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Einladung zum „Bremer Tagebuch“ im Haus der Wissenschaft

Die neue Kaiserschleuse in Bremerhaven - Vortrag von Christoph Tarras, bremenports GmbH & Co. KG

12.10.2011
Dipl.–Ing. Christoph Tarras
Dipl.–Ing. Christoph Tarras

Am Mittwoch, dem 19. Oktober 2011, startet um 20 Uhr die bekannte Film- und Vortragsreihe „Bremer Tagebuch“ das Winterprogramm 2011/2012 im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5 im Zentrum Bremens. Eingeladen ist Dipl.–Ing. Christoph Tarras, der als technischer und kaufmännischer Gesamtprojektleiter für die Hafengesellschaft bremenports den Neubau der Kaiserschleuse durchgeführt hat. Diese Baumaßnahme wurde in dreieinhalbjähriger Bauzeit realisiert und vom Bundesland Bremen für 233 Millionen Euro allein finanziert. Tarras beantwortet im Rahmen seines Vortrags gerne Fragen zur Kaiserschleuse hinsichtlich Bau, Technik, Hochwasserschutz, Infrastruktur usw.
Die neue Kaiserschleuse ist 305 Meter lang, hat eine Durchfahrtsbreite von 55 Metern und eine Wassertiefe von NN -13 Meter. Sie ersetzt die alte Kaiserschleuse, die Ende des 19.Jahrhunderts für die Schnelldampfer des NDL gebaut wurde und als Jahrhundertbauwerk 110 Jahre ihre Aufgabe erfüllt hat, aber für die immer größer werdenden Automobiltransporter zu klein ist.
Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat im Juli 2005 den Neubau der Kaiserschleuse beschlossen, die „Arbeitsgemeinschaft Kaiserschleuse“ bestehend aus der Firmen Hochtief Solutions AG, AUG. PRIEN Bauunternehmung GmbH & Co. KG sowie der Strabag AG hat sie gebaut und am 29.April 2011 an den Bauherrn übergeben.

Einweihung der Kaiserschleuse mit Auto-Carrier MS „Fidelio“
Einweihung der Kaiserschleuse mit Auto-Carrier MS „Fidelio“

Seit rund 100 Jahren werden in Bremerhaven Automobile umgeschlagen. Ursprünglich standen dafür konventionelle Frachter zur Verfügung. Seit Mitte der 1950er Jahre haben Roll on /Roll off -Schiffe mit einer Kapazität von ca. 2000 Fahrzeugen diese Aufgabe übernommen. Heute sind die großen Autotransporter ca. 240 Meter lang und können bis zu 8000 Fahrzeuge aufnehmen. Täglich erreichen bzw. verlassen mehrere Tausend Fahrzeuge die stadtbremischen Überseehäfen in Bremerhaven und im Schnitt legen hier vier bis fünf große Auto-Carrier und Zubringerschiffe an. Das Autoterminal Bremerhaven gehört zu den größten Automobilumschlagplätzen der Welt. Im Rekordjahr 2008 wurden hier über zwei Millionen Fahrzeuge abgefertigt, die meisten für den Export.
Zur neuen Kaiserschleuse gehören drei baugleiche Schleusentore, die auf der Danziger Werft Crist (Polen) für je 10 Millionen Euro gebaut wurden. Das dritte Tor ist ein Reservetor und wird im Kaiserhafen III vorgehalten. Jedes Tor wiegt 2200 Tonnen und besteht aus einem Oberteil und einem Unterteil.
Die neue Schleuse ist mit einer innovativen Hubschiebetortechnik ausgestattet, die im Wettbewerblichen Dialog mit bremenports und der Arbeitsgemeinschaft Kaiserschleuse entwickelt wurde und in dieser Größenordnung weltweit einmalig ist. Diese Technik vereint die Vorteile eines Hubtores und eines Schiebetores. Beim Hubtor bildet der Torkörper gleichzeitig den Verschluss für das Befüllen und Entleeren der Schleusenkammer und bei einem Schiebetor kann das Tor seitlich in die Torkammer gefahren werden.
In der Kaiserschleuse wird das Oberteil eines Schleusentores durch Hydrauliktechnik um 0,6 Meter nach oben gehoben, sodass das Wasser nahezu über die ganze Torbreite zwischen den beiden Torteilen in die Schleusenkammer ein- oder ausströmen kann. Ist der Wasserstand ausgeglichen, senkt sich das Oberteil des Tores wieder ab und das Tor fährt seitlich in die Torkammer: Der neue Kaiserschleuse ermöglicht sogar das Durchschleusen von überlangen Seeschiffen in einem engen Zeitfenster von einer Stunde bei tideabhängigem Wassergleichstand zwischen Weser und Binnenhäfen.

Neue Kaiserschleuse mit Schlepperhafen im Vordergrund - Nordschleuse im Hintergrund
Neue Kaiserschleuse mit Schlepperhafen im Vordergrund - Nordschleuse im Hintergrund

Seit rund 100 Jahren werden in Bremerhaven Automobile umgeschlagen. Ursprünglich standen dafür konventionelle Frachter zur Verfügung. Seit Mitte der 1950er Jahre haben Roll on /Roll off -Schiffe mit einer Kapazität von ca. 2000 Fahrzeugen diese Aufgabe übernommen. Heute sind die großen Autotransporter ca. 240 Meter lang und können bis zu 8000 Fahrzeuge aufnehmen. Täglich erreichen bzw. verlassen mehrere Tausend Fahrzeuge die stadtbremischen Überseehäfen in Bremerhaven und im Schnitt legen hier vier bis fünf große Auto-Carrier und Zubringerschiffe an. Das Autoterminal Bremerhaven gehört zu den größten Automobilumschlagplätzen der Welt. Im Rekordjahr 2008 wurden hier über zwei Millionen Fahrzeuge abgefertigt, die meisten für den Export.
Zur neuen Kaiserschleuse gehören drei baugleiche Schleusentore, die auf der Danziger Werft Crist (Polen) für je 10 Millionen Euro gebaut wurden. Das dritte Tor ist ein Reservetor und wird im Kaiserhafen III vorgehalten. Jedes Tor wiegt 2200 Tonnen und besteht aus einem Oberteil und einem Unterteil.
Die neue Schleuse ist mit einer innovativen Hubschiebetortechnik ausgestattet, die im Wettbewerblichen Dialog mit bremenports und der Arbeitsgemeinschaft Kaiserschleuse entwickelt wurde und in dieser Größenordnung weltweit einmalig ist. Diese Technik vereint die Vorteile eines Hubtores und eines Schiebetores. Beim Hubtor bildet der Torkörper gleichzeitig den Verschluss für das Befüllen und Entleeren der Schleusenkammer und bei einem Schiebetor kann das Tor seitlich in die Torkammer gefahren werden.
In der Kaiserschleuse wird das Oberteil eines Schleusentores durch Hydrauliktechnik um 0,6 Meter nach oben gehoben, sodass das Wasser nahezu über die ganze Torbreite zwischen den beiden Torteilen in die Schleusenkammer ein- oder ausströmen kann. Ist der Wasserstand ausgeglichen, senkt sich das Oberteil des Tores wieder ab und das Tor fährt seitlich in die Torkammer: Der neue Kaiserschleuse ermöglicht sogar das Durchschleusen von überlangen Seeschiffen in einem engen Zeitfenster von einer Stunde bei tideabhängigem Wassergleichstand zwischen Weser und Binnenhäfen.

Im Rahmen des Neubaus der Kaiserschleuse musste auch der weserseitige Vorhafen der Schleuse, der der sicheren Ein- und Ausfahrt der Schiffe in die Schleuse dient, mit den erforderlichen Hochwasserschutzbauwerken versehen werden. Die Vorhafenwände wurden als einfach verankerte, kombinierte Spundwände mit stahlbaumäßigem Anschluss erstellt und für den Hochwasserschutz wurden Schutzwände errichtet, die Außen- und Binnenhaupt verbinden.
Der Straßenverkehr an Außen- und Binnenhaupt wird von Hubdecken von der Straße auf das Hubschiebetor geleitet, wobei das Anheben und Absenken durch Hubzylinder geschieht. Dabei führt über beide Häupter eine zweispurige Straße, die schwerlasttauglich ist und die Erreichbarkeit des Kreuzfahrt- und Fruchtterminals Bremerhaven verbessert.
Im Schutz der verlängerten Ostmole des Vorhafens entstand ein neuer Schlepperhafen mit 10 Liegeplätzen, wobei die geographische Lage des Schlepperhafens im Verlauf des Wettbewerblichen Dialogs so verändert wurde, dass die neuen Uferwände die alten nicht mehr kreuzen.
Während der Bauzeit der Kaiserschleuse hat die Nordschleuse den Schiffsverkehr für die Überseehäfen in Bremerhaven übernommen. Zusammen haben beide Schleusen große Bedeutung für den internationalen Automobilumschlag, die Werften, die Offshore-Industrie und die wirtschaftliche Entwicklung Bremerhavens.
In Zusammenarbeit mit der Hafengesellschaft bremenports, (www.bremenports.de), der Wittheit zu Bremen (www.wittheit.de) und der Bremer Kieserling Stiftung (www.kieserling-stiftung.de) eröffnet die Film- und Vortragsreihe „Bremer Tagebuch“ das neue Winterprogramm mit einem sehr interessanten Film- und Vortragsabend über Die neue Kaiserschleuse. Programmfolge:

Bremer Tagebuch 2011/2012 - Begrüßung und Einführung von Heiko Gertzen
Neubau der Kaiserschleuse,10min, Film © 2011 bremenports
Die neue Kaiserschleus in Bremerhaven – PowerPoint-Präsentation von Christoph Tarras

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, insbesondere junge Leute aus den Bremer Schulen, Hochschulen und Universitäten, die sich für Wirtschaft, Häfen und Logistik interessieren. Das Programm dauert ca. 70 Minuten. Der Eintritt ist dank der Kieserling Stiftung frei.
Weitere Informationen erteilt Heiko Gertzen, ehrenamtlicher Projektleiter „Bremer Tagebuch“, Tel. 01725439941 Bremen, den 11.Oktober 2011

Fotos: bremenports