03.06.2009
Offene Türen im Welterbe Rathaus: Wer schon immer einmal Bremens schönstes und wichtigstes Gebäude besichtigen wollte, sollte sich den kommenden Sonntag vormerken. Am 7. Juni 2009 ist wieder Welterbetag und damit Gelegenheit, die deutschen Welterbestätten in besonderer Weise zu würdigen. Es geht vor allem darum, das Welterbe erlebbar zu machen und die eigene Kultur als Teil eines vielfältigen Erbes der Menschheit zu verstehen. Für das Bremer Rathaus ist dies von 11 bis 17 Uhr möglich. In dieser Zeit werden fortlaufend für alle Interessierten kostenlose Führungen in kleinen Gruppen angeboten, auch in englischer Sprache. Die letzte Führung beginnt um 16.30 Uhr. Gästeführerinnen der Bremer Touristik Zentrale (BTZ) sind vor Ort,um die Bedeutung des Welterbes zu erläutern.
Das Bremer Rathaus und der Roland gehören seit 2004 wegen ihrer herausragenden geschichtlichen, politischen und künstlerischen Bedeutung zum Welterbe der Menschheit. „Rathaus und Roland sind ein einzigartiges Zeugnis für bürgerliche Autonomie und Souveränität, wie diese sich im Heiligen Römischen Reich entwickelten“, heißt es u.a. in der Begründung. Besonders hervorgehoben wird für das Bremer Rathaus auch die herausragende Form der Architektur der späten Renaissance in Norddeutschland, die so genannte Weser-Renaissance.
Zum Welterbetag wird auch die wertvolle alte Meybach-Uhr mit ihren faszinierenden Klängen die Besucherinnen und Besucher beglücken. Die fast fünf Meter hohe Standuhr in der Oberen Rathaushalle hat Seltenheitswert. Nicht nur wegen des wunderbaren Glockenspiels, das alle 15 Minuten mit hübschen kleinen Menuetten und Melodien zu geistlichen Lobgesängen erklingt. Die Uhr zeigt neben Sekunden, Minuten und Stunden auch den Monat und den exakten Wochentag an. Ganz besonders beeindruckend sind die Mondphasen, die sich mit einem Blick in den Uhrkasten ablesen lassen. Ratsuhrmacher Georg Christoph Meybach hat das schöne Stück 1739 geschaffen.
Welterbe Rathaus auf UN-Briefmarke
Das Welterbe Rathaus findet sich seit kurzem übrigens auch auf einer Gedenkbriefmarke der Vereinten Nationen. Die Grafikerin Grit Fiedler aus Leipzig hat dieses Sonderpostwertzeichen gestaltet – ebenso wie weitere fünf UN-Marken mit der Darstellung weiterer Welterbestätten in Deutschland. Die Postverwaltung der Vereinten Nationen (UNPA) hatte diese Serie von sechs Gedenkbriefmarken und drei Briefmarkenheftchen zum Thema „Welterbe – Deutschland“ am 9. Mai in der Lutherstadt Wittenberg der Öffentlichkeit vorgestellt.
Es ist die vierzehnte Briefmarkenausgabe der Vereinten Nationen mit der Darstellung von Welterbestätten. Die UN-Marke mit dem Bremer Rathaus hat einen Nennwert von 0,44 US-Dollar und ist nur auf dem amerikanischen Markt zugelassen.
Der Welterbetag steht unter dem gemeinsamen Motto ”Wir haben geerbt“. Bundesweit beteiligen sich 23 Stätten – Schlösser, Burgen, Altstädte, Industrie-, Natur- und Gartendenkmäler, Kirchen und Klöster – mit unterschiedlichen Aktionen. Seit 1972 erhalten besondere menschliche Kulturleistungen und Naturphänomene von der UNESCO das Prädikat „Welterbestätte“. Weltweit sind fast 900 Kultur- und Naturerbestätten aus 145 Staaten inzwischen in die UNESCO-Liste aufgenommen worden, davon 33 in Deutschland. Auf seiner Internetseite „www.unesco-welterbe.de
“ hält der Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. umfangreiche Informationen zu allen 33 deutschen Welterbestätten bereit.