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Sonstige

Gleichstellungsstelle entwickelt neues Internet-Projekt „Gesche.online“

24.09.2002

In der Bremischen Zentralstelle beginnt die Arbeit an einem innovativen Vorhaben im Internet. „Gesche.online“ ist der Name für ein Landesportal für Frauen und ein regionales Online-Magazin. Es wird Frauen informieren, unterhalten, vernetzen und zur Mitarbeit anregen.

Das Projekt wird für zwei Jahre gefördert aus Mitteln des Landesmedienprogramms T.I.M.E. Am 1. Oktober nimmt die Projektgruppe Gesche.online ihre Arbeit auf. Zwei Online-Redakteurinnen und eine Multimediafachkraft werden das Projekt aufbauen und gestalten. Mit Know-how und Hardware wird Gesche.online auch wesentlich unterstützt durch das Stadtinformationssystem Bremen.de, wo das Projekt integriert wird.

Das Internetmagazin „Gesche.online“ ist als ein System geplant, das mit regionalem Bezug für die Zielgruppe Frauen einerseits Informationen bereitstellt und darüber hinaus ein Online-Magazin mit Unterhaltungs- und Kommunikationswert bietet. Integriert in das Stadtinformationssystem bremen.online " dient es als regionales Instrument zur Förderung spezifisch weiblicher Interessen und Informationen im Bereich der Neuen Medien und des Internet. Das Magazin soll Frauen nicht nur als Nutzerinnen und Konsumentinnen sondern auch Produzentinnen von Medien im IT-Bereich ansprechen.


Gesche.online umfasst die drei Säulen:

Information: hier werden die im Stadtinformationssystem bremen.online vorhandenen Informationen gefiltert für die Zielgruppe Frauen genutzt. Ergänzt wird der Nachschlageteil durch nationale und internationale Links zu Frauenthemen, überregionalen Adressen und Datenbanken, einen Veranstaltungskalender und aktuelle Meldungen. Durch die Integration des Frauenbranchenbuchs Exxtra-Seiten werden Frauen auch als Unternehmerinnen und Konsumentinnen angesprochen. Damit wird auch der Einstieg in den Bereich des E-Commerce für die Zielgruppe Frauen geöffnet.

Redaktion: Der redaktionelle Teil umfasst die Aufbereitung aktueller und nützlicher Inhalte wie Beruf und Karriere, Politik, Kunst und Kultur, Freizeit, Unterhaltung. Themenschwerpunkte wie Existenzgründung und Qualifizierungsmaßnahmen finden hier als Specials Platz.

Interaktion: Dieser Bereich wird Foren zur Vernetzung und zum Meinungs- und Informationsaustausch umfassen. Chats und Newsletter sind ebenso geplant wie Online-Workshops in Zusammenarbeit mit regionalen Weiterbildungsträgern.

Gesche.online stellt ein Bremer Landesportal für Frauen dar, wie sie bereits in Bundesländern wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt vorhanden sind und von weiteren Ländern entwickelt werden.

Es erhöht die positive Außenwirkung Bremens, indem sich Bremen mit seinem breiten Angebot von Beratungs- und Serviceleistungen für Frauen übersichtlich präsentiert. Dies gilt insbesondere bei der Werbung von Neubürgerinnen. Daher ist bereits die Zusammenarbeit von Gesche.online mit der sich konstituierenden Bremer Neubürger-Agentur („Bremen Service“) initiiert worden. Auch der Stadttourismus gewinnt durch eine anregend gestaltete und detaillierte Darbietung frauenspezifischer kommerzieller Unterhaltungs- und Kulturangebote in Bremen für die steigende Zahl von Touristinnen. Aus diesen Gründen wird das Projekt von der Bremen Marketing GmbH finanziell unterstützt.

Die Verbindung des Bremer Frauenportals mit einem regionalen Frauenmagazin ist ein in Deutschland bisher einmaliges Projekt und kann auch über die Region hinaus Modellcharakter haben.


Medienkompetenz

Der Erwerb von Medienkompetenz ist ein Schlüssel-Anliegen von Gesche.online.

Ein wichtiges Anliegen ist es, Frauen als nicht nur als Nutzerinnen, sondern auch Produzentinnen von Inhalten im Frauenmagazin zu gewinnen. Für die Gestaltung des neuen Magazins bedeutet dies, einen Schwerpunkt auf aktive Beteiligung und Interaktion bestehender Frauenprojekte zu legen. Gesche.online soll ein regionaler Lernort werden, den viele Frauen mit Unterstützung von fachlicher Kompetenz sowohl inhaltlich als auch in der technischen Umsetzung selbst gestalten. Interessierte Einrichtungen erhalten während der Projektphase eine entsprechende Multi-plikatorinnenschulung, die sie befähigt, die Redaktionsarbeit im Anschluss an die Zeit der Projektförderung in weiten Teilen selbstständig fortzuführen.


Kooperationen

Gesche.online will die Vernetzung von Frauen fördern und den fachlichen und politischen Austausch vorhandener Arbeitszusammenhänge weiterentwickeln. Regionale Netzwerke, wie sie z.B. im Bereich Gesundheit und berufliche Perspektiven von Frauen und Mädchen bestehen, können das Online-Magazin für ihre Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Diskussion nutzen.

Weitere Kooperationspartnerinnen sind z.B. Stammtische von Internet- und Multimediafrauen, Informatik- und Journalismusstudiengänge der Universität und Hochschule, das Kooperations- und Beratungsnetzwerk der Forschungsgruppe Telekommunikation von Prof. Dr. Kubicek/Universität Bremen sowie Künstlerinnen-Onlineprojekte.

Das Magazin sieht die gezielte Ansprache und Beteiligung unterschiedlicher Interessen- und Altersgruppen vor, z.B. Mädchen oder Seniorinnen, die in Gesche.online einen festen Raum für Beiträge erhalten, deren Gestaltung und Pflege sie selbstständig übernehmen können.


„Neue Technologien wie das Internet bieten nicht nur die Basis für breite Informationsmöglichkeiten sondern auch für neue Modelle der Zusammenarbeit. Für diesen zukunftsweisenden Bereich die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen von großer Bedeutung, sei es in beruflicher, politischer oder persönlicher Hinsicht,“ betont Ulrike Hauffe, Landesbeauftragte für Frauen. „Frauen partizipieren noch immer unterdurchschnittlich an den Möglichkeiten, die diese Technologien bieten. Nach neuesten Erhebungen sind bisher nur 35 % der Frauen online, aber knapp die Hälfte aller Männer.

Eine entscheidende Ursache für die nur langsam steigende Netzbeteiligung von Frauen liegt in zu geringen interessanten inhaltlichen Angeboten im Netz und an mangelnden nutzungsorientierten Angeboten zum Erwerb von Medienkompetenz. Es ist daher notwendig, das Internet für Frauen attraktiv zu gestalten und die Medienkompetenz von Frauen zu erhöhen.“