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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bund muss Bahnprobleme im Norden konsequent angehen
Hattig schreibt an Minister Klimmt

15.02.2000

Senator kritisiert Engpässe auf der Schiene und schlägt Treffen der Verkehrsminister in der Hansestadt vor

Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig hat die Bundesregierung aufgefordert, die Infrastrukturprobleme des spurgebundenen Verkehrs in Norddeutschland konsequent anzugehen. In einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt weist Hattig auf die erheblichen Engpässe im norddeutschen Schienennetz hin. Diese wirken sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Bahn im Personen- und Güterverkehr aus. Dies gelte auch und gerade für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen gegenüber den Westhäfen in Belgien und den Niederlanden.

Aus Gründen des mit der voranschreitenden Globalisierung verbundenen starken Mengenwachstums im Gütertransport müßten die infrastrukturellen Defizite im Bahnbereich zügig beseitigt werden, verlangt Hattig. Für dringend erforderlich hält er den raschen Ausbau des Schienenverkehrskorridors von den deutschen Seehäfen in Richtung Süden sowie des West-Ost-Korridors, der Nordwestdeutschland und die Unterweserregion über Langwedel, Uelzen und Stendal mit der Wirtschaftsregion Berlin/Brandenburg sowie mit den Ländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen verbindet. Dadurch, so Hattig, sei es außerdem möglich, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

Hattig wörtlich: "Um jetzt zügig voranzukommen, halte ich ein kurzfristiges Treffen der Verkehrsminister der norddeutschen Länder mit Ihnen, sehr geehrter Herr Bundesminister, für hilfreich. Ich bin gerne bereit, hierzu nach Bremen einzuladen."

Der Senator sagte am Dienstag (15.2.00): "Wenn der Transrapid in Deutschland endgültig nicht realisiert wird, sollte die ursprünglich dafür vorgesehene Summe von 6,1 Millarden Mark in den Ausbau der norddeutschen Verkehrsinfrastruktur investiert werden." Darin sei er sich mit seinem niedersächsischen Kollegen, Minister Dr. Peter Fischer, einig, sagte Hattig. Investitionen in den Bau der Y-Trasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover sowie in die Aufwertung der Strecke Langwedel-Stendal dienten dem gesamten Norden.