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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Bremen sorgt zum Schutz der Bevölkerung vor

20.01.2003

Vorsorglich wird für jeden Einwohner und jede Einwohnerin im Zwei-Städte-Staat Impfstoff besorgt –Generelle Impfung zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll

Die terroristischen Gefahren durch die Anschläge vom 11. September 2001 ebenso wie in der Folgezeit die Todesfälle durch Milzbranderreger in den USA haben die grundsätzliche Möglichkeit bioterroristischer Angriffe auf die Bevölkerung aufgezeigt.


Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei konkrete Hinweise auf eventuelle bioterroristische Anschläge in Bremen vorliegen, haben die Behörden nach Angaben von Gesundheitssenatorin Karin Röpke vorsorglich zwischenzeitlich mit intensiven Vorbereitungen zum Schutz der Bevölkerung begonnen.


Das Ressort für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales hat in Kooperation mit dem Senator für Inneres, Kultur und Sport sowie den assoziierten Einrichtungen in Bremen und Bremerhaven wie Polizei, Feuerwehr, Gesundheitsämtern und Krankenhäusern entsprechende Vorkehrungen getroffen und auch umgesetzt, die sich aus Erfahrungen von so genannten „Trittbrettfahrern“ ergeben haben, die im Land Bremen einen Anschlag mit Milzbranderregern vortäuschten.


In diesem Zusammenhang wurden unter anderem die Schutzausrüstungen für die Gesundheitsämter verstärkt sowie Arzneimittelvorräte aufgestockt. Insgesamt haben sich dabei die Strukturen und Kooperationen zwischen den genannten Institutionen als effizient bewährt.


Im Zuge erweiterter strategischer Vorkehrungen geht es im Land Bremen wie auch bundesweit nun darum, die Bevölkerung wirksam vor möglichen terroristischen Anschlägen mit Pockenviren zu schützen.


Eine vorbeugende Impfung der Bevölkerung, so Senatorin Karin Röpke, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig oder sinnvoll, zumal der Impfstoff auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann. Vielmehr wird von einem bundesweit akzeptierten Stufenplan ausgegangen, der bei einem ersten Pockenfall außerhalb Deutschlands zunächst lediglich eine Impfung besonders exponierter Personen vorsieht wie zum Beispiel Ärzte und Angehörige der Gesundheitsfachberufe sowie Polizeibeamte und Feuerwehrleute.


Eine so genannte Massenimpfung – das heißt Impfung der gesamten Bevölkerung - ist nur für den unwahrscheinlichen Fall vorgesehen, dass einzelne Pockenerkrankungen überregional auch in Deutschland auftreten oder zum Beispiel im Land Bremen.


  • In diesem Zusammenhang hat der Bremer Senat im Einklang mit den übrigen Bundesländern bereits zugestimmt, vorsorglich für jede Einwohnerin und jeden Einwohner des Zwei-Städte-Staates Bremen einen Impfstoff gegen Pocken zu beschaffen. Für die Kosten müssen ca. 1 Mio. € zur Verfügung gestellt werden.


  • Darüber hinaus wurde ein Expertengremium aller für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden und Einrichtungen eingerichtet, das die spezielle Aufgabe hat, einen Pockenimpfplan für die gesamte Bevölkerung des Landes Bremen zu erarbeiten. So ist zum Beispiel im Falle einer Massenimpfung vorgesehen, diese Aufgabe an ca. 25 Stellen im Land Bremen innerhalb weniger Tage zu bewältigen. Innerhalb dieser Frist ist es möglich, einen umfassenden Impfschutz auch nach dem Auftreten erster Pockenfälle zu erreichen.


  • Um Gewissheit auch bei Verdachtsfällen von Anschlägen mit Erregern wie zum Beispiel Pockenviren oder auch Milzbrandbakterien in Bremen zu erlangen, hat Gesundheitssenatorin Röpke bereits einen Kooperationsvertrag mit ihrer niedersächsischen Kollegin Ministerin Trauernicht unterzeichnet, wonach das Landesgesundheitsamt in Hannover ohne Zeitverzug sämtliche Laboruntersuchungen auch für Bremen übernimmt.