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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Wo Nachbarn Nachbarn treffen

09.12.2005

Senatorin Röpke eröffnet Senioren-Einrichtung in Kattenturm / Bremer Heimstiftung und BREBAU setzen zukunftsweisendes Konzept um

Mit einem neuen Konzept für ein selbstbestimmtes Leben im Alter tritt die Bremer Heimstiftung im Stadtteil Kattenturm an die Öffentlichkeit: In Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft BREBAU ist heute (09.12.2005) in Anwesenheit von Sozialsenatorin Karin Röpke ein Treffpunkt für die älteren Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels eröffnet worden.


In der 1. Etage des Hauses Theodor-Billroth-Straße 48 mit 22 Wohnungen der BREBAU wurde ein offener Nachbarschaftstreff eingerichtet, in dem Senioren umfangreiche Beratung und Unterstützung für ein eigenständiges Leben im Alter, aber auch ganz konkrete Hilfsangebote wie etwa einen gemeinsamen Mittagstisch finden. Der Bedarf dafür ist offenkundig vorhanden: In den rund 1.200 Kattenturmer Wohnungen der BREBAU, des größten Wohnungsanbieters im Quartier, leben etwa 3.000 Menschen, darunter sehr viele Senioren. „In Zukunft brauchen wir eine möglichst vielfältige Landschaft verschiedener Wohn- und Betreuungsformen. Das fängt an beim Heim, geht über selbständiges Wohnen mit Unterstützung bis hin zu Haus- und Wohngemeinschaften mit einer Orientierung an persönlichen Interessen und Bedürfnissen. Der Nachbarschaftstreff ist ein spannendes Projekt, von dem ich mir neue Impulse für das Wohnen im Alter erhoffe“, so Sozialsenatorin Karin Röpke bei der Eröffnung.


„Mit den Gebäuden aus den 70-er Jahren sind auch etliche Mieterinnen und Mieter gealtert“, erklärte der Geschäftsführer der BREBAU, Thomas Tietje, bei der Eröffnung. Aus dieser Erkenntnis heraus sei das neue Angebot entstanden, denn: „Ältere Gebäude werden instand gesetzt, aber ältere Menschen brauchen mehr als eine einmalige Hilfe. Sie benötigen vielmehr Aufmerksamkeit und Betreuung, damit sie lange in ihrer vertrauten Umgebung leben können.“


Die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen sollen durch die Umsetzung des Programms mit dem Titel „Nachbarn treffen Nachbarn“ geschaffen werden, das der Vorstandsvorsitzende der Bremer Heimstiftung, Alexander Künzel, so umreißt: „Wir entwickeln hier mit der BREBAU eine Art Stützpunkt, der älteren Menschen dabei helfen soll, ihren Alltag zu meistern und eigene Initiativen zu entwickeln. Dafür wünschen sie sich nicht allein eine hohe Versorgungssicherheit durch etwa hauswirtschaftliche Unterstützung oder ambulante Hauspflege, sondern auch Geselligkeit und Ansprache – und zwar in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung.“


Die Bremer Heimstiftung gehe gemeinsam mit der BREBAU auf diese Wünsche ein: Der neue Nachbarschaftstreff liegt „mittenmang“ in einem Quartier, in dem viele ältere Menschen wohnen. „Durch diese Nähe wird es langfristig möglich, eine Versorgung dieser Senioren auch bei höherem Hilfebedarf zu gewährleisten, ohne zusätzliche stationäre Angebote schaffen zu müssen“, urteilte Alexander Künzel.


Zum Angebot der neuen Einrichtung gehört ein gemeinsames Mittagessen, das zunächst durch den Menue-Service des Hauses Kattenesch der Bremer Heimstiftung geliefert, später aber auch direkt im Treffpunkt gekocht werden soll. „In geselliger Runde gemeinsam mit Nachbarn speisen, die man schon lange kennt, dabei ausgiebig klönen und Neuigkeiten austauschen – schon das wird die Lebensqualität vieler Bewohner steigern“, ist Projektleiterin Susanne Brockmann überzeugt.


Zu den weiteren Angeboten gehören etwa eine ambulante Hauspflege, ein Hausnotruf oder entlastende Dienstleistungen „rund um die Wohnung“ vom Fensterputzen bis zu kleinen Reparaturen, die über den Treffpunkt vermittelt und koordiniert werden. Zug um Zug – so das Konzept – soll sich in der Einrichtung eine lebendige, am Prinzip der Nachbarschaftshilfe orientierte Gemeinschaft entwickeln, die – unterstützt durch die Mitarbeiter des Treffpunktes – eigene Aktivitäten vom Gesprächskreis bis zum Ausflug organisiert.


Das Programm, das die Bremer Heimstiftung als „gezielte Ergänzung des Versorgungssystems für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger“ einstuft, fußt laut Alexander Künzel „auf dem Grundsatz, Senioren vor Ort professionell zu unterstützen und ihnen zugleich Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.“ Neben bewährten Angeboten wie dem „Wohnen mit Service“ oder den traditionellen Formen der Tages- oder Kurzzeitpflege schaffe man auf diese Weise „innovative und sinnvolle Betreuungsmöglichkeiten analog der immer knapperen finanziellen Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft.“ Zudem gelinge es gemeinsam mit der BREBAU, den älteren Menschen ihre angestammte Wohnung und das vertraute Umfeld zu erhalten.