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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremen kritisiert US-Schutzzölle auf Stahlimporte

02.04.2002

Senator Hattig: „Protektionismus ist Gift für unseren Hafen- und Außenwirtschaftsstandort“

„Das Land Bremen lehnt protektionistische Maßnahmen im Welthandel grundsätzlich ab. Wir wenden uns deshalb gegen die jüngsten Schutzzölle der USA auf importierte Stahlprodukte.“ Mit diesen Worten hat Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig am Dienstag (2. April 2002) auf den aktuellen Zollstreit der Europäischen Union mit den Vereinigten Staaten reagiert. Auf die Entscheidung der USA, Stahlimporte mit Abgaben von bis zu 30 Prozent zu versehen, hatte die EU vor wenigen Tagen mit eigenen Schutzzöllen auf solche Produkte geantwortet.

Der direkte Schaden für die bremische Stahlindustrie halte sich zwar in Grenzen, sage der Senator. Nur 1,4 Prozent der an der Weser erzeugten Stahlmenge würden in die USA exportiert. Wesentlich gefährlicher sei, dass andere Stahl produzierende Nationen wie Japan, Korea und Brasilien versuchen könnten, mit ihren in den USA nicht mehr wettbewerbsfähigen Exporten den europäischen Markt zu überschwemmen. Ein zusätzliches Mengenangebot könne sich nachteilig auf die deutsche Stahlindustrie auswirken.

Vor diesem Hintergrund begrüßte der Senator die eingeleiteten Abwehrmaßnahmen der Europäischen Union. Sie müssten aber zeitlich begrenzt bleiben. Hattig: „Am Ende schadet jede Form von Protektionismus einem Hafen- und Außenwirtschaftsstandort wie Bremen / Bremerhaven.“

Auch Jürgen Holtermann, Chef der Hafenbetriebsgesellschaft BremenPORTS, missbilligte die Vorgehensweise der Amerikaner: „Das Verhalten Washingtons verwundert aus bremischer Sicht auch deshalb, weil die USA protektionistische Bestrebungen in Europa immer konsequent bekämpft haben.“ Als Beispiel dafür nannte Holtermann die Anfang der 90-er Jahre von der EU erlassene Bananenmarktordnung, die zu einem starken Rückgang des Bananenumschlags in Bremerhaven geführt hatte.