Sie sind hier:
  • Landesprogramm „Jugend für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz“ fördert Projekte in Bremen und Bremerhaven -

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Landesprogramm „Jugend für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz“ fördert Projekte in Bremen und Bremerhaven

10.09.2001

Senatorin Hilde Adolf: 200 000 Mark stehen dafür in diesem Jahr zur Verfügung

16 Projekte in der Stadt Bremen, 8 Vorhaben auf Landesebene und weitere in Bremerhaven werden in diesem Jahr aus dem Bremer Landesprogramm „Jugend für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz - gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ gefördert. Ingesamt stehen dafür an Bundes- und Landesmitteln 200 000 Mark zur Verfügung. Ein Vergabeausschuss wählte die Projekte in der Stadt Bremen und auf Landesebene aus insgesamt 53 Anträgen aus.

Das Land Bremen wirkt nach Angaben von Jugendsenatorin Hilde Adolf bei den Projekten zur Jugendbildung eng mit den beiden Stadtgemeinden zusammen. Die Förderung der Projekte erfolgt auf örtlicher Ebene. Dazu werden im laufenden Jahr 20 000 Mark in Bremerhaven (über das Amt für Jugend und Familie) und 80 000 Mark in Bremen (über das Amt für Soziale Dienste) zur Verfügung gestellt. In Bremerhaven ist noch nicht entschieden, welche Vorhaben finanziell unterstützt werden. 40 000 Mark der insgesamt vorhandenen Fördermittel werden für die Qualifizierung und Fortbildung von ehrenamtlich Aktiven und hauptamtlichen Fachkräften in beiden Städten eingesetzt. 60 000 Mark werden bereitgestellt für den technischen Aufbau eines städte- und trägerübergreifenden „Jugendnetzwerkes für Toleranz und Demokratie, gegen Rassismus und Ausgrenzung“.

Für die Stadt Bremen stellten die Senatorin und Vertreter/innen von Jugendhilfeträgern heute (10. September 2001) bei einer Pressekonferenz vier der 24 ausgewählten Projekte exemplarisch für alle vor.

Es sind:

  1. Jugendliche des Vereins „Ein Haus für unsere Freundschaft“ werden eine CD produzieren, die einen Eindruck von der Vielfalt der Nationen im Stadtteil Hemelingen vermittelt.
  2. Für die Mitarbeiter/innen von „Ran an die Zukunft (RAZ)“ und „Cafe Compact“ wird es ein „Anti-Rassismus-Training“ geben.
  3. Der Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit wird das Projekt „Zeitzeugen im Dialog“ realisieren.
  4. Der Bremer Jugendring wird zusammen mit vielen Trägern das „Jugendnetzwerk für Toleranz – gegen Rassismus und Ausgrenzung“ aufbauen.

Auch im kommenden Jahr sollen Jugendprojekte zu den Themen Demokratie und Toleranz gefördert werden.

Die Bremische Bürgerschaft (Landtag) hat in ihrer gemeinsamen Entschließung "Für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz - Gegen Menschenverachtung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt" vom 14. September 2000 die Absicherung und erforderlichenfalls die Verstärkung der präventiven Jugendarbeit als wirksames Mittel gegen Rechtsextremismus gefordert.

Der Senat hat der Bürgerschaft mit seinem Dritten Bericht über Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Lande Bremen ein Bündel von möglichen Maßnahmen angekündigt. Das Landesprogramm greift die vom Senat und von der Bürgerschaft formulierten Erwartungen auf und ist ein Handlungskonzept für die nächsten Jahre.

Im Programm werden folgende Schwerpunkte gebildet:

1. Projekte sowie Maßnahmen der außerschulischen Jugendbildung

Durch das Landesprogramm sollen Projekte sowie Maßnahmen der außerschulischen Jugendbildung gefördert werden, die insbesondere

  • Kindern und Jugendlichen Gelegenheiten eröffnen, durch Einsatz von künstlerischen, musikalischen oder anderen jugendgemäßen Medien öffentlich zu vermitteln, dass sie sich für demokratische Haltungen und tolerantes Verhalten in ihrem unmittelbaren Umfeld stark machen,
  • die Kompetenzen von Jungen und Mädchen zur selbstbewussten und demokratischen Lösung von Streit und Konflikten durch geschlechtsspezifisch konzipierte Projekte fördern,
  • zeigen, wie im Stadtteil durch das Zusammenwirken von Kommunalpolitik und Jugendarbeit Kinder und Jugendliche einerseits mehr politisch-öffentliche Anerkennung erhalten können (auch durch Eingehen auf deren Interessen und Konflikte), andererseits ihnen Werte und Normen eines demokratisch-gewaltfreien Miteinanders erläutert und begründet werden können.


2. Qualifizierung und Vernetzung der Projekte der Kinder- und Jugendarbeit

Weiter sollen durch das Landesprogramm

  • ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendarbeit qualifiziert werden, in ihren Angeboten und Projekten erprobte neuere demokratie- und toleranzfördernde Methoden einsetzen zu können und zu lernen, sich in ihren Arbeitszusammenhängen gelassen, professionell und konstruktiv mit provozierenden Verhaltensweisen von Mädchen und Jungen auseinander zusetzen;
  • die praktischen Erfahrungen der exemplarischen Modelle reflektiert und für andere als Arbeitshilfen aufbereitet und vermittelt werden.
  • mit den beteiligten Projekten gemeinsam Indikatoren für die Wirksamkeit der Arbeitsweisen entwickelt und in der Praxis geprüft werden;
  • die geförderten Projekte ihre Arbeitsweisen vorstellen, andererseits aber auch andere beispielhafte Aktivitäten von Jugendarbeit und Kommunalpolitik in Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus vorgestellt werden. Dazu wird im Internet eine Datenbank eingerichtet;
  • durch den Aufbau einer vernetzten Kommunikationsstruktur zwischen den Projekten und aktiven Beteiligten solide Grundlagen für schnellen Informationsaustausch, gegenseitige Unterstützung und zivilgesellschaftliche Organisationskraft geschaffen werden.