17.01.2000
Erstes Exponat im Deutschen Pavillon aus Bremen
Gut verpackt und behandelt wie ein rohes Ei – eine Hälfte des Spacelabs, das innerhalb von 15 Jahren 22 Missionen im All flog, geht auf Reisen. Diesmal liegt das Ziel näher: Das Weltausstellungsgelände in Hannover. Das Spacelab ist das Exponat, mit dem sich das Bundesland Bremen während der EXPO 2000 im Deutschen Pavillon der Weltöffentlichkeit präsentieren wird. Und ihm kommt eine ganz besondere Ehre zu: Es wird das erste Exponat überhaupt sein, das im Deutschen Pavillon aufgestellt wird. Am Montag, 17. Januar, wurde es aus seinem angestammten Platz in der Bremen Halle des Bremer Flughafens geholt, um seine Reise auf der Straße und dem Wasser anzutreten. Die Strecke, die der Weltraumvete-ran in früheren Zeiten in einer Sekunde zurücklegte, wird jetzt mit Bedacht bewältigt. Am Montag, 24. Januar 2000 wird das Spacelab im Deutschen Pavillon in Hannover aufgestellt.
"Der Countdown läuft", sagt Dr. Dirk Schröder, Generalbevollmächtigter für das Programm EXPO 2000 Bremen und Bremerhaven und freut sich über die gesonderte Stellung, die dem Spacelab als erstem Exponat zufällt. "Mit dem schon fast historischen Raumfahrtmodul Spacelab," so Schröder, "spannt Bremen einen wunderbaren Bogen zwischen Geschichte und der Zukunft. Bremen ist die Stadt der Luft- und Raumfahrt und zeigt mit seinen Beiträgen Innovation, Leistung und gibt wertvolle Beiträge zu den Zukunftsthemen der EXPO 2000 Mensch, Natur und Technik."
Auch die anderen Beiträge von der Weser sind zukunftsweisend. Neun Weltweite Projekte geben Anregungen zu unterschiedlichsten Fragen zum Beispiel aus den Bereichen Technik, Soziales und Tourismus. Auch im Global House wird die Freie Hansestadt vertreten sein – mit einer Thematisierung des größten deutschen Science Centers "Universum", das derzeit an der Bremer Uni entsteht. Außerdem wird Bremen die Chance nutzen, sich während der Länderwochen mit einem qualitativ hochwertigen Programm zu präsentieren.
Doch zurück zum Spacelab: das wiederverwendbare Spaceshuttle wurde 1974 im Auftrag der europäischen Raumfahrtbehörde ESA bei dem vom heutigen Dasa-Geschäftsbereich Raumfahrt-Infrastruktur geführten Konsortium in Auftrag gegeben. Seinen ersten Einsatz hatte das Spacelab am 28. November 1983 mit der Raumfähre Columbia. Mit an Bord war der Stuttgarter Physiker und ESA-Astronaut Dr. Ulf Merbold. Mit dem 22 Start – wieder an Bord der Columbia –ging mit der "Neurolab-Mission" im April 1998 die Spacelab-Ära zu Ende. Heute baut die Dasa wieder an einem wichtigen Baustein für die bemannte Raumfahrt, dem Columbus-Modul, dem europäischen Beitrag zur Internationalen Raumstation ISS. Außerdem bei der Dasa –Trägerstufen der Ariane 4 und 5.