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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

„Aufsuchende Altenarbeit“ wird Regelangebot – nach Hemelingen und Obervieland ab April auch in Gröpelingen

18.01.2013

Menschen möchten, auch wenn sie älter werden, zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Unterstützende Hilfen im Stadtteil können ihnen das ermöglichen und ihre Lebensqualität verbessern. Das hat ein Modellprojekt „Aufsuchende Altenarbeit - Hausbesuche“ gezeigt, das die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen im Dezember 2008 ins Leben gerufen hat. Das Angebot der offenen Altenhilfe wird vom Modellversuch zum Regelangebot; es wird verstetigt. Neben den Stadtteilen Hemelingen und Obervieland wird ab 1. April 2013 Gröpelingen als neuer Standort hinzukommen. Sozialsenatorin Anja Stahmann hat entschieden, dass das Sozialressort Mittel für den dritten Standort bereitstellt.

„Niemand verlässt seine gewohnte Umgebung leichten Herzens“, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann, „schon gar nicht, wenn man über Jahrzehnte in seiner Nachbarschaft verwurzelt ist.“ Das Modellprojekt „Aufsuchende Altenarbeit - Hausbesuche“ habe bewiesen, „dass alte und hilfebedürftige Menschen mit ein wenig Unterstützung sich ein Stück Lebensqualität erhalten und sogar neue Lebensfreude hinzugewinnen können“. Daraus ziehe sie nun Konsequenzen: „Die Zeit des Modellprojekts ist vorbei, wir verstetigen die Aufsuchende Altenarbeit und werden sie nach und nach weiter ausbauen.“

Ältere Menschen, die nur wenige soziale Kontakte haben oder von Isolation bedroht sind, werden mit den Hausbesuchen und anderen Angeboten enger in das gesellschaftliche Leben in ihrem Stadtteil eingebunden. Dazu wurde bisher in zwei Stadtteilen eine Beratungs- und Unterstützungsstruktur aufgebaut, die aktiv auf die Betroffenen zukommt. Es wurden Besuchsdienste eingerichtet und über bestehende Hilfsleistungen informiert. Anregungen für einen Besuch können aus dem Umfeld der älteren Menschen kommen. Ein erster Kontakt durch eine hauptamtliche Mitarbeiterin dient der Aufklärung über das Angebot und der Erhebung der konkreten Wünsche. Was sich daraus ergibt, hängt vom Einzelfall ab, z.B. weitere Besuche durch Ehrenamtliche. Es wird über Angebote im Stadtteil informiert, Unterstützung vermittelt oder die Teilnahme an Veranstaltungen wird organisiert.

Das aktuelle Interessenbekundungsverfahren hat sich gerichtet an Netzwerke in allen Bremer Stadtteilen. Aus den eingegangenen Bewerbungen wurden jetzt drei zur Umsetzung ausgewählt.

  • Das Angebot in Hemelingen ist angegliedert an das dortige Haus der Familie und wird durchgeführt von den Kooperationspartnern Hemelinger Nachbarschaftsbörse, der Begegnungsstätte für Senioren und dem Arbeitersamariterbund.
  • Das Angebot im Obervieland ist angegliedert an die St. Markus Gemeinde und hat die Partner Brebau, Thomas-Gemeinde, Paulus-Gemeinde, Stadtteilhaus Kattenesch und Stadtteilhaus Kattenturm der Bremer Heimstiftung. Das Dienstleistungszentrum Obervieland gehört nicht mehr zu den Trägern, kooperiert aber weiter.
  • Das neue Angebot in Gröpelingen ist angegliedert an die Arbeiterwohlfahrt mit den Partnern Gesundheitstreffpunkt West, Sozialwerk der Freien Christengemeinde, Ev. Gemeinde Gröpelingen/Oslebshausen, Nachbarschaftshaus, Amt für Soziale Dienste und Quartiersmanagement.

Die „Aufsuchende Altenarbeit“ ist wissenschaftlich begleitet worden. Dabei hat sich gezeigt: Jede/r Dritte von 350 Teilnehmer/innen hatte nie Kontakt zu Freunden, fast jede/r Sechste seltener als einmal im Monat. In der Folge hat die „Aufsuchende Altenarbeit“ am häufigsten Besuchsdienste organisiert. Sehr häufig nachgefragt war zudem Begleitung bei Wegen außer Haus, beim Spazierengehen und Einkaufen, bei Arztbesuchen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen. In Ausnahmefällen konnte vorübergehend auch sehr enge Begleitung mit täglichen Besuchen organisiert werden, etwa beim Übergang vom Krankenhaus zu einer Pflegeeinrichtung oder im Falle fortschreitender Demenz. Bei besonderen Bedürfnislagen wurden darüber hinaus auch eigene Veranstaltungen entwickelt, zum Beispiel eine Gesprächsgruppe zum Verarbeiten von Kriegserlebnissen.

Informationen zur Aufsuchenden Altenarbeit finden Sie auf der Website bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen www.soziales.bremen.de unter der Rubrik Soziales / Ältere Menschen / Aufsuchende Altenarbeit.