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Maschinenbau-Studenten der Hochschule Bremen bei "ESA-Parabolic Flight Campagne" erfolgreich

19.09.2003

Ein zehntägiger Arbeits-Aufenthalt in Bordeaux auf Einladung der European Space Agency (ESA) ist die Belohnung für die gemeinsame Studienarbeit der Maschinenbau-Studenten Jorgen von der Brelie und Lorenz Böttcher. Sie gehörten zu den 30 besten internationalen Studententeams, die bei der diesjährigen ESA-Parabolic Flight Campagne ihre Versuche unter Schwerelosigkeit bzw. Mikrogravitation durchführen durften. Dieser Zustand wurde an Bord eines Airbus-Flugzeuges auf einer Flugbahn erzielt, deren Verlauf dem Flug eines Steins entspricht (Parabelflug). Die beiden angehenden Maschinenbauer, die im fünften Semester an der Hochschule Bremen studieren, entwickelten und bauten nach Vorgaben der Firma Astrium eine Apparatur ("Breadboard"), mit der Strömungsmuster und Strömungsverläufe in Flüssigkeiten bei unterschiedlichen Gravitations- und Temperaturzuständen sichtbar gemacht werden können.

Um bei einem breiten Publikum Interesse für Raumfahrttechnik zu wecken, rief die Firma Astrium vor einiger Zeit das Programm "Interactive Public Payload" ins Leben, das aus insgesamt 22 Experimenten besteht. Diese Experimente, die in Gewicht und Abmessungen streng begrenzt sind, müssen in besonderer Weise Zuverlässigkeit und autonome Funktion sicher stellen. Die Versuche sollten zudem einem breiten Publikum leicht verständlich sein und über eine einfache Benutzeroberfläche via Internet angesteuert werden können.

Dem Projekt von Lorenz Böttcher und Jorgen von der Brelie lag folgende Annahme zu Grunde: Wenn Flüssigkeit in der Mitte eines Gefäßes erhitzt und an den Außenseiten abgekühlt wird, steigt durch den Einfluss der Schwerkraft die erwärmte Flüssigkeit nach oben und die kalte sinkt an den Seiten ab. In Schwerelosigkeit jedoch steigen warme Flüssigkeiten nicht auf, sondern breiten sich radial aus - dieser Effekt soll nachgewiesen und dokumentiert werden.

Auf ein Kunststoff-Gehäuse montierten Jorgen von der Brelie und Lorenz Böttcher die Komponenten des Breadboardes: einen Flüssigkeitsbehälter von 20 cm³ Volumen, Kühlkörper, Lüfter sowie weitere, vor allem elektronische Elemente. Die Visualisierung übernahm eine kleine Kamera. Damit die Strömungsverläufe sichtbar werden, wurde der Flüssigkeit eine Chemikalie (Thermochromic Liquid Crystals) beigemischt.

Hinweis: Infos über den Parabelflug finden Sie im Internet unter: www.estec.esa.nl/outreach/parabolic/