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Die Senatorin für Kinder und Bildung

"Bremer Tagebuch" der Landesbildstelle über Siemens Bremen

13.09.2002

Im „Bremer Tagebuch“ der Landesbildstelle:
„Siemens Bremen – Innovativ seit über 100 Jahren“


Die Landesbildstelle Bremen, Uhlandstraße 53, schlägt am Donnerstag (19.9.2002) um 20 Uhr wieder ihr „Bremer Tagebuch“ auf. Dazu teilt die Landesbildstelle weiter mit:


Die Film- und Vortragsreihe „Bremer Tagebuch“ startet ihr Winterprogramm 2002/2003 mit einer Power-Point-Präsentation über „Siemens Bremen –Innovativ seit über 100 Jahren“. Eingeladen wurde Wolfgang van Hettinga, Direktor der Bremer Zweigniederlassung der Siemens AG. Mit ca. 1500 Beschäftigten ist diese Zweigniederlassung einer der größten Arbeitgeber im Lande Bremen und ein wichtiger Vertriebsstandort in Deutschland. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2000/2001 ca. 300 Millionen Euro.


Weltweit arbeiten in diesem hochspezialisierten Unternehmen der Elektrotechnik und Elektronik ca. 440 000 MitarbeiterInnen in 190 Ländern und erwirtschaften ca. 78 Milliarden Euro. Mit dem Umbau des Unternehmens zu einer E-Company sollen alle bisherigen E-Business-Aktivitäten des Konzerns in ein Gesamtsystem integriert werden. Seit Oktober 2000 wird die Umstrukturierung von einem neuen „Center of E-Excellence“ koordiniert.


Das Programm umfasst die gesamte interne und externe Wertschöpfungskette vom Einkauf bis zum Vertrieb, von der Entwicklung über die Produktion und Logistik bis hin zum Controlling. Ein Schwerpunkt bei der Umstrukturierung ist die Vernetzung aller internen Wissensdateien, damit Siemens zum Beispiel den Kunden in aller Welt schnell und effizient die denkbar besten Lösungen anbieten kann. Finanziert wird der Umbau vom Elektronik-Giganten zum Internet-Unternehmen mit Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro.


In Bremen ist Siemens mit einer Zweigniederlassung im Technologiepark Universität Bremen und einer Produktionsstätte vertreten. Das Bremer Werk für Antriebs- und Automatisierungstechnik liegt auf dem ehemaligen Gelände der Lloyd- Motorenwerke in der Richard-Dunkel-Straße. Dort werden u. a. Transformatoren, Ventilatoren, Drosseln, Stellwerke und Komponenten der Bahntechnik, Stromversorgungen für Computer- und Kernspintomographen, für ICE-Züge, Schiffe, Kaianlagen oder Containerbrücken hergestellt.


Aber auch Industrieanlagen wie zum Beispiel die vollautomatisierte Produktionsstraße für das VW-Werk in Emden, der Karossensortierer für DaimlerChrysler in Bremen oder die neuen Siemens Schottel Propulsoren für die auf der SSW-Werft gebauten Ostsee-Fähren „Peter Pan“ und „Nils Holgerson“ wurden hier entwickelt.


Die Mitarbeiterzahl ist in Bremen seit Jahren nahezu stabil. Von den 1555 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2000/01 arbeiteten 520 in der Produktion, 775 im Dienstleistungs-, Service- und Vertriebsbereich und 44 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung. Dazu kommen noch 117 Verwaltungsangestellte und 102 Auszubildende und Werkstudenten.


Siemens Bremen bildet sehr bedarfsorientiert aus, d.h. im gewerblichen Bereich werden zur Zeit etwa 40 Energieelektroniker, Ist-Systemelektroniker und Fachinformatiker und im kaufmännischen Bereich etwa 20 IT-Systemkaufleute, Industriekaufleute und Kaufleute für Bürokommunikation ausgebildet. „Insbesondere in den IT-Berufen waren unsere Auslerner bei der ersten bundesweiten Prüfung mit guten und sehr guten Noten mit Abstand besser als andere“, freut sich Direktor Wolfgang van Hettinga.


Der Anteil der Mitarbeiter mit einem Universitäts- oder Fachhochschulabschluss beträgt 22,3 Prozent. Da die Produktlebenszyklen immer kürzer werden, sind die Anforderungen an alle Mitarbeiter hoch. Sie können nur erfüllt werden, wenn die Mitarbeiter entsprechende Qualifikationen mitbringen und bereit sind, sich ständig weiter zu qualifizieren.


Seit Herbst 1997 läuft das Förderprogramm „Jugend und Wissen“. Das Programm umfasst drei Schwerpunkte: die Vermittlung von Wirtschaftswissen, die Befähigung zu lösungsorientiertem Vorgehen und selbständigem Lernen der Schüler und die Weitergabe von Multimedia-Wissen. Siemens hat im Rahmen dieses Programms in den Regionen über 100 Schulpartnerschaften geschlossen.


Zum Beispiel spendete Siemens Bremen der Gesamtschule Stuhr-Brinkum 27 netzfähige PCs , damit diese Schule – als eine von dreien – bundesweit ab 1999 über ein Glasfaserkabelnetz direkt mit Partnerschulen und EXPO- Partnern kommunizieren konnte. Seit Dezember 2001 ist auch das Schulzentrum Findorff eine Partnerschule von Siemens. Diese Schule hat im Februar 2002 eine Multimedia-Ausstellung gemacht, die bundesweit auf Tournee war.


Siemens arbeitet eng mit den Bremer Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen. Der neue Firmensitz an der Universitätsallee bietet hierfür beste Voraussetzungen. Zum Beispiel ist Siemens Partner des ZARM (Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation).


Im Jubiläumsjahr 2001 wurden Flachbildschirme für den Leitstand des Fallturms gesponsert. Der Fallturm erstrahlte in einem neuen Licht mit der Laserschrift „100 Jahre Siemens Bremen“ und die IUB (Internationale Universität Bremen) erhielt von Siemens und dem Verband Metall Unterweser 130 hochwertige Notebooks für ihre Erstsemester.


„Bremen wird hell“ heißt es in der an Bildern reichen und sehr informativen Festschrift, die Siemens Bremen anlässlich des 100jährigen Standortjubiläums herausgegeben hat. Darin wird berichtet, dass Siemens & Halske und Schuckert den zahlreichen Besuchern der Nordwestdeutschen Gewerbeausstellung im Bremer Bürgerpark 1890 die erste Stromerzeugung, die ein Netz speist, öffentlich vorgeführt haben und damals „wahre Lichtorgien“ zu sehen waren.


Drei Jahre später konnte Bremen sein erstes Elektrizitätswerk in der Schlachthofstraße einweihen. Ein halbes Jahr später waren 470 Abnehmer mit 21500 Glühbirnen angeschlossen, der Bedarf vervielfachte sich und ein zweites Kraftwerk musste in Hastedt gebaut werden.


Werner von Siemens (1816-1892) war ein genialer Erfinder und visionärer Unternehmer. Im Jahre 1866 erfand er die Dynamomaschine und damit konnte zum ersten Mal mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt werden. Ein neues Zeitalter hatte begonnen und eine elektrische Erfindung jagte die andere.


Die Reisegeschwindigkeit auf der Schiene hat sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verdreifacht. Dazu mussten die Bahnstrecken elektrifiziert und mit neuen Zugsicherungsanlagen ausgestattet werden. Aber auch die Stromversorgung und die Betriebsführung der Deutschen Bahn AG mussten weiter entwickelt werden.


Zum Beispiel installierten Bremer Ingenieure auf der Versuchsstrecke der Magnetschwebebahn Transrapid im Emsland für die Stromversorgung 25 Freiluft-schaltgehäuse, die zuvor erst einmal neu entwickelt werden mussten. Das neue elektronische Stellwerk Bremen wurde ebenso mit Hard- und Software von Siemens Bremen ausgestattet wie die Anflugbefeuerung des Bremer Flughafens, die seitdem internationalen Standards entspricht.


Moderne Medizintechnik umfasst Röntgen- und Nukleardiagnostik, Kernspin-Tomographie, Strahlentherapie und Elektrokardiographie, Ultraschalldiagnostik , Beatmungsgeräte, Herzschrittmacher usw. Seit Mitte der siebziger Jahre liefert der Röntgen-Computertomograph überlagerungsfreie Querschnittbilder, die dem Arzt bessere Diagnosen ermöglichen. Das Gerät kann in zwei Minuten zwanzig verschiedene Querschnitt-Röntgenbilder anfertigen, auf denen Knochen, Gewebe, Blutgefäße und Tumore bis zu 0,35 Millimeter sichtbar sind.


Der erste Kernspintomograph wurde 1984 von Siemens Bremen in Oldenburg installiert. Herzstück der Anlage ist ein supraleitender Magnet, der mit kurzen Hochfrequenzimpulsen aus dem Körpergewebe Signale erhält, die vom Computer zu Querschnittbildern verarbeitet werden. Schwerpunkte der Anwendung liegen in der Orthopädie, der Tumordiagnostik und bei Untersuchungen des zentralen Nervensystems, wobei das Gerät ohne ionisierende Strahlung auskommt.


In Zusammenarbeit mit der Zweigniederlassung der Siemens AG in Bremen und der Wittheit zu Bremen veranstaltet das „Bremer Tagebuch“ erstmals öffentlich einen Film- und Vortragsabend über „Siemens Bremen – Innovativ seit über 100 Jahren“. Zu Gast ist der Diplom-Kaufmann Wolfgang van Hettinga, seit 1989 Direktor der Zweigniederlassung Bremen. Van Hettinga wird in seinem Vortrag zunächst die weltweiten Aktivitäten des Siemens-Konzerns vorstellen und anschließend Highlights aus der 100jährigen Geschichte der Bremer Niederlassung präsentieren.


Programmfolge:

Siemens Bremen – Innovativ seit über 100 Jahren
Eine Power-Point-Präsentation von Wolfgang van Hettinga, Bremen

Siemens – Visonen werden Wirklichkeit
Ein Film der Siemens AG, 15 min, 1997


Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, insbesondere die Oberstufen-schülerInnen der Bremer Gymnasien. Das Programm dauert ca. 80 Minuten. Der Eintritt ist frei, aber Platzreservierungen sind unter Telefon 361-3503 erforderlich.