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Der Senator für Inneres und Sport

Lesung aus Texten von Felix Hartlaub in der Zentralbibliothek Schüsselkorb

16.01.2003

Im stürzenden Gestein des Zeitalters

Aus den Kriegsaufzeichnungen, literarischen Fragmenten und Briefen des Schriftstellers Felix Hartlaub lesen die Schauspieler Christian Hartmann und Petra-Janina Schultz von der Bremer Shakespeare Company am Montag, 20. Januar, 20 Uhr, in der Zentralbibliothek Schüsselkorb. Zur Einführung spricht der Bundestagsabgeordnete Volker Kröning. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Programms "27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" statt.


Felix Hartlaub ist ein Schriftsteller ohne Grab, seine Spur verliert sich in den letzten Apriltagen des Jahres 1945 im zerstörten Berlin. 1913 in Bremen geboren und in Mannheim aufgewachsen, gehört er jener jungen Generation an, die gegen Ende der Weimarer Republik und unter der Diktatur des Nationalsozialismus zu schreiben begann. Mit vielen anderen - darunter Friedo Lampe, Eugen Gottlob Winkler und Wolfgang Borchert - zählt auch Hartlaub zu den Opfern des Zweiten Weltkriegs.


Was er hinterließ, besteht im Kern aus den "Kriegsaufzeichnungen", die vor allem nach einer Abordnung des jungen Historikers ins besetzte Paris, später an wechselnden Orten im "Sperrbezirk" des Führerhauptquartiers, Abteilung Kriegstagebuch, entstanden. In Texten von großer Eindringlichkeit und literarischer Qualität -Skizzen, Beobachtungen und kleine eigenständige Erzählungen - entfaltete sich die Begabung dieses Chronisten unter der Tarnkappe des unauffälligen Flaneurs und zurückhaltenden Büroarbeiters. Skeptisch gegenüber der offiziellen Geschichtsschreibung, bestand er auf dem Wert persönlicher Aufzeichnungen.

Unter dem Titel "In den eigenen Umriss gebannt" sind Felix Hartlaubs Kriegsaufzeichnungen, literarischen Fragmente und Briefe aus den Jahren 1939 bis 1945 im Suhrkamp-Verlag erschienen.