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Senatskanzlei

Baubeginn für Rundweg am Bunker Valentin

Entstehung eines Besucherzentrums an der Gedenkstätte

18.03.2014
Auf historischem Boden: Baumaßnahmen am Bunker Valentin sind gestartet
Auf historischem Boden: Baumaßnahmen am Bunker Valentin sind gestartet

Mit über 20 Stationen und mit einer Länge von gut einem Kilometer ist er geplant: der neue Informationsweg rund um den Bunker Valentin in Bremen-Nord. Anfang März haben hierfür die Erdarbeiten begonnen. Der Rundweg ist Teil der Umgestaltung der ehemaligen U-Boot-Fabrik zum Denkort. Großformatige Fotos aus der Zeit der Baustelle, historische Dokumente und erklärende Texte sollen den historischen Ort verstehbar machen.

"Der Rundweg arbeitet mit den historischen Fotos dort, wo der damalige Fotograf sie 1944 aufgenommen hat. So soll den Besucherinnen und Besuchern ein Blick in die Geschichte des Bunkers, vor allem aber auf die Bedingungen, unter denen er errichtet wurde, ermöglicht werden.", so Dr. Marcus Meyer, wissenschaftlicher Leiter des Denkorts.

Inhaltlich, didaktisch und visuell ansprechend: Die Entwürfe zum Wegeleitsystem am Denkort Bunker Valentin
Inhaltlich, didaktisch und visuell ansprechend: Die Entwürfe zum Wegeleitsystem am Denkort Bunker Valentin

Der Rundweg erzählt neben der Entstehungsgeschichte der geplanten U-Boot-Werft und dem Einsatz von mehr als 10.000 Zwangsarbeitern zwischen Sommer 1943 und Frühjahr 1945 auch die bewegte Nachkriegsgeschichte des Bauwerkes. Entlang der Stationen des Rundwegs wird auch ein Multimediaguide zur Verfügung stehen. Neben einer Audioführung sollen vertiefende Informationen und weitere historische Quellen in Form von Bild-, Text- und Videomaterial zugänglich werden. Ausgangspunkt des Rundweges wird ein Besucherzentrum auf der Südseite des Bunkers sein. Die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen beginnen in den kommenden Wochen. Bis Ende 2015 sollen alle Umbauten abgeschlossen und der Bunker für die Öffentlichkeit geöffnet sein. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich dann auf dem Gelände so frei wie möglich bewegen und ihren eigenen Fragen an den Ort nachgehen können. "Einige Einschränkungen werden allerdings bleiben. Der Bunker ist auch eine Ruine und die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher muss gewährleistet sein.", stellt Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, fest.
Das regelmäßige Führungsprogramm, das auf dem Gelände von der Landeszentrale bereits seit 2011 angeboten wird, soll auch während der Bauzeit aufrechterhalten werden.

Seit Beginn des Jahres ist der Denkort Bunker Valentin auch Teil der "Bremer Wissenswelten". Die Wirtschaftsförderung Bremen bewirbt seit 2006 unter dem Begriff "Wissenswelten" regional und überregional ausgewählte Museen und Science Center , wie das Universum, das Überseemuseum und die Botanika in Bremen sowie in Bremerhaven das Deutsche Schiffahrtsmuseum, der Zoo am Meer, das Deutsche Auswandererhaus und das Klimahaus.
"Wir freuen uns über die Unterstützung seitens der WFB. Wir sehen den Bunker Valentin als Gedenkstätte von nationaler Bedeutung. An nur wenigen anderen Orten wird die Geschichte der Zwangsarbeit während des 2. Weltkriegs so greifbar, wie hier. Die Geschichte des Bunkers ist nicht nur ein regionales Thema, sondern weit über die Grenzen Bremens hinaus von Interesse. Schon jetzt haben wir viele überregionale Besucherinnen und Besucher. Das wird sicherlich mit der Eröffnung 2015 und einem steigenden medialen Interesse weiter zunehmen", fasst Dr. Thomas Köcher die positive Entwicklung zusammen.

Der Wegebau am Denkort Bunker Valentin wird durch den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union finanziert.

Mehr Informationen über den Bunker Valentin und die Besuchsmöglichkeiten unter:
www.denkort-bunker-valentin.de und Telefon: (0421) 69 67 36 70

Foto: Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Foto: Denkort Bunker Valentin/GfG/oblik