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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremische Häfen präsentierten sich in Prag

07.12.1999

Eine Gemeinschaftspräsentation der Bremischen Häfen fand vor wenigen Tagen in der tschechischen Hauptstadt durch die Bremische Hafenvertretung e. V., EUROGATE und BLG Project Logistcs statt, an der etwa 180 Personen aus der Transportwirtschaft und Politik Tschechiens teilnahmen.


In seiner Begrüßungsrede führte Helmut H. Detken, Geschäftsführer der Bremischen Hafenvertretung e. V. (BHV) aus, daß sich das Geschäft mit der Tschechischen Republik erfreulich für die Bremischen Häfen entwickelt habe. Nachdem im vergangenen Jahr fast 250.000 to via Bremische Häfen abgewickelt wurden, könne in diesem Jahr mit einem weiteren Zuwachs im zweistelligen Bereich gerechnet werden. Die politische und ökonomische Liberalisierung Tschechiens habe sich für die Bremischen Häfen besonders positiv ausgewirkt und sei seit der sogenannten Wende zu einer festen Größe in Bremen/Bremerhaven herangewachsen. Detken betonte, daß Tschechien nach Österreich aber noch vor Ungarn, den GUS-Staaten und der Schweiz zusammen mit Polen Transitpartner Nummer Zwei für die Bremischen Häfen sei.

Zweifelsohne habe das Angebot leistungsfähiger und interessanter Hinterlandentwicklungen einen besonderen Beitrag zu dieser insgesamt positiven Entwicklung geleistet, stellte der Geschäftsführer der BHV fest. Fast 80 Prozent des Ladungsvolumens, das die Bremischen Häfen umschlagen, sei für das Binnenland in Deutschland und Europa bestimmt oder käme aus diesen Bereichen. Als typische Eisenbahnhäfen verfügten die Bremischen Häfen über ein sehr gut ausgebautes Systemvon Block-und Ganzzugverbindungen, was grenzüberschreitend insbesondere für Tschechien gelte. So habe beispielsweise der Bahnoperateur METRANS seine Ganzzugverbindungen mit Bremerhaven ab Anfang dieses Jahres weiter verdichtet und biete wöchentlich vier Abfahrten mit Direktzügen zum Terminal Prahe Uhrineves für den Raum Böhmen. Ferner würden mittels eines Feeder –Shuttles in Richtung Osten tägliche Abfahrten nach Zlin, von wo aus die Regionen Mähren bedient werde und nach Dunajska Streda für die Region Ungarn geboten. Insgesamt habe METRANS die Anzahl von 14.500 TEU im Jahr 1998 und in den ersten zehn Monaten dieses Jahr bereits 18.800 TEU von und nach Bremerhaven befördert. Diese überproportionale Steigerung von 30 Prozent beweise, wie attraktiv, interessant und perspektivisch der Bremerhavener Terminal für die tschechische Region sei.


Zu den weiteren Highlights der Präsentation gehörte das Referat von Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Geschäftsführung EUROGATE, Bremen. Schiffer informierte über den jüngst erfolgten Zusammenschluß zwischen der BLG-Container-Tochter mit dem Hamburger Eurokai zu EUROGATE. Schiffer stellte heraus, daß diese Verbindung ein Paradebeispiel für eine hafenübergreifende Kooperation sei, von der beide Seiten profitierten. Der Zusammenschluß EUROGATE forme eine völlig neue Dimension hinsichtlich eines europaweiten Netzwerkes im Containerverkehr, was einmalig sei. Mit den Mutterterminals in Bremerhaven und Hamburg sowie den Beteiligungen in Italien, Portugal und dem Baltikum erwarte EUROGATE in diesem Jahr ein Volumen von etwa 6,3 Millionen TEU und sei damit die Nummer Eins in Europa. Auch seien durch den erfolgten Zusammenschluß die seit Jahrhunderten bestehenden Hürden zwischen den beiden Hansestädten an Elbe und Weser endlich kleiner geworden. Schiffer zeigte sich überzeugt, daß dieser historische Schritt das Wachstum an den Standorten Bremen und Hamburg dauerhaft positiv beeinflußt werde und einen großen und dauerhaften Einfluß auf die zukünftige Entwicklung beider Häfen nehmen werde. An der deutschen Küste habe ein Umdenken begonnen, so Schiffer, was auch die Gründung des North Sea Terminals Bremerhaven (NTB) durch EUROGATE, MAERSK und SEALAND belege.


Mit diesem Zusammenschluß sei es gelungen, führende Containerreedereien langfristig an Bremerhaven zu binden. Die Besonderheit sei dabei, daß NTB nicht als sogenanntes Dedicated Terminals für die mit SEALAND fusionierte Reederei MAERSK allein arbeite, sondern auch anderen Kunden offenstehe. Schiffer betonte, daß dies der richtige Weg sei, um sich gezielt auf den Kampf um Marktanteile von morgen vorzubereiten.