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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper bringt Entwicklungsplan für Migration und Bildung im Land Bremen auf den Weg

26.10.2010

Im Frühjahr dieses Jahres hat Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper die Bremer Erziehungswissenschaftlerin und Professorin für interkulturelle Bildung, Frau Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu, beauftragt, einen Entwicklungsplan Migration und Bildung zu erarbeiten. „Alle Projekte und Maßnahmen von Früh- und Sprachförderung für Migrantinnen und Migranten über die Verbesserung ihrer Bildungsabschlüsse und –erfolge bis hin zum Übergang von der Schule in den Beruf müssen auf den Prüfstand“, beschreibt die Senatorin das Ziel.

Senatorin Renate Jürgens-Pieper und Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu (Bremer Erziehungswissenschaftlerin und Professorin für interkulturelle Bildung) informieren in der Pressekonferenz über den Entwicklungsplan für Migration und Bildung
Senatorin Renate Jürgens-Pieper und Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu (Bremer Erziehungswissenschaftlerin und Professorin für interkulturelle Bildung) informieren in der Pressekonferenz über den Entwicklungsplan für Migration und Bildung

Die Maßnahmen sollen auf ihren Erfolg hin untersucht werden, besser in den Schulalltag eingebunden werden, systematisiert und bei erfolgreicher Umsetzung wenn möglich auch flächendeckend eingeführt werden. „Wir wollen die Aktivitäten auch noch besser zwischen den Ressorts verzahnen“, kündigte sie weiterhin an.

Zu den Maßnahmen gehören unter anderem:
Vorkurse in Grundschule und Sekundarstufe I für neu hinzugezogene Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse,
Sommercamps,
Förderunterricht, den die Mercator-Stiftung an der Universität unterstützt,

Elternbildungsprojekte wie „Rucksack in der Grundschule“ oder „Mama lernt deutsch“,
Förderung von Herkunftssprachen als Zweite Fremdsprache an den Schulen oder die Vielfalt des muttersprachlichen Unterrichts an Schulen.

„Dafür brauchen wir wissenschaftliche Begleitung“, sagte die Senatorin. Frau Prof. Karakasoglu werde zusätzlich von einem Sachverständigenrat unterstützt.

Dem Sachverständigenrat gehören an:
Prof. Dr. Ursula Neumann, Universität Hamburg
Interkulturelle Bildungsforscherin mit dem Schwerpunkt sprachliche Bildung und mitverantwortlich für das Projekt FörMig an der Universität Hamburg, ehemalige Ausländerbeauftragte des Senats, Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des SVR Migration und Integration, langjährig erfahren in Politikberatung.
Prof. Dr. Mechtild Gomolla, Helmut-Schmidt Universität, Hamburg
Interkulturelle Bildungsforscherin an der Helmuth-Schmidt- Universität Hamburg, Schwerpunkt Schulentwicklung, internationaler Vergleich im Hinblick auf Schulentwicklung, Auseinandersetzung mit institutioneller Diskriminierung, aktuell Forschung und Publikation zur Zusammenarbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund.
Prof. Dr. Gülschen Sahatova, Universität Bremen
Professorin für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) an der Universität Bremen, Sprachwissenschaftlerin, Sprachvergleichsforscherin, Expertin für den Bereich Mehrsprachigkeit, Herkunftssprachenunterricht.
Prof. Dr. Michael Windzio, Universität Bremen
Soziologe an der Universität Bremen, quantitativer Sozialforscher und Migrationsforscher, unter anderem zum Themengebiet Migration und Bildung, führt Schülerbefragungen (auch im Auftrag der Behörde) in Bremen durch.
Frau Marita Müller-Kraetzschmar, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
Verantwortliche des Landesinstituts für Schule aus Hamburg, das in Fragen von DaZ und Sprachförderkonzepten sehr weitreichende Maßnahmen und Standards in einem konsistenten Sprachförderkonzept entwickelt hat und umsetzt.
Frau Carolina Monfort-Montero, AWO Bremen Q.NET
Expertin der AWO zur Ausbildungsvorbereitung (Übergang Schule-Beruf) im Migrationskontext. Carolina Monfort-Montero ist Mitglied des Facharbeitskreises berufsbezogenes Deutsch, in dessen Rahmen eine Broschüre zur Sprachförderung im Rahmen von Berufsausbildung erstellt wurde. Sie ist Mitglied im Bremer Rat für Integration.

„Wir wollen ein stimmiges Gesamtkonzept für das Land Bremen zusammenbinden“, sagte Prof. Yasemin Karakosoglu, die den Entwicklungsplan bis Januar 2011 erstellen wird. Dabei will sie Erfahrungen anderer Länder und Städte, wie zum Beispiel erfolgreiche Migrantenfördermodelle aus Kanada und Zürich einbeziehen.

Die Bildungsbehörde hat eine umfangreiche Datensammlung erstellt, die die genaue Analyse ermöglichen soll. So haben 54 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen in Bremen einen Migrationshintergrund, in 73 Schulen im Land Bremen haben Schülerinnen und Schüler bis zu 15 verschiedene Muttersprachen. 2009 erreichten 18,7 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund das Abitur, im Vergleich dazu 38,2 Prozent der Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund.

Grafiken siehe PDF-Anlage (pdf, 60.8 KB)

Foto: Senatspressestelle