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Sonstige

Die Mikroskope unter den Ärzten

29.11.2000

Zentrallabor des Krankenhauses Links der Weser lädt national zur Weiterbildung in der Klinischen Chemie ein

Das gibt es nur in Bremen: Eine Woche lang, seit dem 27. November, werden 20 Ärzte und Chemiker aus dem Bereich der Klinischen Chemie im Zentralkrankenhaus Links der Weser in ihrem Fach weitergebildet, fünf Tage lang acht Stunden am Tag. Insbesondere jüngere Ärzte und Chemiker reißen sich um die Teilnahme an diesem Bildungs-Marathon, zumal die Besten des Faches als Referenten nach Bremen einfliegen. Wie im letzten Jahr, als die Seminarwoche erstmals angeboten wurde, gab es wieder mehr Anmeldungen als Plätze. Wieder kommen die Teilnehmer aus allen Teilen der Republik.

Prof. Dr. Eberhard Gurr ist Initiator und Organisator der Weiterbildungsveranstaltung. Der Leiter des Zentrallabors im Zentralkrankenhaus Links der Weser, außerdem Vorsitzender sowohl der deutschen als auch der europäischen Weiterbildungskommission, veranstaltet das Seminar in enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie. Die ist in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass in den Labors deutscher Kliniken Fachärzte und Chemiker arbeiten, die immer auch die neuesten Erkenntnisse und Techniken beherrschen. Das Seminar soll ein Baustein für diese fachliche Weiterbildung sein und die Qualität der Laborarbeit sichern. Es wird auch im nächsten Jahr in Bremen angeboten.

Was Klinische Chemie meint, erklärt Prof. Dr. Gurr so: Klinische Chemiker helfen den behandelnden Ärzten bei der Diagnosefindung und Therapiekontrolle. Die behandelnden Ärzte stellen die erste Patientendiagnose nach Augenschein und Abtasten, der Röntgenarzt schaut etwas genauer in den Menschen hinein, die Klinischen Chemiker nehmen die Zellen, den molekularen Bereich des Menschen in Augenschein. Sie tun dies mit chemischen Methoden, mit denen sie wie mit einem starken Mikroskop den molekularen Stoffwechsel beobachten. Die Klinischen Chemiker sind also nicht verantwortlich für die Substanzen, die den Patienten verabreicht werden, sie sind vielmehr für die Untersuchung von zum Beispiel Blut und Urin zuständig, um solche und andere Substanzen zu bestimmen. Die Ergebnisse ihrer Analysen sind Grundlagen für die spätere Diagnose und Therapie.