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Sonstige

Optimismus trotz leicht rückläufiger Übernachtungszahlen

28.08.2009

Bremen liegt mit minus 1,7 Prozent im Bundesdurchschnitt / Übernachtungen aus dem Ausland steigen um sechs Prozent

Mit 759.915 Übernachtungen verzeichnet das Land Bremen von Januar bis Juni 2009 ein Minus von 1,7 Prozent bei den Übernachtungszahlen in Hotels und Pensionen. In der Stadt Bremen waren es mit 625.242 Übernachtungen minus drei Prozent. Nach dem touristischen Rekordjahr 2008 kommt der leichte Rückgang der Zahlen, die jetzt das Statistische Landesamt Bremen für das erste Halbjahr 2009 veröffentlichte, nicht unerwartet für die Tourismusbranche der Hansestadt.

Wirtschaftssenator Ralf Nagel: „Trotz der kleinen Delle ist und bleibt die Förderung des Tourismus für die Wirtschaftsstruktur ein zentrales Thema. Über 35.000 Menschen leben in Bremen und Bremerhaven inzwischen vom Tourismus. Und die Gäste bringen dem Bundesland einen Gesamtumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro jährlich.“

Nagel hob hervor, dass die touristische Infrastruktur und Spitzenveranstaltungen in Sport und Kultur eine hervorragende Basis bilden, um die erarbeitete Position auch künftig weiter auszubauen. „Mit einem neuen Tourismuskonzept Land Bremen 2015 werden wir in den kommenden Monaten die künftige Zielrichtung vorgeben.“ Erfreulich sei die Entwicklung der Besucherzahlen in Bremerhaven mit seinen neuen Havenwelten, die unter anderem mit dem Klimahaus und dem Auswanderer punktet. Ein Plus von 5,1 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnete in Seestadt im ersten Halbjahr.

„Die Rückgänge im Januar und Februar 2009 sind größtenteils auf den statistischen Effekt der Vorjahresmonate und auf die zurückgehenden Geschäftsreisen wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise zurückzuführen“, erklärt Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ). Die Vergleichsmonate in 2008 waren ungewöhnlich stark. Das lag unter anderem an der Ausstellung „Paula in Paris“ in der Kunsthalle, die besonders viele auswärtige Gäste an die Weser lockte. Januar und Februar 2008 lagen damit fast 13 Prozent über dem Vorjahr. Dieser „Ausreißer nach oben“ hat sich in 2009 wieder korrigiert. Hinzu kam noch eine starke Zurückhaltung der Geschäftsreisenden aufgrund der Finanzkrise. Dieses Segment macht zirka 70 Prozent aller Übernachtungen in Bremen aus. „Wir liegen in diesem Jahr noch immer über den Zahlen von 2007“, so Siemering. Insgesamt ist die Geschäftslage im Gastgewerbe befriedigend, wie der aktuelle Konjunkturreport der Handelskammer belegt. Bemerkenswert, stieg doch das Angebot auf erstmals mehr als 8.000 Hotelbetten in der Stadt.

Jetzt gilt es, den verhaltenen Jahresanfang wieder wett zu machen. Der März 2009 lag mit einem Plus von 1,3 Prozent schon wieder im positiven Bereich. Vor allem im Mai kamen so viele Gäste (133.428 Übernachtungen) in einem Monat an die Weser wie erst ein Mal zuvor. Der Deutsche Evangelische Kirchentag brachte ein sattes Plus von 10,5 Prozent bei den Übernachtungen. Damit ist der Mai 2009 nach September 2008 der besucherstärkste Monat, seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen in Bremen.

Im bundesweiten Vergleich liegt Bremen im Durchschnitt. Deutschland insgesamt verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 einen Rückgang bei den Übernachtungen von minus 1,6 Prozent. Im Städtevergleich befindet sich Bremen deutlich vor seinen Vergleichsstädten wie Essen (- 4,8 %), Nürnberg (- 8,4 %), Stuttgart (-9,17 %) oder Düsseldorf (-21,3 %).


Auslandsübernachtungen steigen erneut

Mit einem Plus von 6,3 Prozent wuchs die Zahl der Übernachtungen aus dem Ausland im ersten Halbjahr 2009 erneut an. Sie machen mit 175.507 Übernachtungen im Land Bremen zirka ein Viertel der Hotelbelegungen aus. Die meisten ausländischen Gäste der Stadt Bremen kamen aus Großbritannien (16.981 Übernachtungen, + 10 %). Einen Riesensprung verzeichneten die Statistiker des Landesamtes bei den Gästen aus Finnland. Mit 12.550 Übernachtungen wuchs die Zahl der Übernachtungen aus dem Nordland um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit verwies Finnland den traditionell zweitstärksten Auslandsmarkt, die Niederlande, auf Platz drei. BTZ-Chef Siemering: „Die neuen Flugverbindungen von Ryanair machen sich deutlich bemerkbar. Das Unternehmen hat seine wöchentlichen Flüge aus Finnland von vier auf sieben ausgedehnt. Ebenso wie die Flüge aus Norwegen“. Das Land der Fjorde liegt nun erstmalig an Platz vier der wichtigsten bremischen Auslandsmärkte, danach folgt Italien. „Unser Auslandsmarketing in den neuen Quellmärkten zahlt sich aus“, betont Siemering. „Wir bewerben Bremen aktiv auf Messen, holen Reiseveranstalter und Journalisten aus ganz Europa nach Bremen und informieren Reisende über Newsletter, Anzeigenschaltungen und unsere inzwischen in 16 Sprachen verfügbare Internetseite www.bremen-tourism.deExternes Angebot.“


Erfolgreiches Halbjahr auch für Bremer Touristik-Zentrale / Positive Aussichten für 2009 und 2010

Für die Bremer Touristik-Zentrale war das erste Halbjahr 2009 gut gefüllt. Fast 180.000 Touristen suchten Rat, kauften Tickets oder buchten Hotelzimmer in den beiden Tourist-Informationen am Liebfrauenkirchhof und im Bahnhof. Mehr als 35.000 Menschen informierten sich telefonisch im BTZ-Service-Center über die Hansestadt. Auf der Internetseite der BTZ wurden in den ersten sechs Monaten mehr als zehn Millionen Zugriffe verzeichnet. Dieses Interesse schlug sich auch in den Buchungen wieder. So nahmen beispielsweise über 70.000 Menschen an Führungen durch Bremen teil. Das sind pro Tag fast vierhundert Personen. Auch die Buchungssituation ist positiv: Mit besonders günstigen Sommerpauschalen wirbt die BTZ seit Mai bundesweit.

Senator Nagel äußert sich zufrieden über die Erfolge und Umsätze der BTZ: „In diesen Zeiten liegt die Bremische Gesellschaft voll im Wirtschaftsplan.“ Tourismuschef Siemering sieht positiv in die Zukunft: „Das zweite Halbjahr wird sich auf dem Niveau zwischen 2007 und 2008 einpendeln. Mit großen Ausstellungen wie „Schuhtick“ im Überseemuseum, „Manieren“ im Focke Museum und „A. R. Penck“ in der Weserburg haben wir wieder spannende Themen zu bieten. Zudem locken das Musikfest, der Freimarkt und der Weihnachtsmarkt mit Schlachte-Zauber viele Gäste in die Stadt. Siemering: „Dass auch in der Krise durch Eigeninitiative erfolgreiche Akquisitionen gelingen zeigen zum Beispiel der Kongress „Supply Chain Security“, den wir erstmalig als Veranstalter durchführen oder die Vermarktung des neuen Produktes ‚The Rock’, ein Offroad-Training bei Mercedes Benz“.

„Die Kunsthalle mit Ihren herausragenden Sonderschauen wird uns allerdings noch bis 2011 fehlen, das merken wir deutlich“, sagt Siemering. Dafür füllen Großveranstaltungen wie der Raumfahrtkongress COSPAR, die Special Olympics National Games oder die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit den Veranstaltungskalender der Hansestadt für das kommende Jahr.



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