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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Herausfordernde Arbeit in einer anspruchsvollen Einrichtung"

Sozialstaatsrat Jan Fries informiert Sozial-Deputierte über Jugendhilfeeinrichtung Feuerwache

05.11.2020

Von einer „herausfordernden Arbeit in einem anspruchsvollen Umfeld“ sprach Sozialstaatsrat Jan Fries heute (Donnerstag, 5. November 2020) vor dem Hintergrund der Vorwürfe gegen die Jugendhilfeeinrichtung Feuerwache. Die Intensivpädagogische Wohngruppe mit sieben Plätzen biete mit hohem Personaleinsatz eine sehr individuelle Unterstützung. Im Vordergrund stehe der Aufbau von tragfähigen Beziehungen, der im Elternhaus oder in anderen Einrichtungen nicht oder nur unzureichend gelungen ist. Ziel der Betreuung sei „die Einlösung des Rechtes eines jeden jungen Menschen auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“.

„Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im intensivpädagogischen Arbeitsfeld ist sehr herausfordernd und kann nur sehr kleinschrittig geplant und umgesetzt werden“, sagte Staatsrat Fries. „In der Regel haben die Kinder und Jugendlichen schon eine lange individuelle Geschichte in der Jugendhilfe mit mehreren Einrichtungswechseln hinter sich.“ Das Jugendamt bewerte die Arbeit der Einrichtung insgesamt als positiv, sagte der Staatsrat weiter.

Seit die Einrichtung ihre Arbeit aufgenommen hat, hat es keine Betreuungsabbrüche durch den Träger gegeben, „was für die Arbeit mit der besonders herausfordernden Zielgruppe eher ungewöhnlich ist“, sagte der Staatsrat Fries. Zusammen mit der geringen Personalfluktuation sei das ein wichtiger Indikator für eine professionelle Arbeitsweise. „Dem Träger gelingt es offenbar, den jungen Menschen mit ihren vielfältigen intensivpädagogischen Bedarfen einen angemessenen Betreuungsrahmen zu geben und sie in ihrer Entwicklung zu fördern.“

Dennoch seien die Vorwürfe, die zwei ehemalige Mitarbeitende der Einrichtung erhoben haben, Anlass für eine gründliche Aufarbeitung. Bereits Anfang Juli sei erstmals Vorwürfen nachgegangen worden. Dazu habe ein Team aus der Behörde die Einrichtung aufgesucht. Nach der Beschwerde einer ehemaligen Mitarbeiterin Anfang Oktober sowie im Kontext einer Berichtsbitte der CDU-Fraktion Ende Oktober sei die Einrichtung erneut aufgesucht worden. Die erhobenen Vorwürfe hätten sich nach den Feststellungen der Heimaufsicht nicht bestätigt, auch in Gesprächen mit Einrichtungsleitung, Beschäftigten sowie Kindern und Jugendlichen hätten sich keine Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdungen ergeben. Bei der Besichtigung der Räumlichkeiten habe es keine Auffälligkeiten oder Beschädigungen gegeben.

Die Einrichtung habe dazu mehrfach den Verdacht gemeldet, dass Gäste der Einrichtung Cannabis konsumiert hätten. Daraufhin habe die Einrichtungsleitung die Gäste des Hauses verwiesen und die Polizei eingeschaltet. Alle Vorfälle wurden im pädagogischen Team mit den Jugendlichen bearbeitet, die Jugendlichen hätten am Programm „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten teilgenommen. Drogenbesitz und Drogenkonsum in der Einrichtung würden nicht geduldet. Außerdem geben es einen stetigen Austausch mit dem zuständigen Kontaktpolizisten.

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de