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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremen belegt Spitzenplatz bei Akquise von EU-Fördermitteln

29.05.2008

Forschungsförderung entfaltet positive Effekte für den Mittelstand

Der gezielte Ausbau von Bremerhaven zum Wissenschafts- und Forschungsstandort zeigt bereits deutliche Erfolge. Dies belegen die aktuellen Zahlen des 6. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union. Bremen belegt dabei im bundesweiten Vergleich einen Spitzenplatz. Einen entscheidenden Anteil daran hatte das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz), das 15 Prozent aller Fördermittel für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland in das Bundesland holte. Die Projektanträge der Institution überzeugten mit innovativen Ansätzen und klar erkennbarem wirtschaftlichen Nutzen. Die Forscher unterstützen besonders kleine und mittelständische Unternehmen mit Lösungen zur Effizienzsteigerung und zur Erschließung neuer Märkte.


„Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven ist ein hervorragendes Beispiel, wie mit Hilfe einer aktiven Wirtschafts- und Technologiepolitik die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands gestärkt werden kann“, so der Senator für Wirtschaft und Häfen, Ralf Nagel. „Fördergelder für die Forschung haben auch eine direkte Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Können Unternehmen ihre Wirtschaftskraft aufgrund innovativer Produkte und effizienter Verfahren steigern, profitieren Arbeitsmarkt, Kaufkraft, Stadtentwicklung, Lebensqualität und damit auch das Image einer Region. In Bremerhaven war dieser Zusammenhang in den letzten Jahren deutlich zu beobachten.“


Das 6. Forschungsrahmenprogramms der EU, das von 2002-2006 Fördermittel für Projekte mit KMU-Beteiligung in Höhe von 430 Mio. Euro vergeben hat, trug durch die erfolgreichen Aktivitäten der Forschungseinrichtungen spürbar dazu bei. Rund 75 Mio. Euro dieser Fördermittel wurden mittels erfolgreicher Projektanträge für Deutschland akquiriert.


Ein wichtiger Anteil dieser Mittel konnte von Institutionen aus dem Freistaat Bayern eingeworben werden. Das Bundesland Bremen liegt in dieser bundesweiten Rangliste mit einem Mittelvolumen von rund sechs Millionen Euro auf dem zweiten Platz. Der größte Anteil davon wurde durch nichtuniversitäre Forschungseinrichtungen des Landes eingeworben. Dabei kann besonders der Forschungsdienstleister ttz Bremerhaven eine hohe Erfolgsquote vorweisen: zwei Drittel der EU-Fördermittel für die Mittelständler im Bundesland Bremen wurden durch das ttz eingeworben. Auf Bundesebene konnten demnach allein von dieser Einrichtung 4,2 Prozent der Gesamtfördersumme errungen und nach Bremerhaven geleitet werden. Dies entspricht 14 Prozent des Fördermittelumfangs für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.


Mit der konsequenten Ausrichtung auf Lebensmittelqualität und -sicherheit sowie nachhaltige ökologische Entwicklung entspricht das Profil des ttz Bremerhaven der Schwerpunktsetzung des 6. Forschungsrahmenprogramms. Die erforderlichen Kompetenzen und Erfahrungen mit erfolgreich umgesetzten Förderprojekten waren jedoch nicht die einzige Voraussetzung für den Erfolg. „Durch die enge Zusammenarbeit mit der mittelständischen Industrie kennen wir die Bedürfnisse der KMU sehr genau und entwickeln daher Projekte, die direkten Nutzen für die Unternehmen haben. Diese Ausrichtung wird auch von den Gutachtern in Brüssel honoriert“, erklärt Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven, die überdurchschnittliche Quote seiner Institution. Ein global ausgerichtetes Partnernetzwerk ermöglichte die Zusammenführung von spezifischem Know-how auf der Suche nach der besten Lösung. Seit 1999 hat das ttz Bremerhaven über 130 Forschungsprojekte mit Beteiligung kleiner und mittelständischer Unternehmen erfolgreich zum Abschluss gebracht.


Das ttz Bremerhaven ist in enger Abstimmung mit der Hochschule Bremerhaven 1987 gegründet worden. Initiiert und gefördert vom Senator für Wirtschaft und Häfen, war und ist es Ziel der Einrichtung, den technologischen Transfer zwischen Hochschule und regionaler Wirtschaft anzuregen, so dass die lokale Innovationskraft gestärkt wird. Derzeit betreiben über 70 Beschäftigte und zahlreiche studentische Hilfskräfte in den sechs Instituten des ttz angewandte Forschung und Entwicklung in den Bereichen Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie, Umwelttechnik, Energie- und Verfahrenstechnik, Organisation und Gesundheitstechnologien. Seit seinem Bestehen stellt das ttz ein überaus erfolgreiches „Link“ zwischen angewandter Forschung von europäischem Rang und dessen Transformation in die regionale Wirtschaft dar.


Nach der Definition des Forschungsrahmenprogrammes zählen zu den kleinen und mittelständischen Betrieben Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz unter 40 Mio. Euro bzw. einer Jahresbilanzsumme von weniger als 27 Mio. Euro. KMU sind herausragende Leistungsträger für die Erneuerung der Wirtschaft im Land Bremen. Von den rund 22.000 umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Bremen und Bremerhaven stellen sie mehr als 95 Prozent. Sie beschäftigen rund 75 Prozent der Arbeitnehmer in der Region und leisten mit überdurchschnittlichen Ausbildungsaktivitäten einen entscheidenden Beitrag zur Nachwuchsförderung. Daher kann das gute Abschneiden bei der Fördermittelakquise im Forschungsbereich auch einen positiven Effekt für die gesamte Region entfalten.