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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

„Beste Werbung für Bremen und die Region“

Halbzeit auf der Expo 2010 in Shanghai – Stadtmusikanten als Stars

12.08.2010

Eine halbe Million Besucher in drei Monaten, eine Empfehlungsquote von gut 97 Prozent, Bestnoten für die Themenpräsentation, ein kontinuierlich großes Medieninteresse: Bremen und seine Partner im Nordwesten Deutschlands ziehen zur Halbzeit der Weltausstellung in Shanghai eine durchweg positive Zwischenbilanz. „Wir haben einen richtig guten Lauf“, so Dr. Heiner Heseler, Staatsrat beim Senator für Wirtschaft und Häfen, am Donnerstag (12. August): „Sowohl unsere Themenbeiträge als auch die Art und Weise ihrer Präsentation können in Shanghai punkten – und das in einem sehr prominent besetzten Umfeld.“ Bremen, Bremerhaven und Oldenburg unterstreichen in China ihre Bedeutung als Wissenschafts-, Wirtschafts- und Tourismusstandort.

Eine halbe Million Besucher in drei Monaten - der Expo-Stand, mit dem sich Bremen und seine Partner aus dem Nordwesten auf der Weltausstellung in Shanghai präsentieren, trifft auf anhaltend großes Interesse
Eine halbe Million Besucher in drei Monaten - der Expo-Stand, mit dem sich Bremen und seine Partner aus dem Nordwesten auf der Weltausstellung in Shanghai präsentieren, trifft auf anhaltend großes Interesse

„Unsere Zwischenbilanz“, betonte der Wirtschafts-Staatsrat, „beruht nicht auf Schätzungen oder Bauchgefühlen, sondern auf realen Zahlen und Umfrageergebnissen.“ Nach schwachem Beginn mit durchschnittlich 3.300 Besuchern pro Tag im Mai hat der Zulauf im Juni mit 6.500 pro Tag sich fast verdoppelt und Spitzenwerte von bis zu 11.200 an Wochenenden erreicht; im Juli lag die Zahl relativ konstant bei 6.000 Besuchern täglich. Aktuell liegt die Gesamtbesucherzahl bei 524.000. Heseler: „Wir können uns das ehrgeizige Ziel stecken, in Shanghai eine Million Besucher auf unserem Pavillon zu begrüßen und für unsere Themen zu interessieren. Verglichen mit den Besucherzahlen, die wir in hiesigen Einrichtungen erreichen können, hat dieses Auswärtsspiel einen beeindruckend vielversprechenden Verlauf.“

Die gute Resonanz auf die unter dem Leitgedanken „Sharing a Vision“ stehende Expo-Präsentation lässt sich auch mit einer weiteren Zahl belegen: Aus der Car-Sharing-Station verschicken die Standgäste täglich rund 1000 E-Mails mit Fotos an Verwandte, Freunde und Kollegen – „auch eine bemerkenswerte Form des Transports unserer Expo-Beiträge“.

„Das Thema Car-Sharing trifft auf anhaltend großes Interesse“, berichtete Heseler aus einer weiterhin laufenden Besucherumfrage, „aber auch alle anderen Bereiche unseres Standes stoßen auf rege Nachfrage.“ Das Haifisch-Modell der Hochschule Bremen, das von EWE ausgestellte Elektroauto E3 ebenso wie die Präsentationen der Standpartner Beluga Shipping und Kaefer Isoliertechnik gehören zu den bevorzugten Anlaufpunkten auf der rund 500 Quadratmeter großen Standfläche in der Halle B2 auf der Urban Best Practices Area (UBPA) der Expo im Herzen Shanghais. Heseler weiter: „Gut 97 Prozent unserer Besucher geben an, den Stand empfehlen zu können. In ihrer Bewertung bekommt der Stand im Schnitt 9,27 von 10 Punkten – das ist großartig und ein Beleg für die hervorragende Arbeit aller Beteiligten.“

„Wir geben eine wirklich überzeugende Visitenkarte in Shanghai ab – das ist nicht nur unsere persönliche Einschätzung, sondern wird auch von Außenstehenden gestützt“, unterstrich Heseler. Mehrfach hatte der Stand hochkarätigen und prominenten Besuch. So hatte sich beispielsweise wenige Tage vor seinem Rücktritt als Bundespräsident Horst Köhler sehr lobend über die bremische Expo-Präsentation geäußert; erst vor wenigen Tagen machte der Direktor der UBPA, Liansheng Sun, auf einer Halbzeit-Konferenz in Shanghai ein besonderes Kompliment: „Ich möchte unter allen Ausstellern besonders Bremen hervorheben und den Dank der UBPA ausdrücken für das Highlight, das Bremen der UBPA mit seinen Bremer Stadtmusikanten gebracht hat.“

Denn die Bremer Stadtmusikanten sind mittlerweile richtige Stars auf der Expo geworden: Akrobaten aus Bremens chinesischer Partnerstadt Dalian haben das Grimmsche Märchen in eine schwungvolle Show verwandelt, die ganz nach dem Geschmack der chinesischen Expo-Gäste ist. So die Bühne auf der UBPA-Plaza nicht für andere Zwecke genutzt wird, präsentiert dort die Dalian Acrobatic Group zweimal täglich ihre Version des Märchens – allein im Juli begeisterten sie bei 29 Shows über 22.000 Zuschauer. Und diese Begeisterung ist ansteckend – sie ließ die Eventabteilung der Expo-Organisatoren bei den Bremern vorstellig werden und darum bitten, die Akrobaten auch bei anderen Veranstaltungen auftreten zu lassen. Gesagt, getan: So waren die „Stadtmusikanten“ mit von der Partie, als Ende Juli Weltklasse-Pianist Lang Lang, Basketball-Held Yao Ming und viele chinesische Popstars und Künstler zu einer Benefizgala zugunsten von Kindern aus chinesischen Erdbebengebieten auftraten. Und auch Mitaussteller sind hellhörig geworden – die Kollegen aus Madrid präsentieren die Show jetzt jeden Montag um 16 Uhr auf ihrer Bühne.

Auch das Interesse der Medien lässt nicht nach – zur Halbzeit liegen bereits 200 zum Teil großformatige Berichte aus chinesischen Zeitungen und Zeitschriften vor. „Alle Berichte addiert, ergibt sich eine Gesamtauflage von 79 Millionen Exemplaren; hinzu kommt die vielfältige Berichterstattung im Fernsehen – unter anderem in der wichtigsten Nachrichtensendung des chinesischen Staatssenders –, in Hörfunk und Internet – das ist beste, unbezahlbare Werbung für Bremen und die Region“, zeigte sich Heseler hoch erfreut über die Medienresonanz

Dabei sind es nicht allein die Themen des Bremen-Standes, die das chinesische Publikum begeistern – es ist auch deren Aufbereitung und Verpackung, wie Dr. Klaus Sondergeld, Geschäftsführer bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen, ergänzte: „Die Farbkombination Rot-Gold kommt bei Chinesen extrem gut an, und der Stand ist – im Vergleich zu anderen – so schön hell“, berichtete Sondergeld aus Gesprächen mit Expo-Besuchern. Sie empfänden es als sehr wohltuend, dass man Scouts fragen könne und nicht – wie an vielen anderen Ständen – nur Touchscreens bedienen könne. Es sei alles sehr interessant und abwechslungsreich dargestellt, manche Standbesucher blieben sogar noch, nachdem sie alles, was sie interessierte, genau betrachtet haben, allein um die Atmosphäre zu genießen. Manche kämen ein zweites oder drittes Mal, meist mit anderen Begleitern, um ihnen den Stand zu zeigen. Sondergeld: „Der Besitzer einer Designagentur aus Peking sagte, es sei der beste Stand, den er gesehen habe. Er müsse dringend nach Deutschland, um so etwas zu lernen. Er war total begeistert.“

Die Weltausstellung in Shanghai läuft noch bis 31. Oktober. Die Organisatoren rechneten zunächst mit 70 Millionen Besuchern. Nachdem zur Halbzeit schon mehr als 35 Millionen Menschen die Expo besucht haben, wurde die Prognose auf 75 Millionen angehoben.

Foto: WFB