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Der Senator für Kultur

1000. Besucherin einer Latein-Führung bei „Luxus und Dekadenz“

18.04.2008

Der Senator für Kultur und das Focke-Museum teilen mit:

Die Ausstellung „Luxus und Dekadenz – Römisches Leben am Golf von Neapel“ hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Bisher sahen rund 40.000 Besucher die noch bis zum 8. Juni laufende Sonderschau. „Ich freue mich sehr, dass dem Focke-Museum nach „Herculaneum“ erneut ein solcher Erfolg gelungen ist“, sagte die Staatsrätin für Kultur, Carmen Emigholz. „Die Ausstellung unterstreicht gerade mit ihrer großen Resonanz die Bedeutung des Focke-Museums als Haus für die Kunst- und Kulturgeschichte.“


Auch das Focke-Museum ist zufrieden. „Die Ausstellung begeistert ihre Besucher und zieht überregionales Publikum an. Wir freuen uns auch über die große Beachtung, die die Ausstellung bei Schulen (auch aus Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein) findet. Über 400 Schulklassen haben sich bisher durch die Ausstellung führen lassen. Im April waren alle Führungstermine restlos ausgebucht, und auch für den Mai wird es eng mit freien Terminen“, berichtet die Direktorin des Focke-Museums, Dr. Frauke von der Haar.


150 private Gruppen (von deutsch-italienischen Gesellschaften aus ganz Norddeutschland bis zu privaten Geburtstagsfeiern) haben bisher die Möglichkeit wahrgenommen, Führungen zu buchen. Auch die öffentlichen Führungen werden sehr gut angenommen – und das Museum stockt das Angebot laut Dr. von der Haar noch auf: „Wir bieten jetzt bis zum Ende der Ausstellung zusätzliche öffentliche Führungen an den Dienstagabenden um 19.30 Uhr an, um der großen Nachfrage zu begegnen.“


Des Weiteren wird es im Mai noch verschiedene Veranstaltungen im Rahmen der Sonderausstellung geben, von Familienführungen, über einen Familien-Nachmittag mit Römischen Kinderspielen, ein Manieristisches Gastmahl mit einem 10-gängigen Überraschungsmenü bis hin zu einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm in der „Langen Nacht der Museen“(Termine s. Anhang).


Ein besonderes Highlight stellen die Führungen durch die Ausstellung in Lateinischer Sprache dar, deren 1.000 Besucherin am heutigen Freitag begrüßt wurde. Marianne Berger hatte aus Anlass des 50-jährigen Abiturjubiläums an der Schule Kleine Helle (heute Altes Gymnasium), das am heutigen Freitag feierlich begangen wurde, für ihre ehemaligen Mitschülerinnen und sich eine solche Führung gebucht. Überrascht und erfreut nahm sie die Glückwünsche und einen Ausstellungskatalog von Kulturstaatsrätin Emigholz und Direktorin Dr. von der Haar entgegen.

1000 Besucherin einer Lateinführung

Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, Kurt Hille und Museumsdirektorin Frauke von der Haar (v.r.n.l.) gratulieren Marianne Berger (2.v.l.), der 1.000sten Besucherin einer lateinischen Führung.

Vom Erfolg des lateinischen Angebots ist auch der Initiator Kurt Hille überrascht. Über 75 Gruppen haben sich bislang angemeldet, 52 davon hat Kurt Hille, pensionierter und passionierter Lateinlehrer aus Bremen, bis dato in Toga und in Lateinischer Sprache durch die Ausstellung zum römischen Leben am Golf von Neapel geführt.

Schulklassen - vor allem aus Niedersachsen und Hamburg - machen zwei Drittel der Führungen aus, aber auch Lehrergruppen, ein 65. Geburtstag, Kollegen der Lateinredaktion von Radio Bremen, Freundeskreise oder berufliche Verbände wie der Ärztekreis "Concordia Medica" aus Bremen-Nord haben bisher lateinische Führungen durch die Luxus-Ausstellung gebucht. Die öffentlichen Termine waren bislang so gut besucht, dass Kurt Hille meistens zwei Führungen hintereinander anbieten musste.


Kurt Hille schöpft dabei aus einem reichen Erfahrungsschatz, er hat 32 Jahre lang an einer Bremer Gesamtschule Latein unterrichtet und weiß, man Latein zum Lieblingsfach der Schüler machen kann. Wer eine seiner Führungen mitgemacht hat, wird es nicht bezweifeln.

Überzeugend für die Besucher sind sprachliche Verständlichkeit und Einfachheit, mit denen Hille die Ausstellungsstücke erklärt. „Mein Maßstab ist nicht Cicero, sondern „Gaius Normalverbraucher“, sagt er. Und würzt die sprachliche Klarheit mit einer Portion Humor, indem er sich nicht vor modernem Latein scheut und die „schwerreiche Oberschicht“ am Golf von Neapel „miliardarii“ nennt. Beim Betrachten des Gefäßes zur Aufzucht von Siebenschläfern überliefert Kurt Hille den Besuchern noch ein passendes Rezept aus dem Kochbuch des Apicius, dem „Tim Mälzer der Antike“, wie er erklärt.


Im Rahmen der Vorbereitungen zur Sonderausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“ entstand in einem Gespräch zwischen Focke-Museum und Radio Bremen die Idee, Führungen in Lateinischer Sprache anzubieten. Die vorsichtig für dieses „Experiment“ angesetzten Termine für öffentliche Latein-Führungen waren von der ersten Führung an von jeweils 50 – 60 Teilnehmern besucht, und zum Ende der Ausstellung hatte Kurt Hille fast 40 Gruppen und Schulklassen in Toga durch „Die letzten Stunden von Herculaneum“ geführt. So lag eine Fortführung dieses Angebotes im Rahmen der Ausstellung „Luxus und Dekadenz“ nahe.


Noch drei Mal haben alle Interessierten die seltene Gelegenheit Latein zu hören im Rahmen einer öffentlichen Führung in Lateinischer Sprache durch die Sonderschau mit Kurt Hille:
Donnerstag, den 24. April um 15 Uhr
Sonntag, den 18. Mai um 14 Uhr
Dienstag, den 3. Juni um 19 Uhr


Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Sonderausstellung unter www.focke-museum.deExternes Angebot

[Foto: Ralph Seifert, Focke-Museum]