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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Pressemitteilung mit Foto Spielen und Lernen: Sommercamp für Bremer Grundschulkinder

24.03.2004

Unterstützung von Jacobs Foundation und Max-Planck-Institut

In der Zeit vom 19. Juli bis zum 21. August 2004 wird der Senator für Bildung in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, und mit der Jacobs Foundation, Zürich, ein „Sommercamp“ für Grundschüler durchführen. Senator Willi Lemke möchte erreichen, dass Kinder mit Defiziten in der deutschen Sprache, insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund, während der Ferienzeit ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern. „Viele Kinder sprechen während der langen Sommerferien kaum noch deutsch, sondern kommunizieren fast ausschließlich in ihrer Muttersprache. Nach den Ferien müssen diese Kinder sich erst wieder an die deutsche Sprache gewöhnen. Das beeinträchtigt ihren Schulerfolg“, erläuterte Senator Lemke.


Das namhafte Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin möchte im Rahmen seiner wissenschaftlichen Begleitung herausfinden, welche Vorteile ein solches Sprachcamp für Grundschüler hat. Bisher gibt es im europäischen Raum so gut wie keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber. Der Leiter des Instituts, Professor Dr. Jürgen Baumert, hat sich dieser Aufgabe selbst angenommen und mit anderen bekannten Fachleuten das Untersuchungsdesign erstellt.

Die Durchführung des Sprachcamps wird möglich, weil die bekannte Jacobs Foundation, Zürich, unter Federführung ihres Präsidenten Klaus Jacobs die Finanzierung dieses in Deutschland bisher einmaligen Projekts übernommen hat und für die Durchführung sowie für die wissenschaftliche Begleitung ca. 500.000 Euro bereitstellen wird. Lemke: „Bremen ist der Jacobs Stiftung außerordentlich dankbar für dieses großartige Engagement und wir sind stolz dass sich so namhafte Persönlichkeiten wie Klaus Jacobs und Jürgen Baumert dafür einsetzen.“



Klaus Jacobs und Bildungssenator Willi Lemke erläutern im Rathaus das Sommercamp für Bremer Grundschulkinder [Foto: Sarah Dreier, Senatspressestelle].

Am Jacobs Sommer Camp können circa 150 Grundschulkinder, die zur Zeit die dritte Klasse besuchen und in den Ferien nicht verreisen, teilnehmen. Besonders eingeladen sind Kinder, die zuhause wenig deutsch sprechen, sondern eine andere Muttersprache. Angeboten wird den Kindern im Jacobs Sommer Camp 2004 ein buntes Programm mit Spiel und Sport, Theaterspiel und Deutsch lernen – nicht in der Schule, sondern in Freizeithäusern in der Nähe von Bremen. Jeden Tag werden die Kinder morgens mit dem Bus abgeholt und abends wieder nach Bremen zurück gebracht – von Montag bis Freitag, zwei Wochen lang. Und in der dritten Woche werden die Kinder dort sogar übernachten. Es sind immer genügend erwachsene Betreuer dabei.


Es werden jeweils für eine Gruppe von 15 Kindern 4 erwachsene Personen zur Verfügung stehen, so dass die Kinder gut betreut werden. Übrigens: Mütter oder Väter, die bei der Betreuung mitmachen möchten, sind herzlich willkommen. Vielleicht können sie sogar mit ihren russischen, arabischen oder türkischen Sprachkenntnissen aushelfen, falls es Verständigungsprobleme geben sollte.


Ein Ferien Camp für 3 Wochen - fast umsonst – nur für einen kleinen Unkostenbeitrag von 30 Euro. Natürlich werden die Kinder gut verpflegt. Speisevorschriften z. B. für muslimische Kinder werden selbstverständlich beachtet.


Das Projekt beinhaltet:
3 Wochen lang täglichen spielerisch gestalteten Sprachunterricht, Sport- und Freizeit-Betätigungen aller Art und noch dazu wird in diesen drei Wochen täglich Theater gespielt. In allen drei Bereichen geht es um das Thema: Reisen.


Die 10 Übungsgruppen á 15 Kinder werden von vier fachlich versierten Betreuerinnen und Betreuern umsorgt. Das sind:

1 Sprachlehrer/in
1 Theaterpädagoge/in
2 Betreuer/innen


Ablauf:

Phase I:

Montags bis Freitags werden die Kinder in den ersten zwei Wochen (19. Juli – 30. Juli) in Freizeithäuser (zwei Schullandheime bzw. eine Jugendherberge in der Umgebung Bremens) gebracht. Sie werden dort vom Frühstück bis zum Abendessen versorgt. Morgens an verschiedenen zentral gelegenen Orten per Bus (BSAG) abgeholt. Speisevorschriften einzelner religiöser Gruppen werden selbstverständlich berücksichtigt. (Sprachunterricht -Freizeit und Sport - Theater)


Phase II:

Montags bis Freitags (2. August –6. August)übernachten die Kinder mit Betreuern in den Freizeithäusern. (Sprachunterricht -Freizeit und Sport - Theater)


Phase III: Freizeitwoche Montags bis Freitag, 9.-13. August


Die Kinder werden täglich verschiedene Bremer Institutionen besuchen, wie beispielsweise: Universum, Towabu, Sportverein Bremen 1860, Pfadfinder etc. .


Die Wochenenden gehören während des gesamten Sommercamps den Familien.


Phase IV: Theaterproben - Theateraufführung


16.-17. August: Hauptproben im Waldau-Theater.
Die Kinder werden in drei Gruppen á 50 Kinder aufgeteilt.
18. August: Generalprobe
19. August: Erster Schultag!
Drei Theateraufführungen im Waldau Theater (ca. 14h/16h/18h)Verwandte, Bekannte und Gäste aus ganz Bremen sind herzlich eingeladen.


In der anschließenden Schulzeit werden die Kinder (sie sind nach den Ferien in der vierten Schulklasse) noch weiter gefördert und ihre Sprachfähigkeiten werden vom Max-Planck-Institut getestet, um die Nachhaltigkeit des Lerneffekts zu erforschen.