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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Norddeutsche Wissenschaftsministerinnen stärken Meeresforschung

NWMK Konferenz in Hamburg

30.11.2017

Bei ihrer heutigen Sitzung in Hamburg (Donnerstag, 30.11.2017) haben die norddeutschen Wissenschaftsministerinnen über die Initiative der "Deutschen Allianz Meeresforschung" beraten. Durch die große Expertise der norddeutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen nimmt Deutschland eine Spitzenstellung in der internationalen Meeresforschung ein. Um die Exzellenz der deutschen Meeresforschung zu steigern und sie international sichtbar zu machen, soll eine Bündelung der vorhandenen Expertise in einer Allianz für Meeresforschung erfolgen. Ziel ist es, ein Bekenntnis des Bundes zur Meeresforschung sowie zusätzliche Förderung durch den Bund zu erreichen.

Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien Hansestadt Bremen, sagte: "Mit der Deutschen Allianz für Meeresforschung wollen wir die Kooperation und Koordination in den deutschen Meereswissenschaften noch ausweiten. Wir wollen die Standorte der Ozean-, Küsten- und Polarforschung in Norddeutschland stärker vernetzen, um verbindliche Strategien für Forschung und Infrastrukturen zu entwickeln. Schon jetzt sind die norddeutschen Länder auf dem Gebiet der Meeresforschung herausragend. In den fünf Bundesländern konzentriert sich nahezu die gesamte deutsche Meeresforschung."

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: "Das Meer prägt uns Norddeutsche wie keine andere Naturgewalt. Wir wollen es ergründen und bewahren. Deshalb liegt uns die Meeresforschung besonders am Herzen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die internationale Spitzenstellung auszubauen und hier noch besser zu werden."

Birgit Hesse, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern: "Mecklenburg-Vorpommern ist das Land mit der längsten deutschen Ostseeküste. Die Ostsee spielt bei uns eine große Rolle. Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde und unsere Hochschulen sind wichtige Einrichtungen, die den Wandel dieses großen Ökosystems und seine Auswirkungen auf die Umwelt seit vielen Jahren untersuchen. Wir wollen künftig noch deutlicher herausstellen, wie bedeutend die Erkenntnisse sind, die die Forscherinnen und Forscher gewinnen."

Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein: "Die Deutsche Allianz Meeresforschung ist ein länderübergreifendes Zukunftsprojekt für die gesamte deutsche Meeresforschung. Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass auch nach den Regierungswechseln alle Nord-Länder bei der Norddeutschen Wissenschaftsministerkonferenz in Hamburg bekräftigt haben, dass sie die Allianz entschlossen weiterverfolgen. Unsere Kapazitäten zu bündeln ohne Selbstständigkeit preiszugeben - das ist der richtige Kurs."

Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) soll die Vernetzung der Küsten-, Polar- und Meeresforschung über die bestehenden Einrichtungen hinaus neu organisieren, eine eigene Governance aufbauen und gesellschaftlich relevante Forschungsthemen aufgreifen. Ziel der Allianz soll weiterhin sein, in einem international herausragenden Verbund von Expertisen und Institutionen und mit neuen Technologien und Informations-Systemen wissenschaftsbasierte Handlungsoptionen für den nachhaltigen Umgang mit den Meeren und dem Ozean zu erarbeiten sowie deren Umsetzung kompetent zu begleiten. Der Schwerpunkt der nationalen Meeresforschung liegt in Norddeutschland, in diesem Bereich arbeiten ca. 4.000 Menschen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Neugestaltung des Norddeutschen Wissenschaftspreises

Weiterhin haben die Ministerinnen beschlossen, den Norddeutschen Wissenschaftspreis aufzuwerten. Der Preis soll künftig alle zwei Jahre ausgelobt werden. Das Preisgeld wird auf 250.000 Euro angehoben, welches auf bis zu drei Preisträgerinnen oder Preisträger verteilt wird. Neu ist neben dem zweijährigen Rhythmus und dem höheren Preisgeld seine thematische Offenheit.

Katharina Fegebank: "Wir haben großartige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Norddeutschland mit innovativen, exzellenten Forschungsthemen. Ihnen gebührt mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Und genau das möchten wir mit der Neugestaltung des Preises erreichen."

Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird seit 2012 verliehen. Er wird seither jährlich für laufende oder abgeschlossene norddeutsche Kooperationen, an denen mindestens zwei norddeutsche Länder beteiligt sind, vergeben. Er war von 2012 bis 2015 mit 50.000 Euro dotiert. 2015 wurde das Preisgeld auf 100.000 Euro angehoben. Nach einer Evaluierung des Preises in diesem Jahr hat die Geschäftsstelle der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) der Auswahlkommission ein Strategiepapier mit Empfehlungen zur Verbesserung und besseren Sichtbarkeit des Preises vorgelegt.

Weitere Themen waren die Energieforschung in Norddeutschland und das Thema Digitalisierung in der Wissenschaft. Die Norddeutsche Wissenschaftsministerkonferenz mit den Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein findet ein- bis zweimal im Jahr statt.