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Sonstige

Vertragsunterzeichnung für EU-Pilotprojekt am 14. Oktober im Bremer Rathaus

11.10.2005

Das Pilotprojekt „EX-IN/Experienced Involvement“ zur Beteiligung von psychisch kranken Menschen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in psychiatrischen Diensten und als Dozentinnen und Dozenten in der Aus-, Fort- und Weiterbildung nimmt im Oktober 2005 seine Arbeit auf.


Für Freitag, den 14. Oktober 2005, 11 Uhr, hat Karin Röpke, Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales die koordinierende Einrichtung „Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V.“ aus Bremen und ihre neun Partnereinrichtungen aus sechs europäischen Ländern (Norwegen, Schweden, Niederlande, England, Slowenien und Deutschland) zur offiziellen Vertragsunterzeichnung in das Bremer Rathaus eingeladen.


Der Antrag der Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V. wurde von der Europäischen Kommission als einer von 27 aus 160 Anträgen ausgewählt. Das Projekt wird aus dem EU-Programm „Leonardo da Vinci“ für zwei Jahre mit 376.000 Euro gefördert.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer Ausbildung für Psychiatrieerfahrene, um sich als Mitarbeiterin oder Mitarbeiterin in psychiatrischen Diensten oder als Dozentin bzw. Dozent zu qualifizieren.


Das Projekt trägt der Tatsache Rechnung, dass die Einbeziehung von „Experten durch gelebte Erfahrung“ in den letzten Jahren wesentlich zu einem besseren Verständnis psychischer Störungen und zu neuem Wissen über genesungsfördernder Faktoren in der Psychiatrie beigetragen hat.


Durch das Pilotprojekt sollen die Psychiatrie-Erfahrenen befähigt werden, ihr Expertenwissen zu strukturieren, zu reflektieren und die notwendigen Hintergründe und Methoden zu erlernen, um als Mitarbeiter in psychiatrischen Diensten und in Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten einen innovativen Beitrag zu leisten und so die Effektivität und den Nutzen der Angebote zu erhöhen.

Die europäische Kooperation, in der das Weiterbildungscurriculum und Lehrmaterialien entwickelt werden, ist mit der Erwartung verbunden, eine Qualifizierung zu einem neuen Berufsbild zu entwickeln, das auf europäischer Ebene und auch in den jeweiligen regionalen und nationalen Strukturen anerkannt wird. Es soll den Psychiatrie-Erfahrenen nicht nur ermöglichen, einen qualitativen Beitrag zur Verbesserung der Psychiatrie zu leisten, sondern auch einen entsprechend anerkannten Status und eine entsprechende Entlohnung zu erlangen.


Die Partnerschaft

Die Partnerschaft wurde so zusammengestellt, dass Organisationen von Psychiatrie-Erfahrenen, Bildungseinrichtungen und psychiatrische Dienste an dem Projekt beteiligt sind, die in Europa bereits einen wichtigen Beitrag zur Einbeziehung von Psychiatrieerfahrenen geleistet haben.


CHANGE Birmingham (ehemals Betreiber eines Krisenzentrums in dem ausschließlich Psychiatrie-Erfahrene beschäftigt wurden, jetzt Träger von Ausbildungsmaßnahmen)


F.O.K.U.S. Bremen (Fortbildungsträger im Bereich gemeindeorientierter Angebote für geistige Gesundheit)


Initiative zur sozialen Rehabilitation (Träger für gemeindeorientierte psychiatrische Dienste)

Instituut vor Gebruikersparticipatie en Beleid; Amsterdam (Forschungsinstitut, das vorwiegend Psychiatrie-Erfahrene beschäftigt)


Nordisk Selfhjelpforum, Oslo (Nationaler Verband der Psychiatrie-Erfahrenen in Norwegen)

Stockholms Produktionsonrade (Träger für gemeindeorientierte psychiatrische Dienste)

University of Central England in Birmingham
University College Oslo
Universitätsklinik Eppendorf
University Ljubljana
University Maastricht


Weitere Auskünfte erteilt Jörg Utschakowski unter Telefon 0176/24056100.