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Senatskanzlei

Jens Böhrnsen: Integration voranbringen statt Ressentiments schüren

19.10.2010

„Ich fordere die Bundesregierung auf, zu einer Versachlichung der Integrationsdebatte zurückzukehren. Was wir momentan erleben, wirft die Debatte um Jahre zurück und wird einem modernen, aufgeklärten Deutschland nicht gerecht. Ressentiments werden geschürt, Spannungen innerhalb der Gesellschaft verstärkt und ein Nährboden für Alltagsdiskriminierung gelegt.“, erklärte der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Jens Böhrnsen angesichts der aktuellen Debatte um Integration und Zuwanderung.

„Mein Anliegen ist es, den Integrationswillen der ‚angestammten’ Bevölkerung und der zugewanderten Menschen zu stärken und dort Lösungen anzubieten, wo die Probleme im Zusammenleben entstehen. Es freut mich sehr, dass eine international anerkannte Expertin wie Frau Prof. Karakasoglu Bremen bescheinigt, in puncto Integration schon auf einem guten Weg zu sein. Sicher hat sie auch Recht, dass wir noch besser werden können. Ich lade sie und andere Expertinnen und Experten ausdrücklich ein, den Senat auf diesem Weg zu begleiten. Ich werde mich weiter einsetzen für ein ausreichendes Angebot an Sprach- und Integrationskursen und für ein konsequentes Umsteuern im Bildungsbereich hin zu frühkindlicher Bildung. Die Sprachförderung muss ganz früh einsetzen und verbindlich sein, da haben wir die richtigen Weichenstellungen vorgenommen.“, so Jens Böhrnsen.

„Abstrakte Debatten über ’Multikulti’ oder Einwanderungsbewegungen, die es derzeit gar nicht gibt, lenken vom Nicht-Handeln und der Uneinigkeit der Bundesregierung nur ab. Sie lösen kein konkretes Problem in Deutschland.“, so Jens Böhrnsen, der in diesem Kontext die klare Positionierung des Bundespräsidenten in dessen ‚Bremer Rede’ am 3. Oktober 2010 ausdrücklich begrüßte. Er erkenne Realitäten an, wo andere Mitglieder und führende Funktionsträger seiner Partei zu Ignoranz neigen.

Jens Böhrnsen appelliert an die Bundesregierung, sich endlich wieder den drängenden Sachfragen zuzuwenden: „Bund und Länder müssen zu konkreten Vereinbarungen kommen hinsichtlich der (Weiter-)Qualifizierung der in Deutschland lebenden Arbeitskräfte und der Anerkennung von im Ausland erworbenen berufsqualifizierenden Abschlüssen. Hier ist die Bundesregierung gefordert, endlich einen konkreten Vorschlag auf den Tisch zu legen. Es führt nicht weiter, die Gesellschaft zu polarisieren, das ist unverantwortlich!“