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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremische Wirtschaft weiter auf Erfolgskurs

15.10.2002

Hattig legt Broschüre „Wirtschaftsstandort Bremen 2002 – 2003“ vor

Am Dienstag (15.10.2002) hat Josef Hattig, Senator für Wirtschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, die Broschüre „Wirtschaftsstandort Bremen 2002 – 2003“ vorgestellt. Das Heft enthält auch den Jahreswirtschaftsbericht für das Jahr 2001. In der Reihe „Wirtschaftsstandort“ stellt der Wirtschafts- und Häfensenator regelmäßig Arbeitsschwerpunkte seines Ressorts vor. In diesem Jahr liegt ein Akzent auf der Entwicklung Bremerhavens und der Bremischen Häfen.

„Bremen und Bremerhaven sind in den Schwächezustand der nationalen und weltweiten Wirtschaft eingebunden. Das Land Bremen hat sich in dieser Situation erneut überdurchschnittlich entwickelt. Dies belegen die Wirtschaftsindikatoren. Insgesamt ist das Land heute konjunkturresistenter geworden. Der Senat hält an der Sanierungspolitik ‚Sparen und Investieren‘ fest“, sagte Senator Hattig. Nun gehe es darum, die erfolgreiche Arbeit zielgerichtet fortzusetzen, Chancen für Bremen und Bremerhaven zu nutzen.


Dynamisch gegen den Trend
Einige Fakten: Im Jahr 2001 wuchs die Wirtschaft im Land um 1,2 % (Bund: 0,6 %). Die Zahl der Erwerbstätigen lag mit 388.100 um rund 1.700 über dem Stand des Vorjahres. Die Zunahme der Arbeitsplätze fiel damit im Land Bremen mit 0,4 Prozent besser aus als im Bundesdurchschnitt (0,2 %). Diese erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei der Arbeitslosenquote. Sie ist im Land gegenüber dem Jahr 2000 um 0,6 % auf 13,6 % gesunken, während im Bund nur ein Rückgang um 0,4 % zu verzeichnen war. Positiv ist auch eine entsprechende Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Danach liegt Bremen auf Platz eins bei der Veränderung der regionalen Standortbedingungen.

Das aktuelle Jahr ist vor dem Hintergrund der allgemein angespannten Situation verhaltener zu betrachten. Dennoch sind die Indikatoren im Bundesvergleich weiterhin erfreulich. Vorläufige Berechnungen gehen für das erste Halbjahr 2002 von einem Wachstum in Höhe von 0,5 % im Land Bremen aus, während sich im Bundesdurchschnitt ein Rückgang um –0,4 % abzeichnete. Der Arbeitsmarkt zeigt sich inzwischen weniger anfällig für konjunkturelle Rückschläge. Zwar stieg die Arbeitslosenquote des Landes im September 2002 um 0,1 %, allerdings verzeichnete der Bund gleichzeitig einen Anstieg um 0,5 %. Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2002 um real 2,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Bundesdurchschnitt war dagegen ein Rückgang zu verzeichnen (-2,8 %). Hattig: „Die Sanierungspolitik des Senats trägt Früchte. Die Bremische Wirtschaft behauptet sich in einem besonders schwierigen Umfeld. Sie ist weniger anfällig für ökonomische Schwächephasen.“


Wachstumsträger Häfen
Als bedeutender Wachstumsträger erweisen sich nach wie vor die Bremischen Häfen. Die Hafengruppe steigerte den Gesamtumschlag im Jahr 2001 nochmals von 44,9 auf 46,1 Millionen Tonnen. Dies hatte vor allem positive Folgen für Bremerhaven. Mit 29,3 Millionen Tonnen entfielen fast zwei Drittel auf den Container-Umschlag. Ein weiterer Erfolg: Im weltweiten Vergleich der größten Containerhäfen rückte Bremerhaven auf Rang 15 vor. Innerhalb Europas bedeutet das Platz vier. „Die Freie Hansestadt Bremen investiert in die Zukunft der Häfen. Mit dem Bau des Container-Terminals CT IV schaffen wir die Grundlagen, um weiter im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, erklärte Hattig.


Bessere Lebensqualität durch attraktive Angebote
Senator Hattig warnte davor, das Sanierungsziel aus den Augen zu verlieren. Hattig: „Die strukturellen Verbesserungen im Zwei-Städte-Staat sind ein Verdienst der Großen Koalition. Bremen ist heute ein moderner Wirtschaftsstandort mit einem ausgewogenen Mix aus Industrie, Dienstleistungen und Wissenschaft. Dieses Profil ist weiter zu schärfen.“ Die Richtung stimme.

Vor diesem Hintergrund verwies Hattig auf die Lebensqualität in Bremen und Bremerhaven. „Mit einigen großen und vielen kleineren Projekten fördert die Landesregierung den Strukturwandel“, so der Senator. Beispiel Tourismusangebot: dies spricht die Bremerinnen und Bremer genauso an wie Besucher der Stadt. Die neu gestaltete Schlachte oder das Universum sind feste Bestandteile im Freizeitangebot der Stadt. Die Messehalle 7 ist eröffnet, der Kapazitätsausbau der Stadthalle beschlossen. Im kommenden Jahr eröffnet der Space Park. Nachdem die Finanzierungsprobleme gelöst seien und „die Risiken ausgiebig erörtert wurden, sind jetzt die Chancen zu nutzen“, so der Senator. Ein weiterer Höhepunkt im Veranstaltungskalender: die in Kürze eröffnende Van-Gogh-Ausstellung in der Bremer Kunsthalle wird zusätzliche Besucher anziehen.

Die Sanierung der Innenstadt ist ebenfalls ein Beispiel für die Aufwertung Bremens als Oberzentrum im Nordwesten Deutschlands. Hutfilter-, Obern-, und Sögestraße wurden von Grund auf saniert. Erst vergangene Woche wurde der modernisierte Marktplatz wieder eröffnet. Hattig: „Bremens gute Stube erstrahlt jetzt wieder in neuem Glanz.“


Investitionen schaffen Arbeitsplätze
Investitionen schaffen Arbeitsplätze. Einige Beispiele: Im Gewerbegebiet Horn-Lehe verfügt die METRO Distrubutions-Logistik GmbH & Co. KG inzwischen über ihr modernstes und innovativstes Distributionszentrum in Deutschland. Gleichzeitig entstanden 200 neue Arbeitsplätze. Mit Tchibo konzentriert ein weltweit tätiges Unternehmen durch eine Kooperation mit der BLG die Logistik für den Non-Food-Bereich im Neustädter Hafen, etwa 200 neue Arbeitsplätze entstehen. Außerdem hat Tchibo in der Bremer Innenstadt erhebliche Büroflächen angemietet, um eine Verwaltungszentrale dort anzusiedeln. Der US-Konzern ‚Rohm and Haas‘ erweitert am Standort Bremen die Produktionskapazitäten für Spezialchemikalien und schafft damit kurzfristig zunächst 40 zusätzliche Arbeitsplätze. Hattig: „Diese wenigen Beispiele zeigen: Unternehmen haben wieder Vertrauen in den Standort und unsere verlässliche Wirtschaftspolitik.“ Allein im Jahr 2001 hat die Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG) mit ihren Tochtergesellschaften 37 unterschiedlich große Unternehmen in Bremen angesiedelt.


Infrastruktur entscheidet die Standortwahl
Erfolgreiches Wirtschaften setzt voraus, dass Unternehmen ausreichend hochwertige Gewerbeflächen angeboten werden. Hier hat das Land in den vergangenen Jahren erheblich aufgeholt: Airport-Stadt, Technologiepark, Gewerbepark-Hansalinie oder Güterverkehrszentrum sind die Stichworte. Attraktive Flächen müssen optimal an den überregionalen Verkehr angebunden sein. In diesem Zusammenhang ist die A 281 ein zentrales Verkehrsprojekt. Inzwischen ist klar, dass eine mautfinanzierte Weserquerung realisiert wird. Damit ist die Schließung des Autobahnrings um Bremen bis 2010 realistisch. Es ist gelungen, den Bund von einem Tunnel zu überzeugen. Beim ersten Spatenstich am 3. Juni 2002 hatte Senator Hattig sich als erster Senatsvertreter öffentlich für den Tunnel ausgesprochen. „Ich freue mich, dass wir den Bund so schnell überzeugen konnten. Dadurch werden die Interessen der Anwohner gewahrt“, sagte der Senator.


Bremerhavens Strukturwandel setzt sich fort
Auch in Bremerhaven ist der Aufbruch zu erkennen. So wurde etwa die Innenstadt erheblich aufgewertet. Die Entwicklungsplanung Alter / Neuer Hafen wird schrittweise umgesetzt. Erste Teilprojekte wurden grundsätzlich beschlossen. Für € 30 Millionen soll etwa eine Sportbootschleuse entstehen. Im Fischereihafen ergänzt das neue Biotechnologiezentrum die wissenschaftliche Kompetenz der Seestadt. Positive Effekte werden hier vor allem für die Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft erwartet. Ein Erfolg ist auch die vorgesehene Umsiedlung des Instituts für Fischereiökologie nach Bremerhaven. Die Stadt hat sich damit etwa gegen Hamburg durchgesetzt. Ein Grund: Mit dem AWI Alfred-Wegener-Institut verfügt Bremerhaven bereits über eine hervorragende Einrichtung für maritime Wissenschaften.

Senator Hattig abschließend: „Die Zahlen belegen: das Land Bremen ist ein attraktiver Standort zum Investieren, Arbeiten und Leben. Diesen Prozess wird das Wirtschafts- und Häfenressort weiter aktiv gestalten. Bremerinnen und Bremer haben Grund, selbstbewusst in die Zukunft zu blicken.“