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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Deputation für Bildung - Lemke legte Bericht über Unterrichtsversorgung zum neuen Schuljahr vor

23.08.2001

Senator Willi Lemke hat heute vor der Deputation für Bildung einen ausführlichen Bericht über die Unterrichtsversorgung an bremischen Schulen zu Beginn des neuen Schuljahres abgegeben.

„Die Versorgung ist entgegen einigen Medienberichten am Schulanfang insgesamt gut gelungen“, sagte Lemke. Er wies darauf hin, dass die Vorbereitung des Schuljahres diesmal besonders erschwert wurde durch die zunehmende Zahl von Langzeiterkrankungen, die nicht zuletzt durch den hohen Altersdurchschnitt der Lehrerinnen und Lehrer bedingt ist, und durch den immer enger werdenden Lehrerarbeitsmarkt. Der Senator kündigte an, dass künftig die Einstellungstermine früher gesetzt und flexibler gehandhabt werden, um auf Notfälle rechtzeitiger reagieren zu können.

Nach dem Bericht des Senators steht dem Gesamtbedarf der Schulen (Grund- und Sonderbedarf) von 111.321 Lehrerwochenstunden wegen der hohen Zahl von pensionierten und langfristig erkrankten Lehrkräften ein einsetzbarer Bestand von 110.163 Lehrerwochenstunden gegenüber, der Fehlbestand wird durch die sogenannte Lehrerfeuerwehr ausgeglichen.

Da für den reinen Unterrichtsbedarf der Schulen insgesamt nur ca. 96.600 Lehrerwochenstunden erforderlich sind, ist der Unterrichts- und Schulbetrieb in den Bremer Schulen im laufenden Schuljahr gesichert. Dies gelang einerseits durch Personalzuführungen im Umfang von 123 Stellen, andererseits durch den Einsatz der Lehrerfeuerwehr in Kooperation mit der Stadtteilschule e.V..

Die Unterrichtsversorgung zum neuen Schuljahres ist durch unvorhergesehene Ruhestandsfälle und Langzeiterkrankungen, deren Zahl deutlich über den Erwartungen lag, erheblich erschwert worden. Dies erforderte zusammen mit Mutterschaftsurlauben und Todesfällen kurzfristige und flexible Maßnahmen der Nachsteuerung im Umfang vom 49 Stellen.

Eine Kompensation für diese kurzfristig aufgetretenen Ausfälle im Lehrerbestand ist nicht durch weitere Neueinstellungen möglich gewesen, weil ein großer Anteil dieser Fallgruppe nicht (sofort) Budget entlastend wirksam wird, also die Planstellen noch nicht frei waren

oder sind.

Aus diesem Grunde ist zur Überbrückung das Instrument der "Lehrerfeuerwehr" in Kooperation mit der Stadtteilschule e.V. eingesetzt worden, um die zum Schuljahresbeginn nicht (mehr) zur Verfügung stehenden Lehrkräfte zu vertreten.

In den kommenden Wochen und Monaten wird eine Reihe von Ruhestandsanträgen abgeschlossen sein und ein Teil der bisher längerfristig krank gemeldeten Lehrkräfte wird voraussichtlich im gleichen Zeitraum aus dem Schuldienst ausscheiden, so dass die Vertretungsmaßnahmen schrittweise durch Neueinstellungen abgelöst werden können. Hierbei werden die Beschäftigten der Stadtteilschule bei Bewährung entsprechend einer Vereinbarung mit dem PR-Schulen einbezogen.

Der Einsatz der Lehrkräfte aus der Stadtteilschule erfolgte in enger Abstimmung mit der jeweiligen Schule. Über diese Maßnahmen ist weitgehend sichergestellt worden, dass für jede Grundschulklasse eine Klassenleitung zur Verfügung steht und dass Fachbedarfe weitgehend abgedeckt werden können. Für einen Schulstandort ist zur vorübergehenden Abdeckung des Spanischunterrichts auch das Instituto Cervantes einbezogen worden.

Die besondere Situation in diesem Jahr hat die Vorbereitung des Schuljahres mehr als sonst belastet, da durch die Nachsteuerung in manchen Fällen erst vergleichsweise spät klar war, wie viel Unterrichtsstunden der jeweiligen Schule tatsächlich zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Schulleitungen haben diesen Nachteil durch engagierte und sehr flexible Planungsarbeit auffangen können. Lediglich am Schulzentrum Kornstraße, wo durch das Zusammentreffen mehrerer nachteiliger Faktoren die Stundenzuweisung erst zum Ende der letzten Ferienwoche gelang, hat es bedauerliche Anfangsschwierigkeiten gegeben, die jedoch inzwischen behoben sind.