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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Stahmann mit dem Akku-Schrauber

"Day of Caring" in der Kita Am Nonnenberg

28.04.2014
Bau eines Gartenhäuschens. Das Foto mit allen Teilnehmenden zeigt: Kniend Erzieherin Anke Krüger, nächste Reihe: Erzieherin Gaby Stadtlander (ganz links), Dorothea Staiger (aus dem Stab der Senstorin); Senatorin Anja Stahmann; David Lukaßen (aus dem Stab der Senatorin), Martin Wind, Abteilungsleiter „zentrale Dienste“  im Sozialressort (gaznz rechts mit Brille), Dipl. Ing Frank Zarsteck von ghepetto, Ute Lankenau (Leiterin des Kinder- und Familienzentrums), Rolf Diener, Jugendamtsleiter
Bau eines Gartenhäuschens. Das Foto mit allen Teilnehmenden zeigt: Kniend Erzieherin Anke Krüger, nächste Reihe: Erzieherin Gaby Stadtlander (ganz links), Dorothea Staiger (aus dem Stab der Senstorin); Senatorin Anja Stahmann; David Lukaßen (aus dem Stab der Senatorin), Martin Wind, Abteilungsleiter „zentrale Dienste“ im Sozialressort (gaznz rechts mit Brille), Dipl. Ing Frank Zarsteck von ghepetto, Ute Lankenau (Leiterin des Kinder- und Familienzentrums), Rolf Diener, Jugendamtsleiter

Die Kettensäge rattert, Bohrmaschine und Akkuschrauber brummen, Holzspäne fliegen, und ehe man sich versieht, stehen unter dem grünen Blätterdach der Ahorn-Bäume auf dem Gelände der Kita Am Nonnenberg in Oslebshausen die Wände für einen nagelneuen Geräteschuppen mit naturgewachsenen Balken aus witterungsbeständigem Robinien-Holz ("Scheinakazie"). Mit dabei als Bauhelferinnen und Bauhelfer: Sozialsenatorin Anja Stahmann und ihr Stab mit Dorothea Staiger, David Lukaßen und Bernd Schneider sowie Jugendamtsleiter Rolf Diener und Martin Wind, Leiter der Abteilung "Zentrale Dienste" in der Sozialbehörde. Sie alle sind tätig geworden unter der Regie des Tischlers und Statik-Ingenieurs Frank Zarsteck, Mitinhaber der ghepetto GmbH&Co.KG. Das Unternehmen habe alle Materialien "für einen ausgesprochen günstigen Preis zur Verfügung gestellt", wie Ute Lankenau versichert, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Am Nonnenberg.

Es ist "Day of Caring", übersetzt am ehesten: "Tag des sozialen Engagements": Beschäftigte aus Unternehmen und Behörden nehmen sich an irgendeinem Tag im Jahr frei, um für eine gemeinnützige Einrichtung tätig zu werden – am liebsten mit ein bisschen handwerklichem Geschick und sofort sichtbarem Ergebnis. "Ich bin sehr glücklich, dass wir den Schuppen jetzt haben", sagt Ute Lankenau. "Da haben wir Platz für das Sandspielzeug und die Dreiräder." Im randvollen Kita-Gebäude bekommt sie dadurch wieder ein bisschen Luft für andere Dinge, die für die pädagogische Arbeit unverzichtbar sind, zum Beispiel die vielen Bastel-Materialien. "Wir nutzen hier jeden Raum, und mussten bisher immer alles hin- und herumräumen, wenn wir irgendwo ran wollten. Das hat jetzt ein Ende." 118 Kinder betreut sie in ihrer Einrichtung mit der großen Grünfläche nahe dem Oslebshauser Park, 110 Kinder ab drei Jahre und acht weitere in einem Spielkreis für die Kleineren.

Bau eines Gartenhäuschens: Martin Wind, Rolf Diener, Anja Stahmann
Bau eines Gartenhäuschens: Martin Wind, Rolf Diener, Anja Stahmann

Bis zum Nachmittag sind am Geräteschuppen rund 360 Bohrlöcher gebohrt und mit dem Senker aufgeweitet worden, damit der Schraubenkopf nicht vorsteht. 360 Edelstahlschrauben, 80 Millimeter lang, halten 60 Lärchenholz-Bretter. Restarbeiten am Pultdach mit den Dachschindeln aus Teerpappe bleiben für den Meister. "Einen halben Tag", schätzt Frank Zarsteck von ghepetto, würde er noch brauchen. Zarsteck, der das Unternehmen mit seinen insgesamt 13 Mitarbeitern gemeinsam mit seinem Bruder Axel führt, ist in Bremer Kitas kein Unbekannter. So haben die Brüder unter anderem die sehr vielfältige Ausstattung der Räume in der Kita Airport entworfen und gebaut.

Wenn die Kleinen und Kleinsten im Garten buddeln wollen, haben sie es künftig leichter, an Schaufeln, Eimer und Siebe zu kommen. Aber sie werden es schwerer haben, dort ihr "Besteck" anzusetzen, wo sie bislang mit Vorliebe tätig geworden sind: am Fundament eines Kita-Anbaus, das sie immer wieder freigelegt haben: "Ich weiß nicht, was die Kinder daran so reizt", sagt Erzieherin Anke Krüger. Was auch immer: Gemeinsam mit ihrer Kollegin Gaby Stadtlander hat sie die freien Kapazitäten im "Day-of-Caring"-Team genutzt, um eine Reihe von Grünpflanzen so dicht vor das Gebäude zu setzen, dass das Buddeln dort keinen Spaß mehr machen kann. Außerdem ist jetzt Unkraut gejätet, ein Hochbeet angelegt, der Innenhof gefegt, der Kindergarten-Igel in ein ungestörtes Zuhause umgezogen und schließlich ein Pflanzen-Rondell um ein hutzeliges Hexenhäuschen erneuert und ausgebessert. Wenn das liebevoll eingeschlämmte und gewässerte Buschwerk erst seine natürliche Fülle erreicht hat, wird man das Hexenhäuschen von außen kaum noch sehen können. "Das ist eine Nische, in der die Kinder ganz für sich allein spielen können", sagt Kita-Leiterin Ute Lankenau. "Das hat eine Geborgenheit, wie ein Nest – ganz ohne Erwachsene. Kinder brauchen solche Räume."

Senatorin Stahmann, immer zwischen Maschinen und Sägespänen aktiv, weniger im Garten, hat die ungewohnte Arbeit sichtlich Spaß gemacht: "Mein Vater war Holzkaufmann, der Geruch hier erinnert mich sehr an meine Kindheit." Der Einsatz am Day of Caring ist für sie "eine schöne Gelegenheit, die soziale Arbeit aus einem anderen Blickwinkel zu erleben und ganz unmittelbar unterstützen zu können". Im vergangenen Jahr haben sie und ihr Team aus der Sozialbehörde die Suppenengel unterstützt, eine Initiative, die Obdachlose mit einer kostenlosen warmen Mahlzeit täglich versorgt.

Fotos: Pressestelle Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen