Sie sind hier:
  • Ostpreußische Lebensläufe -

    -

Sonstige

Ostpreußische Lebensläufe


04.11.1999

Lesung in der Stadtbibliothek Neustadt

Ulla Lachauer, freie Journalistin und Filmemacherin, liest am Donnerstag, 11. November um 20 Uhr in der StadtBibliothek Neustadt, Friedrich-Ebert-Straße 101/105, aus ihrem Buch "Ostpreußische Lebensläufe". Mitveranstalter sind die Landeszentrale für politische Bildung, die Buchhandlung A. Geist und die Landsmannschaft Ostpreußen. Ulla Lachauer porträtiert in ihrem Buch die Lebenswege der Bewohner Ostpreußens. Sie lebten in Memel oder Tilsit, in Masuern oder im Landkreis Gumbinnen und auf der Kurischen Nehrung. Flucht und Vertreibung als Folgen des Zweiten Weltkriegs haben sie in den Westen und Osten Deutschlands geführt, auf den amerikanischen Kontinent, nach Israel, oder, als Gefangene, in die Lager Stalins. So erzählt Lachauer zum Beispiel vom Lebensweg des Benno Gritzmacher, Sohn eines kleinen jüdischen Fuhrunternehmers, den die Soldaten der Roten Armee vor den deutschen Vernichtungslagern retten und der nach Kriegsende als Fünfzehnjähriger durch die damalige Sowjetunion streunt. Schließlich kommt er wieder nach Memel, wo er unter dem Spitznamen Benja – nach dem Gangsterkönig Isaak Babels - eine seltsame Karriere macht. Neben sehr persönlichen Schilderungen öffnen die Biografien dieser Menschen zugleich den Blick auf das Trauma, die Heimat zu verlieren, und für die Chancen und die Fähigkeit, in der Fremde Fuß zu fassen. - Ulla Lachauer, geboren 1951 in Ahlen/Westfalen, studierte Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Gießen und Berlin. 1994 erschien ihr erstes Buch "Die Brücke von Tilsit. Begegnungen mit Preußens Osten und Rußlands Westen". Darauf folgte 1996 "Paradiesstraße. Lebenserinnerungen der Bäuerin Lena Grigoleit", bis 1998 ihr letztes Werk "Ostpreußische Lebensläufe" erschien.