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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Hafenumschlag im Land Bremen steigt 1999 auf 35,3 Millionen Tonnen

09.12.1999

Bisher bestes Jahresergebnis – Containerumschlag wächst um etwa
20 Prozent – Hattig setzt auf Hafenausbau und Kooperation im Norden

An den Kajen und Terminals im Lande Bremen ist 1999 ein Gesamtumschlag von 35,3 Millionen Tonnen erzielt worden. Das Vorjahresergebnis (34,5 Millionen Tonnen) wurde um 2,3 Prozent überschritten. „Auch diesmal trug der Containerumschlag mit einem überdurchschnittlichen Wachstum entscheidend zu der positiven Entwicklung bei“, sagte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig am Donnerstag (9. 12.99) vor der Presse. Er konnte über das beste Jahresergebnis berichten, das die Bremischen Häfen bisher erzielt haben.


Der Umschlag von Containern nahm 1999 um 3,4 auf 21,6 Millionen Tonnen zu (ein Plus von etwa 18 Prozent). Umgerechnet auf TEU*, bedeutete dies einen Zuwachs von rund 400.000 auf 2,2 Millionen Standard-Container (plus etwa 20 Prozent). Mit dieser kräftigen Steigerung sei die Position Bremerhavens unter den 20 größten Containerhäfen der Welt gefestigt worden, sagte der Senator.


Den starken Zuwächsen bei den genormten Transportbehältern standen Rückgänge beim Umschlag von Massengut und konventionellem Stückgut gegenüber. Beim Massengut notiert die vorläufige Schätzung einen Gesamtumschlag von 8,8 Millionen Tonnen (minus 1,6 Millionen Tonnen), beim konventionellen Stückgut 4,9 Millionen Tonnen (minus 1,0 Million Tonnen).


Zu den einzelnen Entwicklungen:


Containerumschlag: Wettbewerbsposition gestärkt

  • Hattig führt das deutliche Wachstum im Containerumschlag zum einen auf die im Januar 1999 beendete Vertiefung der Außenweser-Fahrrinne auf 14 Meter unter Seekartennull zurück. Positiv wirkten sich für die Wettbewerbsposition der Bremischen Häfen zum anderen die Fusion der

    BLG Container GmbH & Co. mit Eurokai (Hamburg) und die Kooperation mit der Großreederei Maersk/Sea-Land aus (North-Sea Terminal Bremerhaven).


    * 1 TEU = 1 20-Fuß-Container-Einheit


    Erneut war 1999 eine zunehmende Containerisierung im Hafengeschäft zu beobachten. Der Anteil, den die Transportboxen am gesamten Stückgutumschlag der Bremischen Häfen halten, stieg auf etwa 81 Prozent (1998: 75,9 Prozent).




Deutliche Zuwächse im Verkehr mit Amerika, Asien und Europa

  • Eine erste Analyse der überseeischen Fahrtgebiete zeigt, dass die Bremischen Häfen im Verkehr mit Amerika, Asien und Europa zum Teil deutliche Zuwächse erreichen konnten. Wichtigste Zielregion blieb Amerika, mit dem etwa 40 Prozent des gesamten bremischen Containerverkehrs abgewickelt werden. Hier rechnen die Statistiker mit einem Plus von 7 Prozent. Die größte Zunahme entfiel mit etwa 30 Prozent auf Mittelamerika/Karibik. Beim für Bremerhaven besonders wichtigen Fahrtgebiet NAOK (Nordamerika Ostküste) rechnet der Senator für Wirtschaft und Häfen mit einem Plus von etwa 5 Prozent. Dies entspricht einem neuen Spitzenwert von 475.000 TEU. Hattig: "Hier spiegelt sich das starke Wachstum der US-Wirtschaft wider."


    Im Containerverkehr mit Asien, auf den etwa 20 Prozent des Bremerhavener Containerumschlags entfallen, sind 1999 Zuwächse von mehr als 25 Prozent zu erwarten. Die bis November 1998 verlorenen Markanteile in der Ostasien- und Südostasienfahrt konnten zurückgewonnen werden. Die überwundene "Asien-Krise" trug dazu bei, dass der Umschlag von Containern aus und für Häfen in Fernost an der Weser um etwa ein Drittel zunahm.




Containerumschlag lässt Prognosen hinter sich

  • Hattig verwies darauf, dass die Entwicklung des Containerumschlags die vorliegenden Prognosen deutlich hinter sich gelassen habe. Schon deshalb habe der weitere Ausbau des Hafens (Projekt Terminal CTIIIa) für den Senat Priorität. Eine zusätzliche Verlängerung der Stromkaje Richtung Norden (Projekt CT IV) werde zur Zeit planerisch vorbereitet. Unabhängig davon will Hattig seine in diesem Jahr begonnenen Gespräche mit den niedersächsischen Häfen im kommenden Jahr intensivieren. "Die Zeit für ernsthafte Kooperationen in diesem Bereich ist reif", sagte er. Der Hafenstandort Bremen/Bremer-haven sehe sich nicht als Konkurrent seiner kleineren Nachbarhäfen, sondern als deren künftiger Partner.



Konventioneller Stückgutumschlag rückläufig

  • Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag fiel 1999 auf 4,9 Millionen Tonnen zurück, nachdem er in den Jahren 1996 bis 1998 konstant bei 5,9 Millionen Tonnen gelegen hatte. Die Terminals in Bremen-Stadt, an denen vor allem Stahl, Röhren, Holz, Zellulose und Papier umgeschlagen werden, konnten etwa die Hälfte des konventionellen Stückguts auf sich ziehen. Nachfragebedingt ging der Eisen- und Stahlumschlag (inclusive Röhren) um 0,8 auf 1,1 Millionen Tonnen zurück. Der ebenfalls auf die Stadt Bremen konzentrierte Umschlag von Waldprodukten (1998: knapp 1 Million Tonnen) konnte sich knapp unterhalb dieses Niveaus behaupten.



Autoumschlag: Zuwachs auf hohem Niveau

  • Weiterhin auf der Überholspur befindet sich der Umschlag von Automobilen in Bremerhaven. Dort zählten die Statistiker insgesamt 1,13 Millionen Einheiten, also über 60.000 Fahrzeuge mehr als 1998. Bei den Exporten übertraf der größte europäische Autohafen die Vorjahreszahlen inzwischen zum siebten Mal in Folge (mehr als 600.000 Einheiten). Die Importe über die Anlagen von BLG Automobile Logistics und Euro-Terminal (Fischereihafen) blieben mit etwas über 500.000 Fahrzeugen auf Vorjahreshöhe.


Einbußen beim Massengut

  • Beim Massengut wird das Ergebnis von 1998 (10,4 Millionen Tonnen) deutlich unterschritten. Hier sind in diesem Jahr nur etwa 8,8 Millionen Tonnen zu erwarten. Die Eisenerze als wichtigste Güterart verzeichnen einen Rückgang von 0,8 auf 3,8 Millionen Tonnen. Für das Jahr 2000 wird mit auf 4,5 Millionen Tonnen steigenden Erzimporten gerechnet. Ebenfalls rückläufig ist der Umschlag von Mineralölprodukten. Er belief sich 1998 auf 2,1 Millionen Tonnen und dürfte in diesem Jahr 1,6 bis 1,7 Millionen Tonnen erreichen.


Mehr Abfahrten und Passagiere in Bremerhaven

  • Eindeutig auf Konsolidierung standen die Zeichen an der Fahrgastanlage des Bremerhavener Columbusbahnhofs. Dort haben von Januar bis November 1999 exakt 50.569 Passagiere eine Kreuzfahrt begonnen oder beendet, deutlich mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (37.411). Die Zahl der Abfahrten stieg von 43 auf 54. Hattig erwartet, dass die vom Senat beschlossene Sanierung und Modernisierung des Columbusbahnhofs zu einer weiteren Stärkung Bremerhavens als Drehscheibe des nordeuropäischen Seereisen-Tourismus führen wird.