenden bzw. geplanten zahlreichen technischen und baulichen Maßnahmen.“ Im Oktober schließlich wurde das Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße von der Handelskammer Bremen in das Verzeichnis der registrierten Betriebe aufgenommen. Der Geschäftsführer der Handelskammer, Dr. Jens Schröder, übergab das begehrte Zertifikat in einem Festakt am Montag, 9. Dezember, an Verwaltungsdirektor Walter Bremermann.


Wie Krankenhausökologin Dr. Sabine Ehlken hervorhob, ist bewusst umweltschonendes Arbeiten auch mit erheblichen Einsparungen verbunden. So haben die Bemühungen um konsequente Abfallvermeidung, eine Trennung und Verwertung der Wertstoffe, das effektive Recycling vieler Sonderabfälle und der Bau eines eigenen Recyclinghofes nicht nur wertvolle Beiträge zum Schutz der Umwelt geleistet, sondern sich auch wirtschaftlich ausgezahlt. Durch die Umstrukturierung der Abfallentsorgung konnten die Entsorgungskosten im ZKH St.-Jürgen-Straße pro Jahr um 400.000 Euro reduziert werden. Ebenso führten gezielte Wassersparmaßnahmen dazu, dass der Wasserverbrauch allein im Jahr 2001 um cirka 12.000 Kubikmeter gesenkt werden konnte. Sabine Ehlken: „Das führte zu einer Einsparung von 50.000 Euro.“


Wer sich detailliert über die Umweltschutzmaßnahmen des Zentralkrankenhauses informieren möchte, kann in einer „Umwelterklärung“ nachlesen. „Diese Erklärung haben wir im Laufe des Projektes für die Öffentlichkeit erstellt. Darin sind Zahlen, Daten und Fakten über das Umweltengagement zu finden, aber auch Aussagen zu den Umweltauswirkungen und zu den Zielen der Zukunft,“ verdeutlichte Ehlken.