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Sonstige

Bremer Heimstiftung richtet in Gröpelingen Hausgemeinschaft und Tages-betreuung ein

16.09.2003

Zwei neue Angebote für demenzkranke Senioren

Die Bremer Heimstiftung ergänzt ihr Betreuungsangebot für ältere, leicht demenziell erkrankte Menschen durch zwei in dieser Form völlig neuartige Einrichtungen. In Kürze wird auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwache 6 in Gröpelingen eine Hausgemeinschaft für erkrankte Senioren in ambulanter Versorgung mit dem zusätzlichen Angebot einer Tagesbetreuung eröffnet. „Damit wird das neue, erst im Frühjahr bezogene Stiftungsdorf Gröpelingen an der Elbinger Straße um zwei wichtige Projekte erweitert“, erklärte Alexander Künzel, Vorstand der Bremer Heimstiftung.

Das Stiftungsdorf verfügt über 33 Wohnungen im bewährten Programm „Wohnen mit Service“ für Senioren. In dem Neubau leben zudem junge Körperbehinderte aus Friedehorst, die hier eigens auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Wohnungen bezogen haben. Im Zuge des geplanten weiteren Ausbaus ist zudem ein multikulturelles Zentrum vorgesehen: Die Gebäude der Alten Feuerwache sollen nach dem Umbau Platz für einen bunten Nutzungsmix von der Volkshochschule bis zu Künstler-Ateliers bieten. Hinzu kommen ein Tagesbetreuungsangebot für Kinder von 1 bis 3 Jahren sowie ein Wohnangebot für ältere türkische Migranten.

Für die Hausgemeinschaftsgruppe mit leicht demenziell Erkrankten stehen 12 der insgesamt 58 Wohnungen des Stiftungsdorfs Gröpelingen zur Verfügung. „Hier können Menschen einziehen, die ihren Alltag trotz ihrer Erkrankung noch weitgehend selbständig organisieren können, dabei aber unterstützt werden müssen“, erläuterte Künzel das Projekt.

Diese Hilfe erhalten die Mieter durch eine Hauswirtschafterin, die nicht nur die Mahlzeiten in der gemeinschaftlich genutzten Wohnküche zubereitet, sondern den Senio-ren auch mit Rat und Tat zur Seite steht. „Die Bewohner haben damit“, so Künzel, „eine feste Bezugsperson und Ansprechpartnerin, was bei dieser Art der Erkrankung besonders wichtig ist.“

Die Hausgemeinschaft mit ihren 12 Wohnplätzen liegt zentral im Erdgeschoss der Einrichtung; die Ein-Zimmer-Wohnungen werden im Rahmen des Servicewohnens mit einem verbindlichen Grundservice vermietet. Je nach Bedarf können die Mieter der Hausgemeinschaft zudem ambulante pflegerische Leistungen anfordern, die ein „Pflegestützpunkt“ im Stiftungsdorf anbietet.

In unmittelbarer örtlicher Verbindung zu der Hausgemeinschaft wird eine Tagesbetreuung für ältere, leicht demenziell veränderte Menschen eingerichtet. Dieses Angebot richtet sich vorrangig an die Mieter der Hausgemeinschaft, steht aber auch den Mietern der anderen Service-Wohnungen sowie älteren Menschen ab 60 Jahren aus dem Stadtteil zur Verfügung. Die von einer Sozialpädagogin geleitete Einrichtung verfügt über zwölf Plätze und ist täglich von 8.30 bis 13.30 Uhr geöffnet. Eine hauswirtschaftliche Kraft und weitere Hilfen werden künftig den Ablauf der Vormittage mit den älteren Menschen organisieren.

Die Zielsetzung der Einrichtung liegt laut Heimstiftungs-Vorstand Alexander Künzel darin, „den Teilnehmern ein positives Lebensgefühl zu vermitteln. Sie sollen sich nicht in ihrer Krankheit verlieren, sondern mit ihren noch vorhandenen Fähigkeiten neu erleben.“ Als Mittel zum Zweck dient geselliges Zusammensein in der Gemeinschaft, um Anregung, Freude und Wohlgefühl zu erzielen. Daneben sollen die pflegenden Angehörigen stundenweise Entlastung und Unterstützung erfahren.

Die Mitglieder der Gruppe werden gemeinsam mit der Hauswirtschafterin ihr Mittagessen zubereiten. Das Angebot sieht neben allen notwendigen und vertrauten Arbeiten rund um den Herd Gedächtnisspiele, gemeinsames Singen, Bewegungsübungen sowie Gespräche über das Tagesgeschehen vor. „Damit greifen wir in der ambulanten Versorgung die positiven Erfahrungen aus den Wohnküchen auf, die bereits in vielen unserer Häuser beispielhaft eingerichtet worden sind“, erklärte Künzel.