Sie sind hier:
  • Wirtschaftssenator Nagel: „ECSIT - Ein bremischer Beitrag für die Sicherheit im Welthandel“

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Wirtschaftssenator Nagel: „ECSIT - Ein bremischer Beitrag für die Sicherheit im Welthandel“

10.09.2009

Forschungsprojekt soll Sicherheit der Containertransporte in die USA erhöhen

Bremen ist bei der Forschung zur Containersicherheit einen großen Schritt vorangekommen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat jetzt den vom Senator für Wirtschaft und Häfen initiierten Projektvorschlag positiv bewertet und zur formellen Antragstellung empfohlen. Gemeinsam mit 12 Partnern wurde das Projekt „ECSIT- Erhöhung der Containersicherheit durch berührungslose Inspektion im Hafenterminal“ eingereicht. Damit hat der Antrag die entscheidende Hürde im Verfahren genommen.


Durch die berührungslose Inspektion im Hafen soll die Containersicherheit erhöht werden, ohne dabei den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Dabei sind sämtliche Prozesse des Containertransports mit allen Verkehrsträgern, die Logistik insbesondere auf dem Containerterminal, die Entwicklung neuer Technik, die Kostenfrage und die rechtlichen Rahmenbedingungen einzubeziehen. Es wird eine allgemeine standardisierte Lösung angestrebt und deren praktische Umsetzung auf dem Containerterminal in Bremerhaven dargestellt. Die angestrebte Lösung soll das Ein- oder Ausschleusen illegaler gefährlicher Güter auf dem Seeweg ausschließen und kann damit einen Beitrag zur zivilen Sicherheit bieten, um terroristische Anschläge zu verhindern oder zumindest zu erschweren.


Für das Projekt ist ein finanzieller Rahmen von knapp 8 Mio. Euro kalkuliert. Als Zuwendung ist ein Betrag von gut 6 Mio. Euro beantragt.
„Das Forschungsprojekt ist eine konkrete bremische Antwort auf das US-Gesetz zum 100 -Prozent-Scanning“, so der Senator für Wirtschaft und Häfen Ralf Nagel. „Dieses Gesetz beinhaltet die Gefahr, den Welthandel durch organisatorisch kaum leistbare und finanziell nicht darstellbare Anforderungen zu strangulieren. Wir wollen mit ECSIT den Nachweis erbringen, dass mit neuen technologischen Entwicklungen erhöhten Sicherheitsanforderungen Rechnung getragen werden kann. Außerdem soll bei ECSIT eine wirtschaftlich wertvolle Lösung herauskommen, die vermarktet werden kann.“


Im August 2007 wurde in den USA ein Gesetz verabschiedet, das ab dem Jahre 2012 im Abgangshafen eine 100%-ige Überprüfung von Containerfracht auf Schiffen mit dem Bestimmungsort USA fordert. Die Bremischen Häfen sind im Bereich des Containerverkehrs Marktführer nicht nur im deutschen, sondern sogar im europäischen Export in die USA. Im Jahr 2007 wurden ca. 617.000 TEU von Bremerhaven in die USA verschifft, mithin knapp ein Viertel des gesamten US-Imports an Containerfracht aus Europa. Damit sind die Bremischen Häfen im Vergleich zu den Wettbewerbshäfen in der Nordrange mit großem Abstand am stärksten von dem US-Gesetz über das 100%-Container-Scanning betroffen.


Parallel zu den Forschungsanstrengungen gibt es anhaltende Bemühungen, die USA zur Änderung des betreffenden US-Gesetzes zu bewegen. Unter den 27 Mitgliedstaaten der EU ist Konsens erzielt worden, dass die EU das US-Gesetz über 100%-iges Durchleuchten von Containern ablehnt. Die EU-KOM setzt sich daher gegenüber den USA dafür ein, dass das Gesetz im Jahre 2012 nicht oder zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt bzw. nicht so zur Anwendung kommt.
Bremen allerdings kann wegen seiner ökonomischen Abhängigkeit von den US-Export-Verkehren nicht einfach abwarten, ob die Strategie der EU zum Erfolg führt und hat sich zu einem aktiven Handeln entschlossen. Erstes Ergebnis dieser Anstrengungen ist das Projekt ECSIT.