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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Niederländische Patientinnen und Patienten werden in Bremen behandelt

19.09.2001

Erster überregionaler Vertrag dieser Art zwischen Deutschland und Holland

Patientinnen und Patienten aus den Niederlanden, bei denen die Wartezeit für die Behandlung einzelner medizinischer Leistungen äußerst lang ist, erhalten das Angebot sich künftig im Bremer Zentralkrankenhaus (ZKH) St.-Jürgen-Straße behandeln zu lassen.


Möglich wird dies durch einen Kooperationsvertrag, der heute (19. September 2001) im Bremer Rathaus von Vertretern der größten Versicherung in den Nord-Niederlanden, der Amicon Zorgverzekeraar/Geové RZG mit Sitz in Groningen, Velp, Wageningen und Enschede, und Vertretern des ZKH unterzeichnet wurde. Die Amicon-Gruppe hat einen Umsatz von vier Milliarden Gulden, sie hat 1,8 Millionen Kunden und rund 2100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.


Nach Angaben von Bremens Gesundheitssenatorin Hilde Adolf ist es ist der erste überregionale Vertrag dieser Art zwischen den Niederlanden und Deutschland; bisher gibt es nur Vereinbarungen mit grenznahen Städten.


Hintergrund der Kooperation ist es, Patientinnen und Patienten, die in Holland auf Wartelisten stehen, eine vorzeitige Operation in Bremen zu ermöglichen. Nach einem erfolgreichen Beginn bei den bisher vereinbarten Leistungen wie z.B. plastische chirurgische Eingriffe und Bandscheibenvorfall soll darüber verhandelt werden, ob auch Behandlungen in anderen Disziplinen folgen können. Nachträgliche Vereinbarungen werden dann Bestandteil des jetzt geschlossenen Vertrages.


In jedem Einzelfall stimmen die Versicherung und das ZKH miteinander ab, ob eine Behandlung im Bremer Krankenhaus in Frage kommt. Ist dies der Fall, verpflichtet sich die Versicherung, die Kosten der Behandlung in Bremen zu übernehmen. Zunächst wird mit ca. 100 Patient/innen pro Jahr gerechnet.


Der Kontakt zwischen der Krankenkasse und dem Bremer Gesundheitsressort war auf Bremer Initiative aufgrund der langjährigen guten Verbindungen zum Öffentlichen Gesundheitsdienst in Groningen zustande gekommen. Nach einem ersten Vorgespräch im Frühsommer des vergangenen Jahres in den Niederlanden fand im September 2000 der Gegenbesuch einer holländischen Delegation in Bremen statt.