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Bremen befürwortet die doppelte Staatsbürgerschaft

Bürgermeisterin Linnert sprach Grußwort zum Türkischen Nationalfeiertag

31.10.2013
Festveranstaltung im Bremer Rathaus: Bürgermeisterin Karoline Linnert, Generalkonsul Mehmet Günay, Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Honorarkonsulin Yasemin Vierkötter (v.r.)
Festveranstaltung im Bremer Rathaus: Bürgermeisterin Karoline Linnert, Generalkonsul Mehmet Günay, Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Honorarkonsulin Yasemin Vierkötter (v.r.)

Anlässlich des Nationalfeiertags der Türkei fand auf Einladung des türkischen Honorarkonsulats in Bremen am Mittwoch (30. Oktober 2013) eine Festveranstaltung in der Oberen Halle des Bremer Rathauses statt. Auch vor dem Hintergrund der in Berlin stattfindenden Koalitionsverhandlungen forderte Bremens Bürgermeisterin Karoline Linnert erneut die Zulassung der doppelten Staatsbürgerschaft. Linnert: "Heimisch fühlt sich ein Mensch nicht nur durch seinen Reisepass. Es gehört viel mehr dazu: Respekt, Anerkennung und eine Willkommenskultur. Daher wird der Bremer Senat auch zukünftig die Wiedereinführung der doppelten Staatsbürgerschaft unterstützen."

Weiter sagte die Bürgermeisterin: "Wir haben bisher in Bremen viel für das Miteinander von Menschen mit und ohne Zuwanderungsbiographie getan. Und mir ist es ein Herzensanliegen, dass sich die rund 40.000 Türkeistämmigen in Bremen und Bremerhaven heimisch und wohlfühlen; noch sichtbarer werden, sich noch mehr einbringen in Kunst und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, Bildung und Kultur. Und deshalb setzen wir uns dafür ein, dass alle Kinder, unabhängig ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, gerechtere und bessere Bildungschancen bekommen."

Als Zeichen der Anerkennung kultureller Vielfalt hat Bremen Anfang des Jahres 2013 einen Vertrag mit den muslimischen Verbänden unterzeichnet, der das Leben von Musliminnen und Muslimen erleichtern soll. "Ich bin stolz darauf, dass Bremen, wie so oft, Vorreiter und Vorbild in diesem Bereich ist", sagte die Bürgermeisterin auf der Veranstaltung. Linnert erinnerte auch an den Besuch einer Bremer Delegation in der Türkei. Im Sommer 2013 war der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Jens Böhrnsen, mit einer hochrangigen Delegation in Ankara und in Bremens Partnerstadt Izmir unterwegs.
Weitere Grußworte richteten der Generalkonsul der Republik Türkei in Hannover, Mehmet Günay, und Honorarkonsulin Yasemin Vierkötter an die Zuhörerinnen und Zuhörer. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit türkischer Popmusik und volkstümlichen Stücken der Band ‚Grup Pamukkale".

Die Beziehung zwischen Bremen und der Türkei
Bremen pflegt seit 1995 eine intensive Partnerschaft mit Izmir, der zweitgrößten Hafenstadt im Westen der Türkei. Die Schwerpunkte liegen hierbei unter anderem im regelmäßigen Polizeiaustausch und in Hochschulkooperationen sowie in Jugendaustauschen und Bürgerreisen.
Tragende Aktive sind hierbei beispielsweise die Wirtschaftsförderung Bremen, die mit der Ege Universität in Izmir kooperierende Universität Bremen und der Bremen-Izmir Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft e. V., welcher in Bereichen wie Bildung, Wissenschaft, Technologie, Sport und Gesundheit den Austausch zwischen den beiden Städten fördert.

Ein weiteres Beispiel für die guten Kontakte ist auch eine Diskussionsveranstaltung die jüngst auf der Hannover Messe 2013 stattfand. Türkische Unternehmen und Vertreter der Bremer Wirtschaftspolitik trafen sich dort zu einem Gedankenaustausch. Außerdem ist die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) mit einem Bremeninvest-Büro direkt vor Ort in Izmir vertreten.

Deutschland und die Türkei: Verbindung von außerordentlich vielfältigen und intensiven Beziehungen, die Jahrhunderte zurückreichen
Die fast drei Millionen in Deutschland lebenden Menschen türkischer Herkunft, von denen etwas mehr als die Hälfte die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, sind ein bedeutender Faktor in den bilateralen Beziehungen. Hinzu kommt die starke Anziehungskraft der Türkei als Reise- und Urlaubsland.

Deutschland genießt in der Türkei ein traditionell hohes Ansehen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind freundschaftlich, vielschichtig und belastbar. Dies ermöglicht eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit auch in kontroversen Fragen. Ausdruck der intensiven bilateralen Beziehungen ist auch der rege hochrangige Besuchsaustausch.

Foto: Pressestelle des Senats