Sie sind hier:

Sonstige

Einladung zur 210. Ausgabe "Bremer Tagebuch" im Haus der Wissenschaft

Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Malchow, Hamburg

25.10.2016

Am Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19 Uhr setzt die Film- und Vortragsreihe "Bremer Tagebuch" ihr Winterprogramm 2016/2017 mit einem Vortrag über Mega-Containerschiffe: Wachstum ohne Sinn und Verstand? fort. Eingeladen ist Ulrich Malchow, Hamburger Reedereikaufmann, Schiffbauingenieur und Firmengründer - zuletzt auch Professor für "Maritime Economics" an der Hochschule Bremen.

Am Beispiel von Mega-Containerschiffen, die nur auf der Europa-Fernost-Route einsetzbar sind und dabei den Suez-Kanal und die Malakka-Straße passieren, wird der Schifffahrtsexperte Ulrich Malchow darlegen, warum ein weiteres Größenwachstum von Mega-Containerschiffen immer problematischer wird. Selbstverständlich ist Malchow wird dabei auch Fragen zum Bau, zur Entwicklung und Rentabilität dieser Großschiffe beantworten.

Containerschiffe sind in den letzten fünfzig Jahren immer länger, breiter und größer geworden. Die heutigen Groß-Containerschiffe sind ca. 400 Meter lang, ca. 60 Meter breit, haben einen Tiefgang von ca. 16 Metern und eine Ladekapazität von 19000 TEU. Schiffe mit 21000 TEU sind bereits bestellt und werden ab 2017 eingesetzt.

Bei einem weiteren Größenwachstum von Containerschiffen, das heute schiffbau- und maschinenbaulich bis zu 24000 TEU Tragfähigkeit möglich ist, reduzieren sich die Stückkosten pro TEU nur noch minimal, aber die Probleme wachsen. Zum Beispiel verlängert sich die Hafenliegezeit der Mega-Schiffe. Die Häfen müssen ihre Infra- und Suprastrukur ständig anpassen. Die Fahrwasserrinnen der Elbe, Weser usw. müssen vertieft und immer wieder ausgebaggert werden.

Eine Havarie mit diesen Schiffen kann schnell eine Schadenssumme von bis zu 1,5 Mrd. US-Dollar für Schiff und Ladung erreichen. Dafür müssen geeignete Versicherungen gefunden werden. Für die Bergung von gestrandeten Schiffen ist kein geeignetes Bergungsgerät vorhanden. Das Limit für Containerschiffe ist die Malakka-Straße mit einer Wassertiefe von 20 Metern. Aber auch für den erweiterten Suez-Kanal sind Auflagen zu erfüllen.

Ist ein weiteres Größenwachstum von Containerschiffen, die keine amerikanischen Häfen, sondern nur wenige große Häfen auf der Europa-Fernost-Route voll beladen anlaufen können, wirtschaftlich noch sinnvoll?
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen, der Wittheit zu Bremen und der Bremer Kieserling Stiftung veranstaltet das "Bremer Tagebuch" einen spannenden Vortragsabend über mögliche Wachstumsgrenzen von Mega-Containerschiffen.

Programmfolge:
Begrüßung und Einführung - Heiko Gertzen, Bremen
Mega-Containerschiffe: Wachstum ohne Sinn und Verstand ?
Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Malchow, Hamburg

Alle Interessierten, insbesondere junge Leute aus Bremer Schulen, Hochschulen und Universitäten, die sich für Mega-Containerschiffe, ihr logistisches und finanzielles Umfeld interessieren, sind herzlich eingeladen.

Das Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, befindet sich direkt neben dem Parkhaus Violenstraße im Zentrum Bremens. Das Programm dauert ca. 80 Minuten. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erteilt Heiko Gertzen, ehrenamtlicher Projektleiter "Bremer Tagebuch" unter Tel. 01629542270.