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Senatskanzlei

Die Bedeutung der Regionen/Länder in der Entwicklungszusammenarbeit

06.02.2003

Die Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund für Europa und Entwicklungszusammenarbeit, Dr. Kerstin Kießler, hatte jetzt zu einem internationalen Workshop mit dem Titel „The Potential for Development Cooperation of European Regions“ in Brüssel eingeladen. Etwa 60 VertreterInnen europäischer Regionen folgten der Einladung und fanden sich in der Vertretung des Landes Bremen in Brüssel ein, um sich über regionale Entwicklungszusammenarbeit auszutauschen.


Der starke Bezug auf die regionale Ebene in den Abschlussdokumenten des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg, der im August 2002 stattfand sowie die Gauteng-Resolution, die während dieser Weltkonferenz von 22 Regionen für eine Zusammenarbeit im Bereich nachhaltige Entwicklung verabschiedet wurde, bildeten den Ausgangspunkt für die Organisation eines solchen europäischen Workshops, erklärte Dr. Kießer in ihrer Eingangsrede. Aristotelis Bouratsis des Europeaid-Büros der Europäischen Kommission (Generaldirektion Entwicklung) äußerte sich positiv hinsichtlich einer stärkeren Einbeziehung der Regionen in die Entwicklungszusammenarbeit. Auch Jos Lemmers vom Nord-Süd-Zentrum des Europarates, dem Deutschland seit letztem Jahr angehört, brachte in seiner Präsentation die hohe Bedeutung dieser Entwicklung zum Ausdruck. Bezugnehmend auf den europäischen Kongress zu „Global Education“, der letztes Jahr in Maastrich stattfand, stellte er die zentrale Rolle der Regionen im Bereich entwicklungspolitischer Informations- und Bildungsarbeit heraus.


Konkrete Beispiele für die Entwicklungszusammenarbeit von Regionen stellte Gunther Hilliges, Leiter des bremischen Landesamtes für Entwicklungszusammenarbeit vor, indem er auf die Aktivitäten und strukturelle Verankerung der Entwicklungszusammenarbeit deutscher Länder und deren Zusammenarbeit mit der Bundesregierung und den Kommunen einging. Vertreterinnen der spanischen Region Katalunien und der französischen Region Ile de France präsentierten jeweils in Beiträgen ihre Erfahrungen und Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit.


Der Workshop hat gezeigt, dass bereits viele Aktivitäten auf der regionalen Ebene zu verzeichnen sind, dass es jedoch an Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen zwischen den Regionen mangelt. Der Bedarf nach solchen Strukturen wurde von den TeilnehmerInnen angesichts der Forderungen des Weltgipfels in Johannesburg deutlich geäußert. Auch der Synergieeffekt von regionalen Kooperationen auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit wurde betont.


Unter der Moderation des Leiters der Europaabteilung, Christian Bruns, wurden Perspektiven für die Weiterarbeit entwickelt. Die TeilnehmerInnen, die als Verbindung zu den zuständigen Ministerien in ihren Regionen fungieren, wiesen immer wieder darauf hin, dass eine Fortsetzung dieser Initiative erwünscht ist. Jos Lemmer bot die Unterstützung des Nord-Süd-Zentrums bei der Realisierung konkreter Vorhaben, wie dem Aufbau eines umfassenden Netzwerkes oder der Herausgabe einer Publikation zu dem Thema an.


Mit dem Workshop hat Bremen einen wichtigen Schritt hin zum Aufbau von Kooperationsstrukturen zwischen europäischen Regionen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit geleistet. - Eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Workshops und Hintergrundmaterial zu dem Thema regionaler Entwicklungszusammenarbeit sind über das Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit Bremen zu beziehen.