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Sonstige

Feierliche Verleihung des 56. Bremer Literaturpreises im Bremer Rathaus

26.01.2010

Clemens J. Setz und Roman Graf ausgezeichnet

Im Rahmen eines Festaktes in der Oberen Rathaushalle ist am heutigen Dienstag (26. Januar 2010) der Bremer Literaturpreis 2010 der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung an Clemens J. Setz verliehen worden.


Der Schriftsteller erhält die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen 2009 im Residenz Verlag erschienenen Roman „Die Frequenzen“. Clemens J. Setz zweiter Roman ist ein Buch, „das nahezu auf jeder beliebigen Seite ein, zwei Wahrheiten, vibrierende Bilder, brillante neue Gedanken oder Beobachtungen, Schweinereien und Schönheiten in den Kosmos feuert“ beschrieb Mathias Gatza, Jurymitglied der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung und Förderpreisträger des Vorjahres, in seiner Laudatio das preisgekrönte Werk.


Zugleich erhielt Roman Graf für sein im vergangenen Jahr im Limmat Verlag veröffentlichten Roman „Herr Blanc“ den mit 6.000 Euro dotierten und von der ÖVB – Öffentliche Versicherung Bremen finanzierten Förderpreis. „Roman Graf ist mit diesem Erstling das Kunststück gelungen, eine Elendsfigur gerade in ihrem durchschnittlichen und keineswegs besonders aufwühlenden Elend literarisch interessant zu machen (...) So viel Kunst im Unspektakulären, so viel Aufregung in der Lebensmonotonie, so viel unaufdringlicher Witz in dem zum Himmel schreienden Mittelmass war lange nicht mehr“ waren die treffenden Worte des Jurymitgliedes Roman Bucheli in seiner Laudatio auf den Förderpreisträger.


Im Kaminsaal des Rathauses: Bürgermeister Böhrnsen mit den Preisträgern Clemens J. Setz und Roman Graf (v.li.), sowie Staatssekretär a.D. Michael Sieber im Vorfeld der Verleihung des Literaturpreises.

Im Kaminsaal des Rathauses: Bürgermeister Böhrnsen mit den Preisträgern Clemens J. Setz und Roman Graf (v.li.), sowie Staatssekretär a.D. Michael Sieber im Vorfeld der Verleihung des Literaturpreises.


Die Preise überreichte der Vorsitzende der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, Staatssekretär a.D. Michael Sieber.


Der Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen gratulierte den beiden Preisträgern im Namen des Senats und bedankte sich bei der Jury. „Der Bremer Literaturpreis ist längst zu einem Seismographen der deutschen Literaturgeschichte geworden und ist fest mit dem bremischen Kulturleben verbunden“, so Bürgermeister Böhrnsen. Der Bremer Literaturpreis sei mit seiner Geschichte Beleg dafür, wie Kultur als Motor gesellschaftlicher Entwicklung wirke – „daher wollen wir die Kultur als wesentlichen Eckpfeiler unserer Gesellschaft weiter schützen.“

Bürgermeister Böhrnsen bedankte sich ausdrücklich bei der ÖVB - Öffentliche Versicherungen Bremen: Das Unternehmen hatte erklärt, die in diesem Jahr auslaufende Finanzierung des Förderpreises fortführen zu wollen.


Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, studiert dort Mathematik und Germanistik. Er ist Obertonsänger, Übersetzer und Gründungsmitglied der Literaturgruppe „Plattform“. Er veröffentlichte Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien, u. a. in „manuskripte“, „Lichtungen“, „Jahrbuch der Lyrik 2007“ sowie im Rundfunk. 2007 erschien sein Romandebüt "Söhne und Planeten". „Die Frequenzen“ ist sein zweiter Roman. Clemens J. Setz lebt und arbeitet in Graz.


Roman Graf ist 1978 in Winterthur, Schweiz, geboren. Nach einer Lehre als Forstwart, längeren Aufenthalten in London und Grenoble sowie der Tätigkeit als Behindertenbetreuer studierte er Publizistik an der Schule für Angewandte Linguistik in Zürich und absolvierte von 2003 bis 2007 das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig. 2007 Artist in Residence in der Villa Decius, Krakau, sowie ein Aufenthaltstipendium im Edith-Stein-Haus in Breslau. Verschiedene Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Roman Graf lebt als freier Autor in Leipzig und in Winterthur.


Beide Preisträger sind heute Abend um 20 Uhr zu Gast im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201. Auf Anregung der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung haben sie für diese Veranstaltung zwei Autoren eingeladen, deren Werk sie sich verbunden fühlen: Clemens J. Setz hat dafür Cornelia Travnicek eingeladen, Roman Graf Judith Zander. Der Eintritt ist frei.


www.rudolf-alexander-schroeder-stiftung.de Externes Angebot



Weitere Informationen für Medien:
Tobias Peters
Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung
c/o Stadtbibliothek Bremen
Tel.: 0421/ 361-47 08
E-Mail: tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de









Foto: Anja Raschdorf, Senatspressestelle