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Der Senator für Inneres und Sport

Senator Böse zur Prüfung der Leichtathletikstandorte

04.12.2002

Die staatliche Deputation für Sport hat heute (4.12.2002) unter Vorsitz von Senator Dr. Kuno Böse im Vereinsheim des TuS Schwachhausen auf der Sportanlage Konrad-Adenauer-Allee getagt. Dabei befassten sich die Deputierten u.a. mit einem Prüfbericht des Sportressorts über Leichtathletikstandorte in Bremen und Bremerhaven.

Zu den Ergebnissen dieser Standortprüfungen erklärte Sportsenator Dr. Kuno Böse: „Das Weserstadion steht nach dem erfolgreichen Umbau und der Ausweitung der Zuschauerkapazitäten für große Leichtathletik-Veranstaltungen realistischerweise nicht mehr zur Verfügung. Für die Bedürfnisse der Leichtathletik haben wir in diesem Sommer den geforderten Ausgleich bereits geschaffen: Mit dem Platz 11 in der Pauliner Marsch und dem Burgwallstadion in Blumenthal stehen moderne Sportarenen zur Verfügung, die für Trainingszwecke sowie für Wettkämpfe bis hin zu Norddeutschen Meisterschaften ausreichen.


Für nationale oder internationale Wettkämpfe liegen die Anforderungen des Deutschen Leichtathletikverbandes vor. Die bauliche Umsetzung dieser Anforderungen ist für Bremen finanziell kaum darstellbar. Hier stellt sich insbesondere die Frage, ob die erwarteten Effekte aus Leichtathletikwettkämpfen, die höchstens alle vier bis sechs Jahre nach Bremen vergeben werden, in einem vertretbaren Verhältnis zu den hohen Investitionsbedarfen für ein neues Leichtathletikstadion stehen würden.

Die Mitglieder der Sportdeputation haben heute meine Auffassung geteilt, dass – als Ausgleichsmaßnahme für den Sport in Bremen insgesamt – stattdessen der Leistungs-sport im Land Bremen gestärkt werden sollte. In den Bereichen rhythmische Sportgymnastik oder Schwimmsport ist Bremen im Nordwesten als Adresse des Leistungssportes konkurrenzlos. Hier stelle ich mir eine verstärkte Kooperation zwischen Sportverwaltung und Leistungssportlern mit der Universität Bremen vor, die ihren sportwissenschaftlichen Bereich zur Zeit umstrukturiert, um ein großes Leistungszentrum zu errichten.“


Zum Standort Nordseestadion in Bremerhaven verwies Sportsenator Böse auf die Zuständigkeit der Stadtgemeinde Bremerhaven: „Der Bau und Unterhalt von Sportstätten ist eine kommunale Angelegenheit. Im Etat des Bremer Sportsenators stehen hierfür keine Mittel zur Verfügung. Landesmittel könnten allenfalls über das ISP-Nachfolgeprogramm (Investitionssonderprogramm) akquiriert werden. Hierzu ist ein qualifiziertes Verfahren unter besonderen Voraussetzungen erforderlich.“ Das Stadion insgesamt müsste von Grund auf saniert, mit einer neuen Kunststoff-Laufbahn ausgestattet und - für das Anforderungsprofil der Leichtathletik - auch entsprechend vergrößert werden. Vom Vertreter des Bremer Leichtathletik-Verbandes wurde mehrfach betont, dass aus seiner Sicht internationale Leichtathletik-Wettkämpfe und auch Deutsche Meisterschaften nicht nach Bremerhaven vergeben werden würden, da diese Wettkämpfe erfahrungsgemäß in zentral gelegene Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohner vergeben werden.


Von den in der Stadt Bremen geprüften Standorten scheiden Platz 11, Burgwall und das Universitätsgelände aus unterschiedlichen Gründen, weitgehend wegen des begrenzten Platzes, aus.