Sie sind hier:
  • Bremer Schulen bei „Demokratisch Handeln“ Spitze

Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bremer Schulen bei „Demokratisch Handeln“ Spitze

22.03.2006

Bei dem diesjährigen Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ waren Bremer Schulen besonders erfolgreich. Mit 12 von 62 Preisträgern steht Bremen an der Spitze aller Bundesländer. Die Preisträger wurden aus den insgesamt 225 Beiträgen, die aus Schulen aller Bundesländer und aller Schulformen und -stufen eingereicht worden sind, von einer 38-köpfigen Jury ausgewählt. Bei den Preisträgern werden nach Darstellung der Jury herausragende Erfahrungen, Ergebnisse und Lernformen für Engagement, kritische Loyalität und Lernen für die Demokratie sichtbar.


Die ausgezeichneten Projekte werden vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2006 in Hamburg an der „Lernstatt Demokratie“ teilnehmen, ihre Projekte präsentieren, sich austauschen, in Workshops arbeiten und mit Politikern diskutieren.

Von den erfolgreichen Bremer Projekten kommen allein sechs aus Schulen des Programms „Demokratie lernen und leben“, die ihre Projekte häufig auf Veranstaltungen wie der „Nacht der Jugend“ oder „Jugend macht Europa“ öffentlich im Rathaus zur Diskussion stellten. Bei den Preisträgern handelt es sich um folgende zwölf Projekte, davon sind die ersten sechs am Programm „Demokratie lernen und leben“ beteiligt


  • Am SZ Koblenzer Straße setzte sich die „Demokratie-AG“ mit Diskriminierung und Gewalt an ihrer Schule auseinander, führte selbst eine Schülerbefragung durch und entwickelte daraus Lösungsvorschläge.
  • Die Gesamtschule West untersuchte die „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“ und insbesondere die Situation in ihrer Umgebung.
  • Auch das SZ Walliser Straße beschäftigte sich, in Kooperation mit dem SZ Rübekamp, dem SZ Walle, der Gesamtschul-Oberstufe , dem SZ Alwin-Lonke-Straße und dem SZ Neustadt mit dem Thema Kinderarmut und stellte fest, wie unzureichend die Regelsätze von Hartz IV für Kinder sind.
  • Die Gesamtschule West und das SZ Walliser Straße wurden jeweils für ihr Zeitzeugenprojekt zum Kriegsende vor 60 Jahren ausgezeichnet. Beide hatten ihre Ergebnisse am 10. Mai bei der Veranstaltung „Jugend macht Europa“ vorgestellt.
  • Das Gymnasium Horn stellte bei der Nacht der Jugend ihre Recherche zur „Kultur der Sinti und Roma“ vor und zeigte, wie die Verfolgung durch das Naziregime sich bis heute in der Diskriminierung dieser Völker auswirkt.
  • Ebenfalls das Gymnasium Horn und das Gymnasium Obervieland untersuchten den Tourismus unter ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten und fragten: „Ist jede Reise eine gute Reise?“
  • Ein Soziologiekurs des Gymnasiums Obervieland untersuchte das Thema „Hast du Krebs oder hat der Krebs dich?“ mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliche und entwickelte hier Hilfsangebote.
  • Vom Gymnasium Vegesack wurde das Schülerkabarett „Antitoxin“ u.a. wegen seiner intensiven Beschäftigung mit politischen Themen ausgezeichnet.
  • Dass auch sehr junge Schüler demokratisch handeln können bewiesen die Kids der Grundschule an der Wigmodistraße mit „Kinder haben Rechte“. Für die weltweit geltenden Kinderrechte zogen sie bis auf den Marktplatz.
  • Schüler der sechsten Klasse der Gesamtschule Ost machten einen „Sichtwechsel. Straßenkind für einen Tag“ und versuchten mit Hilfe von unicef die Lage von Kindern in Entwicklungsländern besser zu verstehen.
  • Die Initiative des Jugendcafes in Tenever verhinderte mit „Mahmud soll bleiben“ die Abschiebung ihres Freundes, indem sie alle demokratischen Formen von der Unterschriftensammlung bis zum Gang vor den Petitionsausschuss anwandten. Für ihren erfolgreichen Einsatz wurden sie von „Demokratisch Handeln“ ausgezeichnet.


Nach Darstellung der Wettbewerbsveranstalter „zeigt sich erneut - entgegen der vielerorts beschworenen Worte vom Desengagement und der Politikmüdigkeit - ein bemerkenswertes Ergebnis: Schulprojekte von hoher Qualität und engagierte Schülerinnen und Schüler zeigen mit ihren Lehrkräften, welche Möglichkeiten für demokratisches Handeln bestehen und belegen damit zugleich, dass die Schule ein wichtiger Lernort ist für Wissen, Haltung und Handeln, die einer lebendigen Demokratie und einer aktiven Bürgergesellschaft verpflichtet sind.“

Weitere Information
Wolfram Stein, Regionalberater „Demokratisch Handeln“, Tel: 361 10790 oder 506595