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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Housing-First" als Pilotprojekt rückt näher

Nach Zustimmung der Deputation kann jetzt der Träger ausgeschrieben werden

03.12.2020

Bis Ende Januar haben Träger in ganz Deutschland Zeit, sich für das Projekt "Housing First" in Bremen zu bewerben. Es wendet sich vorwiegende an Obdachlose, die im jetzigen System der Unterstützung gescheitert sind. Der Ausschreibung des entsprechenden Interessenbekundungsverfahrens hat am heutigen Donnerstag (3. Dezember 2020) die zuständige Deputation für Soziales, Jugend und Integration zugestimmt. Weil die Deputation in Form eine Video-Konferenz getagt hat, fällt der förmliche Beschluss anschließend im Umlaufverfahren.

"Bremen wird damit sein Instrumentarium erweitern, um Menschen ohne eigene Wohnung ein festes Dach über dem Kopf zu vermitteln", sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann. Das Projekt, das im Frühjahr 2021 starten soll, wird vorwiegend alleinstehende Erwachsene ansprechen, die bereits seit längerem wohnungslos sind und bisher an den bürokratischen Hürden einer Wohnungsanmietung gescheitert sind.

"Obdachlosigkeit geht in der Regel mit bitterer Armut einher, mit sehr begrenzter gesellschaftlicher Teilhabe und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen", sagte Senatorin Stahmann. "Wir sollten nichts unversucht lassen, den Betroffenen ein Dach über dem Kopf zu geben." Während bestehende Angebote oft eine längerfristige Zusammenarbeit im Vorfeld einer Wohnungsvermittlung voraussetzten, vermittle "Housing-First" zunächst eine Wohnung, damit die Betroffenen sich stabilisieren können.

In das Projekt kann aufgenommen werden, wer bei bisherigen Vermittlungsversuchen gescheitert, aber grundsätzlich bereit ist, zumindest lose mit einem Sozialarbeiter zusammenzuarbeiten und einen Mietvertrag zu unterschreiben. Anders als in anderen Projekten soll nicht zur Voraussetzung gemacht werden, dass der Betreffende zum Beispiel abstinent lebt oder einer Behandlung einer psychischen Erkrankung zustimmt. Die Betreuung solle aber Angebote zur Unterstützung machen, auf die auch der Vermieter bei Bedarf zugreifen kann.

Die Interessensbekundungen von Trägern nimmt die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport entgegen unter der E-Mail-Adresse: housingfirst@soziales.bremen.de

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de