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Die Senatorin für Kinder und Bildung

"Bildung als bestimmenden Zukunftsfaktor begreifen und Qualität gewährleisten"

14.05.2002

Gemeinsame Erklärung von Handelskammer, Bildungs- und Wirtschaftssenator

Bildung muss wieder einen höheren Stellenwert als bisher erhalten und als bestimmender Zukunftsfaktor begriffen werden. Dazu muss das Bildungssys-tem umfassend und zeitgemäß bestimmt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dies sind die Kernaussagen einer gemeinsamen Erklärung zur Zu-kunft des bremischen Bildungssystems, die heute von Handelskammer-Präses Dr. Dirk Plump und den beiden Senatoren Willi Lemke und Josef Hattig im Haus Schütting unterzeichnet wurde.

Zur Allgemeinbildung gehöre auch solides ökonomisches Wissen, betonte Dr. Dirk Plump: „Wichtig wird für die Zukunft eine bildungspolitische Gesamtperspektive sein, die Schnittstellen des Bildungssystems aufzeigt und zugleich darauf achtet, dass die Erfordernisse der wirtschaftlichen Entwicklung und des Beschäftigungssystems in unserem Land stärker berücksichtigt werden.“ Grundlage der Aktivitäten der Handelskammer im Bereich Schule – Wirtschaft ist eine Erklärung der Kammer mit dem Bildungssenator vom März 2000, in der angesichts der bestehenden Defizite im Bremer Schulsystem eine enge Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft vereinbart wurde.

Der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke, begrüßte den Willen der Handelskammer zur Zusammenarbeit. Zwar sei Bildung in erster Linie Aufgabe des Staates, aber angesichts der großen Herausforderungen müssten alle Kräfte dieses Landes zusammenwirken: „Wir müssen gemeinsam die

Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich auf einen sich ständig verändernden Arbeitsmarkt und auf ein Berufsleben vorbereiten, das sich grundlegend wandelt. Schule und Arbeitswelt, Bildung und Wirtschaft müssen enger miteinander verzahnt werden, um optimale Ergebnisse in Bildung, Berufsorientierung und Ausbildung zu erreichen“, sagte Lemke

Nach Ansicht von Wirtschaftssenator Josef Hattig wird künftig von Bedeutung sein, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Hattig: „Nur, wer versteht, kann zu eigenständigen Antworten kommen. Wirtschaft in der Schule ist schon deshalb ein zentrales Thema für die Zukunft.“ Solides ökonomisches Wissen setze jedoch eine fundierte ökonomische Bildung voraus. Notwendig sei deshalb die von der Konferenz der Wirtschaftsminister und Wirtschaftssenatoren Einführung eines eigenen Faches Wirtschaft und die Professionalisierung der Lehrerausbildung.

In der gemeinsamen Erklärung heißt es: „Eine Weiterentwicklung des Bil-dungswesens muss neben der inhaltlichen Qualität vor allem auf individuali-sierte Lernbiographien, differenzierte Bildungswege, erhöhte Bildungsbeteiligung auf Grund durchlässiger Bildungsebenen und auf die Anwendung von Leistungskriterien ausgerichtet sein, denen ein erweiterter Lern- und Kompetenzbegriff zugrunde liegt.“ So müsse die Eigenständigkeit der Bildungsprofile geschärft werden; Studienpläne und Konzepte für die Lehrerausbildung und -fortbildung müssten im Hinblick auf eine zeitgemäße Allgemeinbildung überarbeitet werden. In der Erklärung heißt es weiter: „Ganztagsangebote in Schulen und Kindergärten sind bedarfsgerecht auszubauen, um den Unterricht zu verbessern und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Dem Gebot der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wirtschaft und Gesellschaft sollte bereits bei der Gestaltung des Schulunterrichts Rechnung getragen werden.“

Insgesamt sei für eine positive Entwicklung des Bildungssystems wichtig, Motivation, Eigeninitiative und Leistungsorientierung zu stärken. „Gemeinsames Ziel muss sein, unser Bildungssystem als bestimmenden Zukunftsfaktor zu begreifen“, heißt es in der Erklärung.