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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Justizzentrum Am Wall wird komplettiert

02.05.2007

Bürgermeister Böhrnsen legte Grundstein für zweiten Bauabschnitt

Der Einzugstermin steht bereits fest: Ab 1. Oktober 2008 sollen das Arbeitsgericht, das Landesarbeitsgericht und das Hanseatische Oberlandesgericht unter der neuen Anschrift Am Wall 197-198 erreichbar sein. Gleich nebenan, im Haus Nr. 199, können dann Anwaltskanzleien und Dienstleistungsunternehmen ihre Arbeit aufnehmen. So sehen es die Pläne für die zweite Stufe des Justizzentrums Am Wall vor, dessen Grundstein am heutigen Mittwoch (02.05.2007) durch Bürgermeister und Justizsenator Jens Böhrnsen, Dr. Manfred Zimmermann (Geschäftsführer der Weser Wohnbau GmbH & Co. KG) und Dr. Oliver Bongartz (Geschäftsführer der Gesellschaft für Bremer Immobilien mbH) gelegt worden ist.

Mit der Erweiterung des Justizzentrums werden alle bremischen Gerichte und die Staatsanwaltschaft an einem Standort vereint. Bremen erzielt somit eine räumliche Konzentration von Justizeinrichtungen, die in kaum einem anderen Bundesland so weit fortgeschritten ist. Durch den Umzug der drei Gerichte in die unmittelbare Nähe der bereits zwischen Wall, Ostertorstraße und Domsheide angesiedelten Einrichtungen des bremischen Justizwesens wird es gerade den kleineren Gerichten möglich, Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten. Der bereits im Fachgerichtszentrum beschrittene Weg einer gemeinsamen Gerichtsverwaltung wird fortgesetzt, wodurch sich erhebliche Synergieeffekte erzielen lassen.

Bürgermeister und Justizsenator Jens Böhrnsen hob während der Grundsteinlegung außerdem hervor, dass mit der Erweiterung des Justizzentrums der Schlusspunkt eines Gesamtkonzeptes gesetzt wird. „Mit der Zentralisierung der Gerichte tragen wir dem Gedanken einer modernen, bürgerfreundlichen Justiz Rechnung und leisten zudem einen Beitrag zur Belebung der Innenstadt“, erklärte Jens Böhrnsen.

In dem neuen Gebäudekomplex werden insgesamt elf Sitzungssäle für alle Fachgerichte und das Oberlandesgericht eingerichtet, die dank eines gemeinsamen Raummanagements effektiv genutzt werden können. Die bisherigen Sitzungssäle des Fachgerichtszentrums werden eine gemeinsame Gerichtsbibliothek aufnehmen.

Dem Arbeitsgericht, dem Landesarbeitsgericht und dem Hanseatischen Oberlandesgericht stehen nach Fertigstellung der Gebäude knapp 4300 Quadratmeter zur Verfügung. Dafür werden die bisher angemieteten Standorte in der Findorffstraße und in der Sögestraße aufgegeben. Zudem kann das stadteigene Gebäude Parkallee 79-81 zum Verkauf angeboten werden. Insgesamt gesehen wird durch die Realisierung des Justizzentrums im Vergleich zum Altbestand eine Flächenoptimierung um 1238 Quadratmeter erzielt.

In den neuen Gebäuden Am Wall 197-198 entstehen auf vier beziehungsweise fünf Ebenen Am Wall und auf sieben Ebenen entlang der Ostertorswallstraße qualitativ hochwertige Büroflächen. Das Konzept der Weser Wohnbau sieht vor, das Gebäude Am Wall 199 separat vom Justizzentrum zu nutzen und an Anwaltskanzleien oder Firmen für justiznahe Dienstleistungen zu vermieten. Auch eine Wohnnutzung sei denkbar. In der obersten Etage wird ein Übergang in das benachbarte Gebäude, das ehemalige Polizeihaus, geschaffen.

Im Vorfeld hatte die Gesellschaft für Bremer Immobilien mbH (GBI) den Verkauf des Areals Am Wall 197-199 an das Unternehmen Weser-Wohnbau GmbH & Co. KG nach intensiven Verhandlungen abgeschlossen. Ein entsprechender Vertrag mit dem Investoren war am 6. Dezember 2006 ebenso wie ein über 15 Jahre laufender Mietvertrag ab 1. Oktober 2008 unterzeichnet worden.

Die GBI als Hauptmieterin der Gebäudezeile legte schon in der Planungsphase ein besonderes Augenmerk auf die barrierefreie Ausgestaltung der Räumlichkeiten. Aus diesem Grund wurde der Landesbehindertenbeauftragte bereits vor Vertragsabschluss in die Überlegungen zur baulichen Gestaltung einbezogen. Das Gebäude erhält unter anderem zwei behindertengerechte Aufzugsanlagen; die öffentlich zugänglichen Sitzungssäle können ebenerdig und barrierefrei erreicht werden.