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Sonstige

Gestaltung im Spiegel der Zeit

02.10.2002

Design Zentrum Bremen präsentiert in der Ausstellung 1852 [Zeit Formen] 2002 den Lagerbestand von 150 Jahren Gestaltung „made in Bremen“

Vom 10. Oktober 2002 bis zum 26. Januar 2003 wird das Wilhelm Wagenfeld Haus für Überraschung sorgen: Denn dann sind die Fenster des klassizistischen Baus mit Brettern vernagelt - doch keineswegs wegen Umbau oder Schließung. Das Haus verwandelt sich vielmehr im Rahmen der Ausstellung 1852 [Zeit Formen] 2002 in einen Lagerraum. Bei angenehm gelber Raumbeleuchtung können sich die Besucher hier auf eine spannende Entdeckungsreise durch rund 150 Jahre Design in Bremen und Bremerhaven begeben. Am Eingang erhalten sie eine lichtstarke Taschenlampe, um in dem Zeitlager mit rund 1.000 Exponaten aus Vergangenheit und Gegenwart einzelne Objekte ihrer Wahl näher betrachten zu können.


Zu sehen ist ein breites Spektrum an Alltagskultur „made in Bremen“: Vom legendären Sammelschiffchen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger über den weltweit ersten voll flugtauglichen Hubschrauber bis hin zum jüngst entworfenen Kommunikationsgerät CyberCompanion. Alle Objekte – Werbeplakate, Verpackungen, Silberwaren, Automobil-, Schiffs-, Flugzeug- und Raumfahrtmodelle – werden mit Materialien aus dem Lagerwesen wie Transportkisten und Kartons präsentiert. Angehängte Etiketten informieren über Entstehungszeit, Gestalter, Bremensien, Exportländer etc..


Eindrucksvoll beleuchtet die Ausstellung die Position des Landes Bremen in der Design-Geschichte vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung. Seit langem setzen Unternehmer und Gestalter an der Weser Akzente in etlichen Bereichen des Lebens. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Grundstein für Bremens heutigen Status als „Markenhauptstadt“ gelegt, als man mit Beck´s, Kaffee Hag und Jacobs Kaffee bereits in die Kraft von Qualitätsprodukten vertraute.


Ob in der Schifffahrt, im Handel, der Automobil- oder Nahrungsindustrie, ob gestern oder heute: In allen Bereichen gibt Design aus Bremen Produkten sowie Dienstleistungen einen unverwechselbaren Charakter und trägt zu ihrer Konkurrenzfähigkeit am Markt bei. Dabei stellt die technische Entwicklung Gestalter vor immer neue Herausforderungen. Ihr Aufgabenfeld wächst vom Firmenlogo bis zum Internetauftritt, von alltäglichen Gebrauchsgegenständen bis hin zum Massenspektrometer.


Von dieser beeindruckenden Vielfalt zeugen die ausgestellten Exponate aus rund 150 Jahren. Begleitet von zeitgenössischer Werbung und Filmausschnitten lassen sie den Zeitgeist lebendig werden. Die Gegenüberstellung von Tradition und Innovation spiegelt den Wandel verschiedener Stile wider, zeigt aber auch deutlich, dass sich einige Unternehmen in ihren Grundaussagen über Jahrzehnte hinweg treu blieben.


Die vom Design Zentrum Bremen initiierte Zeitreise ist in verschiedene Themengebiete – u. a. Mobilität, Nahrungs- und Genussmittel, technische Geräte und Dienstleistungen – gegliedert. Eine Auswahl von Highlights der Bremer Gestaltungsgeschichte im Erdgeschoss des Wilhelm Wagenfeld Haus bildet den Mittelpunkt der Ausstellung.